So war das wohl nicht geplant: Das Umweltministerium hatte eine Online-Umfrage über den Atomausstieg gestartet – und anders als erwartet stimmten die meisten Bürger für die Atomkraft. Das Ergebnis verschwand anschließend ganz schnell wieder in der Versenkung und aus dem Archiv des Ministeriums.
Wenn es Gabriels Ziel war, seine Anti-Atom-Politik durch das Online-Plebiszit zu legitimieren, ging der Schuss gewaltig nach hinten los: Denn von 14.723 Teilnehmern sprach sich mit 57 Prozent eine große Mehrheit dafür aus, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Nur 28 Prozent wollten „am Ausstieg wie vereinbart festhalten“. Lange dauerte die Debatte freilich nicht: Die Atomumfrage verschwand am Mittwoch wieder von der Seite.