@ Uta-Marie Assmann: Die Deutschen sind ja zu 85 % ganz zufrieden mit Merkel oder wollen es sogar noch radikaler. Bei uns gehen ja immer noch deutlich mehr Menschen für (!) die Regierung auf die Straße als gegen die Regierung.
Es stellt sich die Frage, warum jetzt von den “Gelbwesten-Protesten” in allen Medien berichtet wird. Es hat doch schon einige andere Proteste in Frankreich gegeben. Davon wurde in unseren Medien nicht berichtet. Oder nur so am Rande. Was läuft politisch im Hintergrund?
Die Franzosen kennen die Verhältnisse in Deutschland nicht.
Herr Resch mit seinem Abmahnverein hätte in Frankreich wenig zu lachen. Aber er kühlt ja sein Mütchen auf dem Narrenschiff Absurdistan. Vormals Deutschland genannt. Ein Land ohne Kompass aber übertriefend von lebensuntauglicher Moral. Vive la France.
@ Bernd Küsgens Was meint man, wenn man von 35- oder 40-Stundenwoche redet? In den 1970er Jahren genügte ein einziges Vollzeit-Erwerbseinkommen pro Haushalt, um mehrere Familienmitglieder zu versorgen und ggf. auch ein Hypothekendarlehen abzuzahlen. Heute braucht eine Familie oft 2 Vollzeit-Erwerbseinkommen zum Leben - trotz seitdem gestiegener Produktivität. Manche Leute benötigen sogar einen zweiten und dritten Arbeitsplatz. Was ist geschehen? Wo fließt die Arbeitsleistung hin? Sind es die chronischen Blut-für-Ölkriege, die den Orient in Wut versetzen? Oder sind es die Zinsen der Währungen, die überwiegend von ihrem System seitens der Zentral- und Geschäftsbanken her als gebührenpflichtiges Schuldengeld organisiert sind? Zudem erhöhen auch die oft mutwilligen oder aufgedrängten Schulden der Unternehmen die Preise. Wie auch immer: Wir haben im Vergleich zu den 1970er Jahren eine 80-Stunden-Woche, wenn man die Arbeitszeit von Männern und arbeitssklavisch “emanzipierten” Frauen zusammenzählt. Ohne Zins-, Inflations-, Sozialabgaben- und Steuerabzocke würde eine 35-Wochenstunden-Arbeitkraft pro Haushalt völlig genügen.
La Franze ist ein Beamten-Zentralstaat. Zuwenige Ingenieure, Wissenschaftler und Händler. Dafür eine Staatsquote, angeblich bei knapp 60%. Der Apparat ist riesig. Studenten wollen weiche Berufe - und kein Examensrisiko. Das franz. BIP ist zu gering, die Löhne zu hoch, der Urlaub zu lang. Ob die Steuerhinterziehung relativ größer ist als in D., müsste man prüfen. Jedenfalls wechseln Franzosen lieber den Presidenten aus ( Sarkozy > Hollande > Macron ) als eine Agenda a la Schröder und Hartz zu erdulden. Im Prinzip herrscht null Patriotismus. Jetzt hat die Regierung Macron die Furcht, finanziell einzubrechen—und baut Soziales ab, holt sich extra Geld, zum Beispiel aus der Spritsteuer. La Franze hätte vor 10 Jahren sein Hartz einführen müssen. Nun sind Reformen wohl nur noch unter Schmerzen möglich. Macron kann gar nicht anders regieren. Das Betteln Macrons um ein EU-Budget sagt alles. Das ist ein deutscher Überziehungskredit ! Die Gelb-Westen protestieren vergeblich. Pres. Macron hat begreifen müssen , dass ” Marche’ ” gegen ökon. Gesetze, einer Demarche bedarf.
Leute, der Spuk mit den Gelben Westen wird bald ein Ende gefunden haben. Der Herr Macron wartet halt sehnsüchtig auf das Geld aus Deutschland, das ihm unsere Madame A. Merkel schon im Stillen zugesagt hat. In Deutschland mussten halt nur die Haushaltsdebatten über die Bühne gehen. Nächste Woche ist wieder alles gut. Dann fließt frisches Geld aus D. nach F. und die französischen Protestler können wieder ruhig gestellt werden. Die Spritpreise werden nicht angehoben und die Blitzerfallen werden wieder abgebaut.
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