Gute Nacht, die Leute wollen den leidenden Christus (das sind viele) nicht mehr sehen und spannen darüber ein Lügengeflecht von Scheinkatastrophen, besonders der Lügenfunk und seine Sturmabteilungen im Staat.
Was den Komplex kultischer Schuld im kollektivistisch Biografischen angeht: Sie war die Last der Babyboomer Generation (1950-1964) geworden, auf die eigentlich Kohls Konzept “Gnade der späten Geburt” anwendbar gewesen wäre. Denn die vormaligen Drittreich-Bürger, die ihn “verdient” hätten, entzogen sich nach und nach durch Segnung des Zeitlichen. Der harte Kern der 68er selbst besteht gar nicht aus Babyboomern. Aber seine Protagonisten, darunter illustre Namen wie Dieter Hildebrandt oder Günter Grass, haben sie missbraucht zur Entlastung ihrer eigenen gestörten psychischen Historie, .Ein weiterer Komplex, den die Uralt-68er (Adorno war Jahrgang 1903 - und Amerika kein bisschen dankbar, dass es ihm Exilanten den Arsch gerettet hatte) den Babyboomern auferlegten, war die Abgewöhnung eines schier unbändigen Fortschrittsglaubens und aus allen Nähten platzenden Optimismus zugunsten Apokalypsen erwartender Griesgrämigkeit.
“Dazu braucht es Mut. Er fängt damit an, dass man frei und offen zu denken und zu reden wagt.” Mut ja, aber nicht wie der Autor es sich vorstellt… was wir brauchen, ist der Mut, die Gesetze zu übertreten… wieso soll ein Geringverdiener, dem durch die explodierenden Preise jetzt alles genommen wird, nicht kriminell werden und betrügen, klauen, rauben? Natürlich wenn’s geht Robin-Hood-mäßig und immer nur gegen Sachen, nicht Menschen, aber gibt es noch irgendeine “Moral”, an die sich der halten müsste? Ich frage für einen Freund.
Die 68er haben keinen frischen Wind hereingebracht. Sie haben den Kommunismus hoffähig gemacht, rote Propaganda verbreitet und den Marsch durch die Institutionen gestartet. Mit Lug, mit Betrug und dem Diskreditieren Andersdenkender.
@T.Schneegaß – Danke für Ihre ausführlicheren Hinweise in Sachen “Anti-Amerikanismus”. In der Tat, es gibt heute quasi zwei Amerikas, das der Gründerväter, das ausgerechnet der böse, böse Populist Donald Trump mit seiner Bewegung zu retten versucht, und das globalistisch-woke Amerika der Linken, das die Macht des korrumpierten Apparats mit all seinen Agenturen und Diensten faktisch gegen den “American Dream” einsetzt und das Land genauso zerstört wie es unsere “Eliten” mit Europa tun. +++ Das will bei den linksliberal groß gewordenen Geistern in Deutschland einfach nicht ankommen, sie denken immer noch, “ihr” Amerika sei das von FDR und JFK und sie müssten es vor “orange man bad” schützen. Was für eine Blindheit.
Die jahrelange Feigheit ist sicher eine entscheidende Schwäche, die uns in diese durch unterwürfigen Kollektivismus und gleichgeschaltete autoritäre Strukturen geprägte Situation gebracht hat und möglicherweise sind wir jetzt auch schon so weit, dass es durch Mut alleine nicht mehr zu retten ist. Denn das System verfügt inzwischen über Mittel, Kritiker nachhaltig auszugrenzen und sozial auszuschalten. Was heute mit kritischen Personen oder auch Medien (wie aktuell mit der Achse) geschieht ist doch schon beängstigend. Dieser gelungenen und sehr lesenswerten Analyse von Herrn Noll, die auch die Rolle der Achse gebührend würdigt, würde ich also generell zustimmen, allerdings mit zwei Ausnahmen: Auch den Amerikanern gegenüber, die den Westen nach 1945 in unbestrittener Weise viel besser behandelt haben als die Russen den Osten, ist trotzdem Kritik angebracht. Auch wenn man für vieles dankbar sein kann und muss, ist das kein Persilschein. Insbesondere seit dem Ende des kalten Krieges gibt es einigen Grund, die Rolle Amerikas kritisch zu sehen. Sie haben dies immer als ihren „Sieg“ und nicht als einen Frieden gesehen und wenn z.B. ein Obama die Russen als „Regionalmacht“ demütigt ist das einfach nur dumm. Auch der Irak-Krieg war kein Ruhmesblatt. Weiterhin wirft auch die Entwicklung in der Ukraine vor Ausbruch des Krieges einige Fragen auf, über die diskutiert werden muss. Und die Interessen Amerikas sind nun mal nicht identisch mit den Interessen Europas. Der zweite Punkt betrifft den Verweis auf die DDR-Volksbildung in Zusammenhang mit der Feigheit. Ich bin zwar aus dem Westen, habe aber den Eindruck, dass die ausgeprägteste Feigheit aktuell eindeutig im Westen anzutreffen ist, während es im Osten durchaus noch mutige Personen und Organisationen gibt, die sich einem Rückfall in DDR-ähnliche autoritäre Strukturen widersetzen.
@ Frank Holdergrün: Wir meinen unterschiedliche Leute. Wenn Sie von hart arbeitenden Menschen reden, die “heute bis zur Unkenntlichkeit erpresst und ausgesagt werden”, wie Sie es schreiben, dann haben Sie mich voll auf Ihrer Seite. Das ist eine Schande. Aber ich meinte eigentlich dieses rechtsstehende Besitzbürgertum, von dem auch Goebbels sprach. Das hat keine Existenzberechtigung. Das hat sich schon lange überlebt. Da gibt es überhaupt keinen Grund mehr, das am Leben zu halten. Es spricht sich selbst durch das, was es macht bzw. nicht macht, die Existenzberechtigung ab. Ich hatte ja aufgeführt: Feigheit, Untätigkeit… Es bleibt für diese Klasse nichts anderes mehr übrig, als so gut es geht ihr Geld und ihren Besitz zusammenzuhalten. Das rot-grün-merkelsche System hat die Grundlage gelegt und legt nach wie vor die Grundlagen für die Beseitigung der bürgerlichen Gesellschaft, auch, wenn Frau Merkel von der Bühne verschwunden ist. Das alles läuft zur Zeit vor unseren Augen ab. Die bürgerliche Klasse ist unfähig, auch nur das Geringste dagegen zu machen, weil sie eigentlich für nichts steht, außer für Geld. Und das ist als Motivation für echten Widerstand zu wenig. Es bleibt nur das Meckern.
Als ich 1974 erstmals wieder in meine Kinderheimat, die DDR, fuhr, wurde ich um nichts so sehr beneidet wie um meinen westdeutschen Pass. Mir wurde bewusst, dass dahinter nicht die BRD, nicht Frankreich, nicht Großbritannien standen, sondern die USA der Garant meiner Freiheit waren. Mich hat dieses Erfahrung immer vor dem Antiamerikanismus meiner Generation bewahrt.
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