Peter Grimm / 30.12.2018 / 12:00 / Foto: Bundesarchiv / 22 / Seite ausdrucken

Gewerkschafts-Chef rät vom Kauf guter Autos ab

Eigentlich seien die heutzutage auf dem deutschen Markt angebotenen Diesel-Neuwagen das Beste, was es an Verbrennungsmotoren gibt, sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft IG Metall, Jörg Hofmann, der Rheinischen Post, um gleichzeitig vom Kauf eines Diesel-Fahrzeugs abzuraten. Eine eigenwillige Dialektik, für die die IG-Metall-Mitglieder, die ihren Lebensunterhalt in der Produktion von Diesel-Autos oder deren Zubehör verdienen, vielleicht nicht das größte Verständnis aufbringen werden. Dabei kann der Gewerkschaftsfunktionär dieses Mysterium aus der Diesel-Welt ganz leicht erklären:

„Die neuen Diesel sind objektiv klimafreundlicher als jeder Benziner. Gleiches gilt für den NOX-Ausstoß. Das ist die umweltfreundlichste Verbrennungstechnologie auf dem Markt. Und wir brauchen den Diesel, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Auf der anderen Seite kann man angesichts drohender Fahrverbote nicht wirklich zum Kauf raten, wenn der Marktwert des Fahrzeuges Woche für Woche bei jedem weiteren Fahrverbot abnimmt“. 

So zitiert Presseportal aus der Rheinischen Post.

Schuld daran sei aus Hofmanns Sicht nicht nur die Deutsche Umwelthilfe, die mit Klagen gegen die Luftreinhaltepläne für Fahrverbote in vielen Städten sorge. Sein Ärger über Umwelthilfe-Chef Jürgen Resch sei zwar groß, weil dieser unsauber spiele: „Aber ich ärgere mich auch über das Nichtstun von Politik und Automobilkonzernen“. Das kann man sicher zu Recht beklagen, allerdings hätte man von der größten deutschen Industriegewerkschaft ebenso gern ein paar nüchtern klärende Ansagen gegen all die ideologiegesättigten Nebelschwaden, die diese Diesel-Debatte derzeit vergiften.

Die Arbeiter, die mit der laut Gewerkschaftschef „umweltfreundlichsten Verbrennungstechnologie“ ihren Lebensunterhalt verdienen, wünschten sich bestimmt auch, dass ihr Gewerkschafts-Vorsitzender seine eher zaghaft offenbarten Erkenntnisse lauter und offensiver in der Öffentlichkeit vertritt. Auch wenn man mit einer dezidiert Pro-Diesel-Position derzeit seinem Ruf in weiten Teilen der Medienlandschaft nur schaden kann.

Dieser Beitrag erschien auch auf Sichtplatz.de

Foto: Bundesarchiv CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia

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Leserpost

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Stefan Bley / 30.12.2018

Zu dumm. Habe erst vor ein paar Wochen meinen Leasingvertrag für ein SUV deutscher Herstellung abgeschlossen. Naja, werde ich mich halt in 2 Jahren am Niedergang des deutschen Automobilbaus beteiligen und einen Asiaten ordern. Dieses Land verdient es nicht anders. Erst wenn die hiesige Autoindustrie in Schutt und Asche liegt wird der Druck auf die Obrigkeit wachsen. Ein (jetzt ehemaliger) Bekannter von mir arbeitet sein Leben lang im Automobilbau und wählt ebenso lange Grün. Was läuft da falsch? Ich denke, der muss erst Dreck fressen…. Wohl an, bald ist es soweit

Oskar Kaufmann / 30.12.2018

Weisheit der Cree 2.0 Erst wenn das letzte Kraftwerk abgeschaltet und der letzte Verbrenner stillgelegt ist, werdet ihr feststellen, dass man saubere Luft nicht essen kann.

Sonja Bauch / 30.12.2018

Ein Anführer gegen diese EU-Vorgaben von 60 Gramm CO2 pro Kilometer, wird dringend gesucht! Das wäre eine Aufgabe für Herrn Hofmann, sich mit allen europäischen Gewerkschaften und Autobauern zusammenzuschließen um eine Rebellion gegen diesen Wahnsinn anzuzetteln und für die Arbeitsplätze zu kämpfen. Grenzwerte, mit denen ein Auto nur noch zwei Liter Benzin auf hundert Kilometer verbrauchen darf sind so irre, dass man es als Mensch mit Hausverstand nicht glauben kann, dass jemand, der während seiner Schulzeit auch nur eine Stunde mit Physik zugebracht hat, so etwas beschließen kann. Aber selbst die EVP, anscheinend von allen guten Geistern verlassen, mit ihrem CSU-Chef Manfred Weber hat dem zugestimmt. Was auch noch dringend zu klären wäre, bevor man sich auf die Harakiri- Mission E-Auto versteift: Woher kommt der Strom für all die neuen Verbraucher nach 2022, wenn das letzte Atom-Kraftwerk vom Netz geht und es dann nicht einmal mehr, in Deutschland, für die bisherige Versorgung reicht?

Dr. Roland Mock / 30.12.2018

Es sieht doch so aus, als habe selbst der Kollege Gewerkschafter - wahrscheinlich, wie die meisten seiner Zunft, marxistisch gebildet-  begriffen, welch Unheil auf seine Klientel zukommt. Nur: Was soll dann das Gejammer und das Rumgeeier? Wenn der Genosse corjones in der Hose hätte, würde er erstens seinem Vorstand und zweitens der deutschen Regierung Dampf machen, in Brüssel gegen die absurden Grenzwerte Stimmung zu machen. Über DGB, IG Metall oder so. Die Gewerkschaften rühmen sich doch sonst immer ihres Einflusses; schicken tausende Leute mit Trillerpfeifen auf die Straße, organisieren kostenlose Camps gegen den „ Kapitalismus“ , „ sozialen Kahlschlag“ und so. Sollen sie doch nun einmal zeigen, daß sie dann, wenn es wirklich ans Eingemachte geht, die Interessen der Arbeiter und nicht satter Bonzen in den eigenen Reihen und in der Politik vertreten. Wenn sie das packen, werde ich erstmals im Leben Respekt vor ihnen haben.

Gottfried Meier / 30.12.2018

Wenn ich vor einigen Jahren nach über 25-jähriger Mitgliedschaft aus der Gewerkschaft ausgetreten wäre, würde ich es spätestens jetzt tun.

Wilfried Cremer / 30.12.2018

Diesel klingt zu deutsch und ist zu deutsch. Auch Selbsthass braucht was Haptisches. Er ist Blech geworden und hat unter uns gestunken. Tu Buße am Blech, Deutscher, bleche!

Leo Hohensee / 30.12.2018

Ich wundere mich immer wieder über das selbe. Der Kern der Sache liegt doch in der Festsetzung dieser äußerst zweifelhaften Grenzwerte durch die EU. Niemand untersucht in kriminalistischer Feinarbeit woher denn diese Grenzwerte wirklich stammen, von welcher “interessierten” Seite diese Werte überhaupt ins Spiel gebracht wurden und welche Motive dahinter stecken könnten. Und ebenfalls untersucht niemand welche Vertreter unseres Staates es unterlassen haben, gegen diese “Werte des Unsinns” in Front zu gehen. Wieso unternimmt man nicht gleichzeitig alles gegen Beeinträchtigungen einer fließenden Fahrt, schlicht und ergreifend „fließenden Fahrt“? Durch sträfliche Vernachlässigung des Unterhalts und des Ausbaus einer sinnvollen Infrastruktur vergrößert man und schafft man erst Probleme. Da gibt es zusätzliche Feinstaub- und Abgasbelastungen durch permanentes Anfahren und Abbremsen, die kürzesten, und damit effektivsten Verkehrswege werden zu bevorzugten Bebauungsräumen und als Folge davon für den Verkehr gesperrt, Verkehrswege werden zum Labyrinth „fortentwickelt“. Außerdem werden Lüftungsschneisen” innerhalb einer städtischen Bebauung “verdichtet” (also zugebaut), sodass eine wirksame Durchlüftung eines Stadtraumes nicht mehr statt findet. - Ich frage, in wessen Verantwortung geschieht das alles? Äußerst erfolgreich hat die Indoktrination in unsere Köpfe stattgefunden, so erfolgreich, dass wir den lautesten Marktschreiern alles glauben und nichts mehr infrage stellen.  Sie müssen nur laut genug schreien, und der Hinweis darf nicht fehlen, dass jeder “Andersmeinende” unsere Kinder vergiftet und dass auch die Robbenbabys deshalb sterben müssen – weil wir Autos fahren …. Strom verbrauchen …. Plastiktüten benutzen … ???

Frank Volkmar / 30.12.2018

Prinzipiell hat der gute Mann völlig recht. Man würde nur erwarten, das die Gewerkschaften auf die Straße gehen und gegen das Aussitzen und aktive Nichtstun der Regierung Merkel demonstrieren ! Diese Regierung ist ja nicht einmal in der Lage eine klare Standortbestimmung anhand von Fakten durchzuführen !

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