Fundstück / 08.05.2012 / 01:52 / 0 / Seite ausdrucken

Ich bin Johannes Ponader, und ich bin Pirat.

Zuerstmal möchte ich uns allen zum bisher gewählten Bundesvorstand von Herzen gratulieren. Ich finde, wir haben bisher eine sehr gute Wahl getroffen.

Und ich möchte euch allen Danke sagen für die klaren Zeichen gegen Rechtspopulismus, die wir gestern gemeinsam gesetzt haben.

Ich kandidiere als politischer Geschäftsführer. Was mir wichtig ist, steht im Wiki.

Wir arbeiten zur Zeit zusammen an einem gigantisch geilen politischen Projekt. Wir sind dabei die Speerspitze eines Paradigmenwechsels, die Avantgarde einer gesellschaftlichen Veränderung, die die etablierten Parteien gerade erst anfangen zu erahnen. Wir arbeiten daran, Antworten zu formulieren, zu denen viele andere noch nicht einmal die Fragen verstehen.

Aber auf

uns kommt dabe auch eine große Aufgabe zu: In eineinhalb Jahren werden wir statt jetzt 25 500 bis 600 Piraten haben, die in den Ländern und im Bund professionell politisch arbeiten, und damit meine ich Abgeordnete und deren Mitarbeiter, nicht bezahlte Vorstände. Diese Piraten brauchen unseren Input, und dazu brauchen wir sinnvolle Prozesse, wie sie diesen Input bekommen.

Der Übergang in eine solch massive Professionalisierung muss jetzt gemeinsam strukturiert und durchdacht werden. Machen wir das nicht, werden wir von unserem Erfolg überrollt, und unsere Werte, unsere Ideale und unsere hierarchiefreie Organisationsform bleiben auf der Strecke. Unsere Bewegung ist enorm am Wachsen. Wir müssen gemeinsam herausfinden, wie wir uns die Anbindung der Partei an die Abgeordneten wünschen, und zwar bevor wir in eineinhalb Jahren eine Bundestagsfraktion haben.

Ich will dabei eine Brücke sein. Zum einen will ich eine von vielen Brücken sein zwischen unserer Partei und der Öffentlichkeit. Ich will den Medien und der Öffentlichkeit unsere Partei erklären, unsere Werte, unsere Prinzipien und Positionen, möchte Einblicke geben in unsere Debatten, die wir führen und vor allem in unsere Art, Politik zu machen.

Zum anderen will ich eine Brücke sein zwischen Bundesvorstand und Partei.

Ich will darauf achten, dass sich der BuVo niemals von der Partei ablösen kann, dass er keine Entscheidungen trifft, ohne vorher umfassend die Meinung von euch einzuholen und dass er seine Prozesse stets transparent hält.

Ich will dafür sorgen, dass jede anstehende Vorstandsentscheidung unverzüglich im Liquid steht und wir dort gemeinsam darüber abstimmen können. Das wird auch die Plattform stärken und uns damit mehr Möglichkeiten geben, sie weiter zu verbessern und an kritischen Stellen nachzujustieren – etwas, das in Hinblick auf 2013 enorm wichtig wird. Genauso will ich eure Meinungen und eure Ideen einholen zu strategischen und strukturellen Fragen, die wir als Bundesvorstand zwischen den Parteitagen zu entscheiden haben.

Aber ich will euch nicht nur online begegnen. Ich will in Schwerin, in Stuttgart, in Düsseldorf oder in Kiel genauso präsent sein wie im Liquid, im Mumble und im Wiki.

Ich will dort sein, wo unsere Politik entsteht. Meine berufliche Situation lässt mich vierzig Stunden und mehr wöchentlich in die Piratenpartei investieren, und das will ich tun. Vor Ort zu sein und zu vernetzen ist ein Element dessen, wie ich dieses Amt verstehe.

Liebe Mitpiraten, ich stehe nicht hier vorne und kandidiere, weil ich Politik machen möchte. Um das zu tun, müsste ich nicht für den Bundesvorstand kandidieren. Ich stehe hier, weil ich euch ein Jahr lang den Rücken freihalten will damit ihr Politik machen könnt, damit ihr politisch arbeiten könnt, damit ihr – als Mitglieder und nicht als Delegierte - die Partei voranbringen könnt.

Hinter mir steht ein Team von 33 Schwert-, Bogen-, Axt-, Phaser-, Füller- und Gesetzbuchträger, die mir bereits in den letzten Wochen den Rücken gestärkt haben und bereit sind, mich mit ihren Fähigkeiten zu unterstützen, wenn ich gewählt werde. Wer das ist, könnt ihr im Wiki nachsehen. Um ein guter Bundesvorstand zu sein, brauche ich aber nicht nur 33 Schwertträger, sondern euch alle.

Deshalb bitte ich euch für all das, was ich vorhabe, um euer Vertrauen.

Allerdings nicht nur für mich, sondern auch für meine Mitbewerber um dieses Amt. Das hier ist Approval-Voting, und ich bitte euch daher nicht nur für mich um eure Stimme, sondern gleichzeitig auch für jeden meiner Mitbewerber, dem ihr das Amt zutraut.

Ich bin Johannes Ponader, und ich bin Pirat.

Siehe auch:
http://www.welt.de/fernsehen/article106266130/Die-arrogante-Piratenattituede-des-1er-Abiturienten.html

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