Antje Sievers / 30.10.2018 / 16:00 / 34 / Seite ausdrucken

Freiburg: Die Empathie der Sprechautomaten

Was Entsetzliches dabei herauskommen kann, wenn Mami ein Leben lang die beste Freundin ist, immer Biobreichen gefüttert, die Kinder bis zur Pubertät aufs Klo begleitet und als Kernkompetenz Mülltrennung vermittelt hat, sehen wir am Beispiel der Jungen SPD Freiburg: Der bärtige, bebrillte Hipster, der sympathische Basecapträger mit Überlänge und die rotbezopfte Parkaträgerin, da bin ich sicher, meinen es bestimmt nur ganz, ganz dolle gut. 

Ähnlich wie ihr Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn pusten sie strunzdämlich ins gleiche Horn. Eine junge Frau wurde auf die denkbar widerwärtigste Art unter Drogen gesetzt und über Stunden von mehrheitlich polizeibekannten syrischen Straftätern vergewaltigt. Die Verbrecher sind als Schutzbefohlene in dieses Land gekommen, wurden behütet, versorgt und alimentiert und bedankten sich bei Land und Bürgern mit Gewalttaten, Drogenhandel und Sexualverbrechen, und den Dorfpolitikern fällt tatsächlich nichts anderes ein, als zu fordern, die Straßen ihrer Stadt nicht den Rechten zu überlassen. 

Für die SPD, heißt es in dem unsäglich peinlichen Aufruf, sei die sexualisierte Gewalt schon lange ein Thema. Ihre Gedanken seien bei dem Opfer und dessen Familie. Gleichzeitig, so brabbelt der lange Linksaußen grinsend, stelle man sich bei allem Entsetzen gegen rechte Gruppierungen, die versuchten aus diesem Vorfall Kapital zu schlagen. 

Merken die eigentlich noch was, oder sind die tatsächlich so doof? Leider ja. Denn dass ihnen dieses Verbrechen am Allerwertesten vorbeigeht und sie die Gelegenheit am Schopf ergreifen, um linkes Kapital (oder was immer sie für links halten) daraus zu schlagen, ist für jeden offensichtlich, der seinen Namen in den Sand kratzen kann. Glücklicherweise sind die Freiburger noch nicht zu blöd, um dieses kindische Spiel zu durchschauen. Auf facebook brach darob der verdiente Shitstorm aus.

Die Empathie eines Sprechautomaten

Ein besonders authentischer Facebook-Kommentar von einer Frau, von der man sich sofort adoptieren lassen möchte, lautet denn auch: 

„Der Hinweis, dass mindestens 40 Prozent der Frauen schon mal Opfer einer sexualisierten Straftat wurden und meist Täter aus dem Umfeld beteiligt wären, ist eine Frechheit. Will man so eine Gruppenvergewaltigung schönreden? Die junge Frau hat wohl keine Ahnung wovon Sie spricht. Das Empathielose herunterrattern des Textes hätte ebenso gut von Siri verlesen werden können, oder der junge Mann die Hände aus den Hosentaschen nehmen können.Schämt ihr euch gar nicht? Ihr seid eine Schande für jeden mitfühlenden Menschen!“ 

Und da legt sie den Finger auch wirklich direkt in die Wunde. In Indien, einem Land, das nicht gerade durch hohe Wertschätzung von Frauen bekannt ist, gingen nach ähnlichen Verbrechen Massen von Menschen auf die Straße, um gegen das zu protestieren, worum es wirklich geht: Sexuelle Gewalt gegen Frauen. In Italien schlug die römische Bürgermeisterin Virginia Raggi vor, am Tag der Staatsbeerdigung der sechzehnjährigen Desirée Mariottini, des Opfers der Gruppenvergewaltigung und Ermordung vom 19. Oktober 2018, einen Trauertag zu verhängen.

In Deutschland hingegen versagte man selbst den Opfern des Terroranschlags vom Breitscheidplatz den Respekt. Von den Opfern krimineller Asylbewerber, wie Maria in Freiburg, Mia in Kandel und etlichen anderen gar nicht erst zu reden. Für die Eltern der bestialisch zu Tode gequälten Maria gab es sogar den ersten Staatspreis für angewandtes Märtyrertum und besondere Leidensfähigkeit. Von einer Frau im TV-Bürgerdialog auf die prekäre Sicherheitslage für Frauen in der Öffentlichkeit hingewiesen, bügelte Kanzlerin Angela Merkel diese zurecht vorhandenen Sorgen rüde mit einem „Vergewaltigungen gabs ja auch schon vorher" ab.

Zuletzt von Antje Sievers erschienen: Tanz im Orientexpress – Eine feministische Islamkritik, mit einem Nachwort von Zana Ramadani, Hardcover/Klappenbroschur, 21,0 x 14,5 cm, Verlag Achgut Edition, ISBN 978-3-9819755-0-5, 17,00 €. Hier gehts zum Shop.

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Leserpost

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Rudolf George / 30.10.2018

Quod licet Jovi (= der linke Gutmensch) non licet bovi (= der rechte Bösmensch).

Wiebke Lenz / 30.10.2018

Allein das Verbrechen ist schlicht widerlich. Es fällt mir kein stärkeres Wort dafür ein. Ich hoffe für die junge Frau, dass sie zumindest teilweise bewusstlos war. Fremde “Männer” vergewaltigen sie, während sie sich nicht wehren kann bzw. nur teilweise. Zum Stück Fleisch gemacht. Ich wünsche ihr den bestmöglichen Beistand! Und irgendwelche Personen - incl. Bürgermeister - stellen sich hin: “Ja, unsere Empathie gilt dem Opfer. Ja, wir sind dagegen. Aber - ganz wichtig: Kampf gegen rechts! Dies ist das Wichtigste! Vergesst dies nicht!” Diese Menschen können jedoch kein “Kapital” aus der Sache schlagen - sondern höchstens das “Manifest”. “Kapital” ist ja was absolut böses. Wenn Frau Dr. der Physik meint, dass es Vergewaltigungen schon vorher gab, hat sie durchaus recht. Nicht jedoch in diesem Ausmaß. Man muss es nicht noch extra forcieren (zugenommen haben diese Taten nun einmal, auch lt. Kriminalstatistik) und so tuen, als ob keine Probleme bestünden - in allen möglichen Bereichen. Ich wäre übrigens keine Preisverdächtige, wenn jemand meiner Tochter, die jetzt bald 13 Jahre alt wird, etwas antut. Ich würde dem Lauf der Natur folgen ...

Rudolf Dietze / 30.10.2018

Über Desirée Mariottini wurde in Deutschland kaum berichtet, geschweige in den Kontext mit Freiburg gesetzt. Ebenso wenig las man von den bis ins Koma geprügelten Frauen in Genf und den darauf folgenden Protesten auch linker Gruppierungen in der Schweiz. Muslimische Gewalttaten innerhalb Europas werden von der Presse sorgfältig ausgesiebt. Nach Wochen oder Monaten bekommt man es rein zufällig mit. Sei es die obige Sache in der Schweiz oder den grausamen Mord an der Pariser Jüdin, wo die Polizei vor der Tür wartete bis der Mörder fertig war. Das Totschweigen der Presse allen voran die ÖR machen diese mitschuldig, weil keine Schritte zur Gefahrenabwehr, Abschiebung von Straftätern, unternommen werden. Es scheint alles gut zu sein, ist es aber nicht. Für meine Enkelinnen 2x 10 und 6 Jahre, in Deutschland wohnend, kann ich nicht anders, als meinen Protest gegen die Verharmlosung durch Politik und Presse hinaus brüllen.

C. Harnisch / 30.10.2018

Das Schlimme ist ja, daß diese Gestalten immer wieder gewaehlt werden. Was aus bestimmten Parteien so abgesondert wird - schon nahezu deutschfeindlich - und diese damit auch noch durchkommen, ist unbegreiflich, ja erschreckend. Herzlos und so empathielos beim eigenen Volk. Ich moechte hinzufuegen: eine Schande fuer Deutschland obendrein.

Matthias Kube / 30.10.2018

Danke für diese empathischen Worte. Was erwartet die Vergewaltiger? Im Schnitt 6 Monate auf Bewährung. Der Haupttäter wurde bereits per Haftbefehl gesucht, doch wer hat ihn wirklich gesucht? Wahrscheinlich keiner, denn derzeit treten 170000 per Haftbefehl Gesuchte ihre Strafe nicht an, hinzu kommen noch 130000 Abzuschiebende, die flüchtig sind. Das kann der Justiz nur recht sein, denn bei nur 64000 Haftplätzen in deutschen Gefängnissen würde es ja auch recht eng werden, würden alle tatsächlich vor den Toren der Gefängnisse erscheinen.  Außerdem sind die Gefängnisse ja bereits oftmals mit mehr als 90 % nelegt, also ausgebucht. Die Polizei und Justiz war schon vor 2015 überfordert, aber jetzt ist sie teilweise einfach nur noch dysfunktional. Und da draußen laufen Hunderttausende Irre herum, die Sachen gesehen, gemacht, aber auch erduldet und erlitten haben, die wir uns gar nicht vorstellen können. Das nenne ich Staatsversagen.

Gabriele Schulze / 30.10.2018

Gestern in Bonn. Ausnahmsweise kommt die Rede auf die Situation im Land. Ich höre: “Ach, verglichen mit anderen Ländern geht’s uns doch gut. Brasilien zum Beispiel”. Es wurde herumgeeiert, bis ich schließlich Freiburg erwähnen konnte. Die Gruppe - hoffentlich ehrenwerte männliche Bürger zwischen 30 und 50 - vollführte fast choreographisch die typische wegwerfende Handbewegung. Großes verächtliches “Ach!!” ” Gab’s doch auch vorher schon! Ich weiß noch, in den 50ern…” Dann brachte ich mein persönliches Unbehagen beim Unterwegssein vor, das ständige Abchecken der Umgebung, bei gemutmaßter Bedrohung im herbstlichen Dunkel, wissend, vor mir gehen zwei syrische Typen - es hat sie null interessiert. Einzelfälle, irgendwo anders. Es war ihnen peinlich vielleicht. Ich weiß es nicht. Abwehrmechanismen. Wenn ich’s nicht wahrnehme, ist es auch nicht da? Hoffnungslos. Wie allein muß sich jemand fühlen, der oder die Opfer einer Attacke geworden ist. Verhöhnt! Und im Zusammenhang mit AfD-bashing auch noch mal mißbraucht. Und übrigens: angeblich werden doch “weiche, weibliche” Tugenden gepredigt - gehört Empathie nicht dazu? Ach so, falsches Opfer. Welche Verlogenheit!

Gudrun Meyer / 30.10.2018

Jedesmal, wenn “Schutzsuchende” ein schweres Verbrechen begangen haben, das man nicht vertuschen kann, folgt die Warnung vor “den Rechten”, die von dem Verbrechen “profitieren” könnten. In Chemnitz hat das zu der absurden Situation geführt, dass erst ein Deutscher von “Geflüchteten”  abgemessert wurde und am nächsten Tag der Kanzleramtssprecher “Hetzjagden” verurteilte, für die “Videoaufnahmen” vorlägen. Das fragwürdige und aussagesschwache Video der “antifa zeckenbiss” wurde nicht nur als seriöser “Beweis” für seinen knappen Inhalt gesehen, sondern hatte auch schon Junge bekommen. Den Vogel schoss Marco Buschmann von der FDP ab. Laut Buschmann hatte es in Chemnitz pogromhafte Szenen und “sogar Tote”  gegeben. Den tatsächlichen Toten vor den Unruhen erwähnte er nicht. Schließlich hätte das nur “den Rechten” genützt. Auch die Kerzen und Blumen, die viele Menschen am Tatort niedergelegt hatten - etwas, das nach Todesfällen in der Öffentlichkeit, ob Verbrechen oder Unfällen, allgemein üblich ist - werden laut “tichys Einblick” von Daniel H`s Freunden vor Antifanten geschützt. Nötig ist das deshalb, weil es längst ein Automatismus ist, nach Verbrechen durch Zuwanderer gegen die “Rechten” zu brüllen. Das Mädchen in Freiburg hat noch Glück, wenn es nicht selbst für “rechts” erklärt wird. Und sollte es in der Umgebung innerhalb der letzten Jahrzehnte eine ähnliche Massenvergewaltigung durch (herkunfts)deutsche Täter gegeben haben, wird der neue Fall damit verrechnet. Unter der Buchhalternase steht dann eine Null.

Sibylle Abromeit / 30.10.2018

Unglaublich, was für abgestumpfte Scheusale in diesem Land in Rang und Würden sind! In der Grünenfestung Freiburg geschieht ein bestialisches Verbrechen von der Art wie man es seit 1945f in diesem Gemeinwesen nicht mehr verzeichnet hatte und alles, was den seelenlosen Politpuppen der Etablierten dazu einfällt ist ihr ewiggleiches öde Süppchengekoche von wehretdenanfängen, derschoßistfruchtbarnoch, krampfgegenrechts, noparasan usw. Man sollte nicht nur einfach mal die Klappe halten, wenn man keine Ahnung hat - wenn einem jedes normale menschliche Empfinden fremd ist, sollte man ebenfalls seine völlig verrohte Fresse halten.

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