Bullerbü trifft allenfalls die romantische Sehnsucht der Deutschen nach der Blauen Blume und der heilen Welt der Brüder Grimm. Der Preis für die biedermeierliche Gemütlichkeit war freilich ein starres Ständewesen und eine handwerkliche Subsistenzwirtschaft; kleinstädtischen Gemeinschaften, in denen jeder anpacken musste, damit alle überleben. Weder hatten die Kinder Zeit für Schulbildung noch hatten die Erwachsenen eine Chance, die Entscheidungen des Staates zu beeinflussen. – Wie dekadent muss eine Gesellschaft sein, um materielle Not und politische Entmündigung als Ideal anzusehen? – Dazu kommt freilich, dass die Welt heute globalisiert ist. Techniken und Lebensbedingungen, Mentalitäten und sogar der Genpool ändern sich schneller als je zuvor, abgesehen vielleicht von der Zeit der Völkerwanderung. Wenn uns die Sehnsucht treibt, aus der Geschichte auszusteigen, wird die Dialektik des Lebens sicherlich einen Weg finden. Am Ende winkt uns der Darwin Award und alle sind zufrieden.
Etwas haben Sie vergessen: Sauteure Alkoholismus. Aber wer würde nicht zur Flasche greifen unter den schwedischen Verhältnissen? Koste es was wolle.
Tja. Calvin lässt grüßen. Dazu müssen sie nicht nach Schweden fahren. Ein paar Kilometer Autobahn nach Hanau und der Aschaffenburger ist in Schweden. Wir erleben die calvinisierung der Republik. Endstation Hanau. Wer In Genf zu Zeiten dieses unmenschen Sonntags nicht in die Kirche gegangen ist, um sich endlos langweilige busspredigten anzuhören bekam nach den Mittagessen Besuch von der religionspolizei. Wer so kuehn war zu behaupten, von der trinitaet sei in der Bibel nie die Rede, was stimmt, wurde von Herrn Calvin freundlich eingeladen und dann verbrannt. Ansonsten war genf ein Paradies. Für lustveraechter, sadisten und anderweitige irre. Wie Hanau. Wie Schweden.
Fräulein Langstrumpf geht in Schweden heute an der kurzen Leine staatlicher Bevormundung, während wir immer noch das Idyll der freien, ungebundenen Pippi mit diesem Land verknüpfen. Aber es ist in den Klauen von Fräulein Rottenmaier, einem SPD Staat, der lieber schöne Lieder singt als über Probleme nachzudenken. 6% der Schweden gehören der Religion des Friedens an und den bärtigen Blonden wird es irgendwann egal sein, wenn sie sich 5x am Tag gen Mekka ausrichten müssen, da bleiben sie bis zum Schluss mega-tolerant. An Universitäten dort studieren sogar Muslime (alle sind gleich), oft aber ohne jegliche Lust, etwas dafür zu tun. Noch immer hoffen sie, Allah würde ihnen weiterhin alles schenken und endlich den Norden ganz in die Umma aufzunehmen.
2.) Unser Holzhaus stammt von 1905 und ist wie die meisten Häuser hier auf dem Land nicht mit natürlich-ökologischen Baustoffen gebaut worden. Auch nicht bei den nachträglichen Anbauten und Renovierungen. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen von 110/100/ 90 , ja und manchmal auch 70 km, haben NICHTS mit dem Co2-Ausstoss zu tun sondern die hat es schon zu Zeiten gegeben wo die meisten Menschen vielleicht noch nicht mal wussten dass es so etwas wie Co2 gibt. Und diese Begrenzungen sind gut begründet. Überwachungskameras gibt es wirklich sehr viele, allerdings auch nur dort wo die Verkehrsdichte hoch ist. Dafür ist hier jeder Feldweg der zu einem Haus besser instand gehalten als in Deutschland die Landstrassen. Ich bin weder grün noch links was hier niemanden weiter stört. Wäre ich schwedischer Staatsbürger würde mich sicher stören das ich “durchschaubar” bin. Das man kein Bargeld mehr auf den Banken einzahlen kann, auch das ist , sagen wir mal gewöhnungsbedürftig. Es gibt sicher einige Nachteile, aber auch viele Vorteile. Nach Deutschland möchten wir jedenfalls ich nicht wieder zurück.
Ja, Schweden ist beim näheren Hinsehen eine Dystopie. Es sieht nur leider kaum jemand näher hin. Sie haben den Erlebnispark Malmö noch vergessen.
Sehr geehrter Herr Schneider, kennen Sie den alten Kinoklassiker “Einer flog über das Kuckucksnest” mit dem grandiosen Jack Nicholson in der Hauptrolle? Falls nicht, sollten Sie sich den Film unbedingt einmal anschauen. Es lohnt sich wirklich. Der Film ist aktueller denn je. Schweden ist, analog zu Deutschland eine einzige große Irrenanstalt unter der Leitung einer giftigen und grünen Oberschwester.
Da kann ich nur sagen: Ich wohne in Schweden, noch dazu in einem roten Holzhaus mit weissen Kanten und Fenstern und fühle mich pudelwohl hier. Ich weiß nicht wo Sie in Schweden unterwegs waren, aber ich kenne hier auf den gut ausgebauten, d.h.3-spurigen Straßen, nur die Geschwindigkeitsbegrenzung von 110 bzw 100 km/h. Das ist auch angebracht denn wie Sie selbst schreiben gibt es hier sehr viel Wald und dementsprechend auch sehr, sehr viel Wild und wer jemals mit einem Elch kollidiert ist und das überlebt hat, dann vermutlich nur weil er langsamer als die erlaubte Geschwindigkeit gefahren ist. Auf den 2-spurigen Landstraßen gilt überwiegend 90km. Die 70 km sind leider auf unsrer unbefestigten, schmalen Dorfstraße erlaubt, was viel zu schnell ist. Was die Umwelt angeht sind die Schweden allerdings kein Vorbild und ich denke oft, dass Greta diesbezüglich hier einiges zu tun hätte. Man stellt mit Vorliebe alte Schrottautos in den Wäldern ab wo sie dann jahrelang vor sich hin modern und die Umwelt belasten. Auch nicht ungewöhnlich ist, dass Waldeigentümer Gruben in den Waldboden graben in dem sie dann ihren Elektroschrott, Autoreifen oder beides entsorgen und hinterher wieder mit Erde zudecken. Obwohl es hier ein wirklich sehr gut geregeltes Abfallsystem gibt. Es kommt auch schon mal vor, dass ganze Häuser untergraben werden. Das aber eher selten. Bargeldloses zahlen ist sehr weit verbreitet aber man kann NOCH überwiegend auch mit Bargeld bezahlen. Der schwedische Bürger ist tatsächlich sehr gläsern. Ein Faktor der mich als deutsche Staatsbürgerin allerdings nicht oder nur wenig betrifft ( man kann anhand der Autonummer den Autobesitzer ausmachen) und das ist auch gut so. Das sogenannte” swishen” ist die bargeldlose Zahlung mit dem Handy. Inzwischen weit verbreitet (sogar die Kollekte in der Kirche kann man damit zahlen) aber wir swishen nicht und benötigen es auch nicht.
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