Nun, ich bin von der real existierenden EU enttäuscht. Aber vielleicht ist sie tatsächlich, wie Philippe de Villiers schreibt, nur ein Instrument der WASP “Eliten” der USA. Dann wäre das Scheitern des EUR als alternative Reservewährung, der durch nation bombig verursachte Einfall der Migranten ohne und das Scheitern von Galileo konsequent, it’s not a bug, it’s a feature … in pursuit of our landlords happiness and prey.
Da so ausführlich beschrieben wurde, wie ein GPS-Satellit funktioniert, will ich ganz nebenbei für die Lesergemeinde anfügen, dass hier Einsteins Zeit-Dilation mit ins Spiel kommt: weil im relativ zur Erdoberfläche rasch bewegten Satelliten die Zeit langsamer abläuft als bei uns unten. Um einen nur minimalen Betrag, aber der ist ein wesentlicher Faktor.
@Andreas Rühl - Woher wissen Sie denn, dass niemand den Dienst nutzt? Woher wissen Sie, welches Signal das Navi im Auto gerade verarbeitet? Und es gab kein “deutsches” Videosystem - “Video 2000” wurde von Grundig und dem niederländischen Philips-Konzern entwickelt und setzte sich nicht durch, weil es zu spät kam und Kinderkrankheiten hatte. Laserdisc war eine Entwicklung von Philips und Pioneer, möchten Sie dass Privatunternehmen keine neuen Technologien mehr entwickeln dürfen? Ist doch deren eigenes wirtschaftliches Risiko. Die Audio-CD war übrigens auch eine Entwicklung von Philips, aber so neumodischen Kram mögen Sie wahrscheinlich auch nicht? Und selbstverständlich gibt es Kooperationsverträge aus dem Jahr 2004 zwischen EU und den USA bzgl. Galileo und GPS III, beide Systeme werden sich ergänzen, sich gegenseitig als Fail-Over dienen und damit die Ausfallsicherheit erhöhen. Nur weil der Artikel suggeriert, Galileo wäre aufgrund von Antiamerikanismus entwickelt worden, muss das noch lange nicht stimmen. Chinesen und Russen haben Anti-Satelliten-Waffen entwickelt und erprobt (die Amis übrigens auch), im Zweifelsfall ist es ganz gut etwas Redundanz am Himmel zu haben. Den Grünen wird zu Recht immer wieder Technikfeindlichkeit vorgeworfen, die Jugend soll doch lieber MINT- statt Laberfächer studieren, und im gleichen Moment wird hier dieselbe Technikfeindlichkeit propagiert. Was die Steuergeldverschwendung angeht: das BIP aller EU-Staaten beträgt zusammen mehr als 17.000 Mrd. Euro p.a., allein für sogenannte “Flüchtlinge” hat Deutschland im vergangenen Jahr 23 Mrd. ausgegeben, was sind denn da 10 oder 20 Mrd. verteilt über fast 20 Jahre? Zumal dieses Geld vor allem in Forschung und Entwicklung gesteckt wird. Und etwas nicht wissen oder können zu wollen ist Ignoranz.
Schön, mal wieder etwas von den EU-ropäischen Hi-Tech-Vorreitern gehört zu haben. Das Gelileo-Desaster nährt leider Neid- und Unterlegenheitsgefühle der passionierten America-Basher, die deswegen das Thema tunlichst ruhen lassen. Neben den Milliarden, die für dieses EU-topisten-Projekt verschleudert wurden, schmerzt mich, dass wieder auf höchster Ebene das dramatische Multiorganversagen demonstriert wird. Und selbstverständlich trägt niemand die Verantwortung.
Wenn Galileo dann irgendwann einmal arbeitet, wird man Sorge dafür tragen, dass in Europa nur Galileo-basierte Produkte noch auf den Markt kommen… und binnen weniger Jahre hat der Brüsseler Moloch einen weiteren Hebel, mit dem er Aufmüpfige niederhalten kann. Wie, Ungarn weigert sich, eine Million Mohammedaner aufzunehmen und zu verköstigen? Polen verweigert sich gar der LGBNTQpfftXXX-Quote? Dann wird eben Galileo abgeschaltet, bis die Aufsässigen zu Kreuze kriechen.
Trotz der Kritik von Herrn Ackermann - ob sie berechtigt ist, kann ich nicht beurteilen - erinnert mich das Ganze an ein ideologiegesteuertes Projekt in der DDR. Man wollte besser sein als der Kapitalismus und beschloss Futterhefe aus Dieselöl herzustellen. Die dummen Kapitalisten hatten diese Idee aufgegeben, weil ihre Realisierung zu kompliziert, zu teuer und nicht wirtschaftlich war. Die größte und beste DDR aller Zeiten wollte es den Kapitalisten zeigen. Mit welcher Begründung? Na klar, man wollte sich unabhängig machen, nämlich vom westlichen Futtereiweißmarkt. Abgesehen davon, dass man ein Verfahren wählte, das noch komplizierter war als das im Westen schon gescheiterte, und den Direktor der Versuchsanlage absetzte, der sich erdreistet hatte, den Misserfolg vorauszusagen, wurde das Ding gebaut und mindestens drei Milliarden Valutamark (Synonym für Westmark, aber Berechnungsgrundlage in der DDR-sozialistischen Planwirtschaft) ohne Folgeverluste wurden in den Sand gesetzt, nicht nur in den sprichwörtlichen, sondern in den realen märkischen bei Schwedt/Oder, wobei ich immer wieder betonen muss, dass es hauptsächlich nicht das dann fehlende Geld war, dass die DDR zu Fall brachte, sondern typisch wie bei diesem Projekt, der Größenwahn, die Ideologiesteuerung, die Kritikausschaltung und das sture Weiter-so. Die Analogien zur aktuellen Situation in Deutschland im allgemeinen und im besonderen zum Galileo-Projekt brauche ich hier wohl nicht zu erläutern.
Die EU wäre in der Menschheitsgeschichte das erste, dauerhaft und tatsächlich funktionsfähige, überstaatliche Konstrukt wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Wo immer man hinschaut, es ist eben anscheinend “menschlich”, dass jene Gebilde stets zunächst daran krankten und schliesslich scheiterten, dass einzelne die Rosinenpickerei auf Kosten der jeweils anderen versuchten. Mancher mag das im kleineren Massstab aus dem betrieblichen Alltag kennen: “TEAM” wie “toll ein anderer machts”. Negative Effekte (Arbeit, Zahlungen z.B.) sollen anderen übernehmen, positive Effekte nimmt man hingegen gerne mit (“der Erfolg hat viele Väter”). Grundmakel der EU ist, dass sie politisch/ideologisch zudem missbraucht wurde (zu schnelle Erweiterung um zu ungleiche Mitglieder) und man der erforderlichen Einigung (in wirtschaftlicher, sprachlicher, politischer Hinsicht sowie hinsichtlich Lebensweise, Bildungslevel, usw.) die institutionelle Einigung voranstellte. Und letzteres durchaus zwangsweise, z.B. ohne die Bevölkerungen zur Abschaffung deren lokaler Währungen usw. zu befragen. Man versuchte faktisch die Erzwingung der Einigung, und dies im Sinne der Brüsseler Regierenden - genau dies scheitert nun, nicht nur bzgl. diverser Projekte, wie eben an besagtem Beispiel “Galileo”. Solange sich jemand findet, der letztlich dieses Experiment zahlt (na, wer mag das sein?), lassen sich jene immanenten Mängel überspielen. Aber irgendwann ist Zahltag. Und dann wird sich zeigen, was deutsche Steuerzahler von virtuellen/Target 2-Salden haben werden - oder ob evtl. die auf EU-Kosten sanierten Infrastrukturen und privaten Eigenheimbauten der Südländer die bessere Anlageform gewesen sein könnten.
Ohne jetzt auf Einzelheiten des Artikels eingehen zu wollen, möchte ich in diesem Zusammenhang mal eine ganz andere Frage in die Runde werfen: Wäre es nicht sinnvoll, ein paar Milliönchen auch dafür zu investieren, dass das Leben im Fall eines GPS-Komplettausfalls weitergeht? Der ist nämlich nicht völlig unwahrscheinlich, bspw. durch eine starke Sonneneruption, außerdem lässt auch Murphy grüßen. Ich las kürzlich, dass inzwischen (für mich überraschend) viele Systeme von einem funktionierenden GPS abhängig sind. Und im Gegensatz zu einem konfliktbedingten Abschalten lässt sich das Ganze ja nach einem kosmischen Aus nicht so schnell wieder in Betrieb nehmen.
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