Das fatale an Jugendsünden ist, dass sie Konsequenzen haben. Schwangerschaft mit 16, Arm ab, Pornovideo im Netz, kein Abschluß, Vorstrafe. Man kann auch als Jugendlicher wissen, dass man keine Polizistenmord verherrlicht. Die meisten wissen das auch. Irre gehören nicht auf Ministerposten. Wo leben wir denn, dass über sowas debattiert wird?
“Denn sie wissen nicht, was sie tun” - Mit 16 weiß man halt noch nicht, was man tut bzw. sagt, fühlt oder denkt, weshalb Katja Meier vergeben und das, von den GRÜNEN geforderte Wahlrecht ab 16 Jahren zurückgewiesen sei.
Es zeigt wie heutzutage Medien als auch Meinungsblasen funktionieren: Artikel-Titel sind gleichzeitig Links und als solche evolutionär darauf getrimmt zum Klicken zu animieren. Einerseits wird man so oft zum Klick animiert, dass für vollständiges Lesen kaum noch Zeit bleibt. Andererseits buhlen die Links um Aufmerksamkeit. So wird aus dem Titel die Wahrheit - zumindest so lange ein anderer Titel in meiner Medienliste etwas anderes behauptet. In diesem Fall ist aber zeitliche Einordnung das Entscheidende. Ich teile die Ansicht, dass eine Jugendsünde eine solche zu bleiben hat. So lange es beim Wahlmindestalter von 18 bleibt, kann man auch noch darauf verweisen, dass es dieses ja nicht ohne Grund gibt
Man kann bezüglich der “Jugendsünde” verlangen, daß Meier sie genau benennt und sagt, daß der Text aus ihrer heutigen Sicht böse und falsch gewesen ist. Herumdrucksen und das Wort Jugendsünde genügen nicht.
Gut, lassen wir es als “Jugendsünde” durchgehen, aber nur, wenn sie sich klar von Gewaltverherrlichung und somit von der Antifa, die für eine Vielzahl von Brandstiftungen verantwortlich ist, distanziert und Lösungsvorschläge macht, wie man sie erfolgreich bekämpft.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß auch die allerdümmsten Irrtümer ihre Chance in der Adoleszenzphase bekommen. Deshalb sollte man daraus einer Person heute keinen Vorwurf machen. Das bedeutet aber nicht automatisch, daß sie deshalb für eine solche Position die Beste sein kann. Hat sie diese alten Geschichten bewußt verheimlicht ? Oder ist sie offen damit umgegangen, vor allem selbstkritisch. Stellt sie sich auf die Seite des Rechts und der Polizisten, die gegen Antifa, Autonome und andere kriminelle selbsternannte Revolutionäre verheizt werden? Sicherlich hat es andere geeignete Kandidaten gegeben, die ihre Irrtümer eher auf anderen Feldern ausgelebt haben. Warum kann sie nicht eine Aufgabe übernehmen, bei der eine derartige Vergangenheit, die, wie man sieht, erklärungsbedürftig ist und auf jeden Fall Beifall von der falschen Seite findet, weniger in direktem inhaltlichen Konflikt steht als gerade bei der, die sie übernommen hat? Ist man nach solchen Irrtümern ausgerechnet auf diesem Posten qualifiziert? Wenn ja, wodurch? Vielleicht hätten zwei von drei Aufgabenbereichen auch gereicht, dann hätte die Justiz jemand anderes machen können. Könnte man ja mal vorschlagen.
Die vielfältigen Anzeichen dafür, dass Grüne und Linke mit Anarchisten und Linksextremisten zumindest sympathisieren, sind nicht zu übersehen und nicht zu bestreiten. Lippenbekenntnisse und Verharmlosungen (“dazugelernt”, “falscher Eindruck”, “junges Ding”) sind dummes Zeug. Synchron lässt man eine 15-/16-Jährige eine Weltkampagne gegen Klimawandel anführen, ohne an ihrer Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln! Klassischer Doppelstandard. So demoliert linke Denke langsam aber sicher unsere Demokratie. Heute ist die Besetzung des Postens der Justizministerin mit einem Mitglied der Partei Bündnis90Grüne ein Akt, der mindestens zur aufmerksamen “Beobachtung” dieser Personalie aufruft. Die brennenden Bullen hat Frau Meier nochmal mit einem blauen Auge überstanden. Man darf gespannt sein, wie weit nach links die Toleranzgrenze aus Koalitions-Machtkalkül noch verschoben wird. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend lobt ihr Projekt auf seiner eigenen Website: “Überwältigendes Interesse an ‘Demokratie Leben!’” (Ich bitte, das Ausrufezeichen zu beachten; es handelt sich allen Ernstes um einen Befehl.)
Soll das heißen, dass so eine wie Meier bestimmt, was Demokratie ist?
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