Sie sind die Kinder des Überflusses. Sie hatten immer die Wahl, zwischen vielen Optionen. Und sie wählten stets die sanfteste, die schonendste, die friedlichste, die ethischste. Vor drei Jahrzehnten begann der Aufstieg der Grünen, der Triumph ihrer Idee. Sie veränderte die Gesellschaft, die Wirtschaft, die Politik - und das Denken. Weltweit. “Nein, danke” war die Formel, mit der die Kinder des Überflusses ihre Wahl trafen. Es begann mit: “Atomkraft - nein, danke”. Inzwischen tränkt das “Nein, danke” jede Debatte. Gentechnik, Stammzellforschung, Kohle - nein, danke. Um die großen Neins schwirren viele kleine, immer mehr. Neins zu Autobahnen, zu Flughäfen, zu Agrarfabriken, zu Konservierungsstoffen, zur Sterbehilfe, zu McDonald’s, zu Coca-Cola, zu Tabak, zu Alkohol, zu Zucker ... Nein, danke! Die Zeiten des Überflusses aber sind nun vorüber. Die Propheten des neuen Denkens brauchen selbst neues Denken. Den Ausstieg aus der Philosophie des Ausstiegs. Denn Fortschritt ist keine Verheißung von vorgestern, Technik kein Teufelswerk. Die Welt tritt ein in eine neue Ära der Wissenschaft - ihr Raum, Richtung und Ziel zu geben, statt sie zu blockieren, ist Aufgabe von Politik. Die grüne Idee muss anders konkret werden - oder sie wird reaktionär.