Chaim Noll / 01.08.2022 / 12:00 / Foto: Freud / 97 / Seite ausdrucken

Fluch der Feigheit

Auf Deutschland kommen gewaltige Krisen zu. Solche Zeiten sind mit Feigheit nicht zu überstehen. Dazu braucht es Mut. Er fängt damit an, dass man frei und offen zu denken und zu reden wagt.

Die Achse des Guten ist ein Experiment. Sie arbeitet ganz nach dem Prinzip der Freiwilligkeit und erlaubt ihren Autoren die größte denkbare Freiheit der Meinungsäußerung. Die vorgetragenen Ansichten sind kontrovers, diskussionswürdig, nicht selten aufregend. Als weitere Komponente gibt es ein freies Leserforum, in dem sich, wer immer will, kostenlos zu Wort melden und den Autoren zustimmen oder widersprechen kann – im Unterschied zu den meisten großen Medien, in denen heutzutage der Zugang zu den Leserzuschriften, sowohl als Beiträger wie als Leser, nur noch über eine „Bezahlschranke“ möglich, also kostenpflichtig ist.

Die Kontributoren von Achgut schicken ihre Texte ein, wann immer sie meinen, sich äußern zu müssen. Es sind meist erfahrene Autoren, darunter ehemalige Chefredakteure großer Medien, professionelle Schriftsteller mit vielen Buchveröffentlichungen, frühere Politiker, fundierte Wissenschaftler oder andere Fachleute. Die meisten von ihnen haben negative Erfahrungen mit den Mainstream-Medien gemacht und gute Gründe für die Veröffentlichung in einem freien Format wie der Achse des Guten, wo sie keine Zensur im Sinne der political correctness, keine stümperhaften Eingriffe in ihre Texte oder verstümmelnde Kürzungen fürchten müssen. Auch formale Beschränkungen gibt es nicht; vom aktuellen Tagesartikel über essayistische opinion pieces bis zu wissenschaftlichen, historischen oder politologischen Abhandlungen findet alles auf der Achse seinen Ort und interessierte Leser. Fast ist es zu schön, um wahr zu sein.

Dazu eine kleine, flexible, leicht zu überblickende Redaktion von ausgewählten, auffallend intelligenten Mitarbeitern, die gelegentlich – anders als die freien Autoren – Auftragstexte beisteuern, etwa Besprechungen aktueller Ereignisse, die keinen Aufschub, keine längere Kontemplation erlauben. Dieses Format läuft erstaunlich gut, seit achtzehn Jahren. Die Zahl der Leser geht in die Hunderttausende. Auch an immer neuen faszinierenden Beiträgen herrscht kein Mangel, täglich werden Dutzende Texte eingesandt, zunehmend von externen „Gastautoren“, und die Redakteure bedauern, dass sie nicht alles veröffentlichen können, was lesenswert wäre. So weit, so gut. Auf der anderen Seite provoziert ein gelungenes Experiment – gerade im toxischen, übelnehmerischen Deutschland – immensen Neid und zahllose Feinde.

Ein Hauch von Outlaw

Da die Herausgeber und Autoren der Achse überwiegend erfahrene Leute sind, haben sie auch Erfahrung im Umgang mit gegen sie gerichteten Verleumdungen und Aversionen. Sie haben für das, was sie schrieben, schon oft Anfeindungen, berufliche Behinderungen und Bestrafungen durch einflussreiche Personen und Gruppen einstecken müssen, sie haben cancel culture erlebt und überlebt, bevor dieser Begriff überhaupt aufkam, sie wissen, dass dergleichen für einen einigermaßen ehrlichen Schreiber „zum Geschäft gehört“. Auch viele Leser können davon ein Lied singen. Denn das Abstrafen und Ausschließen, das gruppenweise Denunzieren und Diskriminieren kann heute fast jeden treffen. Viele Leser fühlen sich gerade von diesem Flair des Verwegenen, diesem leichten Hauch von Outlaw angezogen, der die Achse umweht.

Deutschland ist immer noch ein reiches Land, aber es ist demoralisiert und feige. Im Englischen würde ich sagen: It's spirit is broken. Warum scheue ich mich, die deutsche Übersetzung zu schreiben: Sein Geist ist gebrochen? Weil ich schon vor dreißig Jahren festgestellt und in einem Buch beschrieben habe, dass Deutschland keinen Geist mehr hat. Wann ist das passiert? Schwer zu sagen. Es war ein Tod auf Raten. Weitgehende Einigkeit herrscht darüber, dass seit 1933 der Geist ausgetrieben wurde. Unter Duldung deutscher Mehrheiten. Wenn wir den psychischen Zustand des Landes während der NS-Zeit charakterisieren, sprechen wir von „Ungeist“. Dann schien sich das Land, der Westen zumindest, wieder zu erholen. Mit massiver amerikanischer Hilfe. Während die Sowjetunion ihre deutsche Besatzungszone ausbeutete und ruinierte, haben die Amerikaner – und sei es aus strategischen Interessen – ihren Landesteil wirtschaftlich aufgebaut und seinen Bürgern, ihren gestrigen Todfeinden, beispiellosen Wohlstand ermöglicht.

Er führte auch zu einer Revitalisierung des intellektuellen Lebens. Schon weil das freiheitliche Prinzip für geistige Öffnung sorgte, für die Kenntnisnahme der Gedanken anderer Völker und Kulturen. Eine geistige Liberalisierung brach sich Bahn, die Deutschland völlig veränderte. Für diese politische Klugheit, diese Fairness, werden die Amerikaner heute von Millionen Deutschen gehasst, von Deutschen aller politischen Lager, von Linkspartei bis AfD. Schon dieser Amerika-Hass, dieser schäbige Mangel an Dankbarkeit, ist ein Zeichen der seelischen Verkommenheit Deutschlands. Transatlantische Konzepte sind schon lange „out“, stattdessen träumte man mit Putin oder den Mullahs in Teheran von den Schätzen „Eurasiens“.

Im ersten Vierteljahrhundert nach dem Krieg verhinderten die Fettpolster des Wirtschaftswunders eine wirkliche Katharsis. Es blieb den 68ern vorbehalten, in ihrer Rebellion gegen die Nazi-Väter mit teilweise radikalen Methoden das träge Land zum Umdenken zu zwingen. Wie viel Zerstörung und Demoralisation die 68er auch ihrerseits hinterlassen haben, zunächst sorgten sie für Aufbruch und Belebung. Tabus fielen, seit Jahrzehnten erstarrte Strukturen gerieten in Bewegung. Dadurch entstand, nach dem Vorbild anderer westlicher Länder, in der Bundesrepublik eine kritische Öffentlichkeit mit Ansätzen radikaler Publizistik und enthüllungsfreudigen Medien, die man heute „störend“ und „polarisierend“ nennen und kriminalisieren würde. Der frische Wind ist längst verweht, inzwischen hat sich die Stimmung wieder in Richtung Mitläufertum restauriert, in die alte Untertanenmentalität, die für die Herrschenden bequem und angenehm, aber für das Land immer von neuem eine Katastrophe ist.

Der Niedergang der Medien

In der alten Bundesrepublik der achtziger Jahre war beispielsweise der Spiegel ein regierungskritisches Blatt, das den damaligen Kanzler Kohl, seine politischen Fehler und Korruptionsaffären gnadenlos unter die Lupe nahm. Drei bis vier Jahrzehnte später, unter Kohls politischer Ziehtochter, der verhängnisvollen Angela Merkel, war das gleiche Medium brav regierungstreu und erging sich in peinlichen Schmeicheleien bis zum Besingen der „übernatürlichen“ Fähigkeiten der Kanzlerin – ein Wandel, den man einfach nur beschämend nennen kann. Die Erosion des kritischen Denkens ist überall in Deutschland zu beobachten. An Gymnasien und Universitäten wurden ausgerechnet von den einst rebellischen 68ern der Jugend das kritische Denken, Zivilcourage und Mut, Hoffnung und Zuversicht regelrecht abdressiert. Von der DDR-Volksbildung nicht zu reden. Jahrzehnte repressiver Erziehung mit zunehmenden Sprachbarrieren und Denkverboten bescheren Deutschland einen Nachwuchs von Anpassern und Mitläufern wie zu Zeiten des wilhelminischen Reiches.

Auf der Achse des Guten erscheinen heute Texte, wie sie vor einigen Jahrzehnten noch in großen deutschen Zeitungen möglich waren, ehe die geistige Atrophie begann, die Mutlosigkeit, die verheerende Feigheit. Die meisten Autoren und Herausgeber haben den allmählichen Niedergang der deutschen Medien am eigenen Leibe miterlebt. Wir alle sind im Lauf der Jahrzehnte als Störer eines falschen Friedens, als Außenseiter und deutschem Biedersinn unerträgliche Kritiker stigmatisiert und aussortiert worden. Wie eine Arche auf den Wassern der Korruption und Verdummung hat uns dieses Portal aufgenommen und noch einmal publizistisch in Bewegung gebracht, immer in der Hoffnung, die Nebel würden sich eines Tages lichten. Derweil werden wir als „populistisch“, „rechts“, „rassistisch“ und ähnlich verleumdet, mit allem, was das degenerierende Denkvermögen Deutschlands an dummen Etiketten hergibt.

Inzwischen ist es den zahlreichen Feinden der Achse des Guten gelungen, ihr sehr viele Werbekunden abspenstig zu machen. Dazu genügen ein paar anonyme Denunzianten aus dem Internet. Sie, die sogar zu feige sind, unter ihrem eigenen Namen zu schreiben, konnten die offenbar ebenso feigen Mitarbeiter großer Werbefirmen und Konzernabteilungen dazu bewegen, der Achse die Anzeigen zu entziehen und beträchtlichen finanziellen Schaden zuzufügen. Deutschland ist wieder, was es schon mehrmals war: ein Land der anonymen Denunzianten. Diese Periode geht immer der nächsten Katastrophe voran. Feiges Mitläufertum hat Deutschland schon mehrmals ins Desaster manövriert. Es scheint eine unüberwindliche Neigung zu sein. Die Mehrheit der Deutschen bleibt unterwürfig und obrigkeitshörig, wie schlecht die jeweilige Obrigkeit auch immer sein mag. Individualität, Mut und Eigenständigkeit sind verdächtig. Dem Staat, seinen Vertretern und Beamten gilt ein fast pathologischer Respekt.

Stochern in Hornissen-Nestern

In der vergangenen Woche veröffentlichten die Herausgeber der Achse des Guten ein Video, in dem sie die Leser über den neuesten Anschlag informieren und zugleich die Frage aufwerfen: Wer steht dahinter, wer verbirgt sich hinter den anonymen Facebook- und Twitter-Figuren? Sollten die Herausgeber ihre Ankündigung wahrmachen, die Identität der anonymen Denunzianten aufzuspüren, wird es ein Stochern in Hornissen-Nestern sein. Die Achse hat sich viele Feinde gemacht. Beginnen wir mit deutschen Regierungskreisen. Allein, was ich auf diesem Blog über Angela Merkel, die jetzigen Regierungsparteien, die neue Kultur-Staatsministerin und andere Repräsentanten geschrieben habe – verhasst gemacht hat es mich schon lange. Jetzt aber erfüllt es womöglich den neuen Tatbestand einer „Verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates (…) durch systematische Verunglimpfung und Verächtlichmachung des auf der freiheitlichen demokratischen Grundordnung basierenden Staates und seiner Institutionen beziehungsweise Repräsentanten“, den das Bundesministerium für Inneres und Heimat am 22.2.2022 (in der Antwort hib 76/2022) auf der Website des Bundestags verkündet hat.

Mit anderen Worten: Um zur Achse des Guten zu halten, als Autor, Leser oder Unterstützer, braucht es einen gewissen Mut. Und genau das ist in Deutschland das Problem. Deutschland ist ein immer noch reiches, aber feiges Land. Am Beispiel Achse des Guten wird sich zeigen, wie viel es noch wert ist. Denn das Schicksal der Achse hängt nun weitgehend von seinen Lesern ab, von ihrer Bereitschaft zur tatkräftigen Hilfe. Deshalb ist das Wegbrechen der Werbeeinnahmen vielleicht sogar eine neue Chance. Der zweite Teil des Experiments. Dass die Achse des Guten erfolgreich ist, haben wir gezeigt. Dass sie unerschrocken zur Wahrheitssuche hält, zur freien Meinungsäußerung, zur offenen Debatte. Nun wird sich erweisen, wie viel Rückhalt eine solche Haltung unter heutigen Deutschen findet.

Auf Deutschland kommen schwere Zeiten zu, Krisen und Knappheiten, Katastrophen und die Kälte des nächsten Winters. An der Ostgrenze Europas ist Krieg. Solche Zeiten sind mit Feigheit nicht zu überstehen. Dazu braucht es Mut. Er fängt damit an, dass man frei und offen zu denken und zu reden wagt. Käme es zum Achsenbruch, ginge die Achse des Guten unter, wäre das ein böses Omen für Deutschlands weiteres Schicksal.

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Wilfried Cremer / 01.08.2022

Gute Nacht, die Leute wollen den leidenden Christus (das sind viele) nicht mehr sehen und spannen darüber ein Lügengeflecht von Scheinkatastrophen, besonders der Lügenfunk und seine Sturmabteilungen im Staat.

Hans-Peter Dollhopf / 01.08.2022

Was den Komplex kultischer Schuld im kollektivistisch Biografischen angeht: Sie war die Last der Babyboomer Generation (1950-1964) geworden, auf die eigentlich Kohls Konzept “Gnade der späten Geburt” anwendbar gewesen wäre. Denn die vormaligen Drittreich-Bürger, die ihn “verdient” hätten, entzogen sich nach und nach durch Segnung des Zeitlichen. Der harte Kern der 68er selbst besteht gar nicht aus Babyboomern. Aber seine Protagonisten, darunter illustre Namen wie Dieter Hildebrandt oder Günter Grass, haben sie missbraucht zur Entlastung ihrer eigenen gestörten psychischen Historie, .Ein weiterer Komplex, den die Uralt-68er (Adorno war Jahrgang 1903 - und Amerika kein bisschen dankbar, dass es ihm Exilanten den Arsch gerettet hatte) den Babyboomern auferlegten, war die Abgewöhnung eines schier unbändigen Fortschrittsglaubens und aus allen Nähten platzenden Optimismus zugunsten Apokalypsen erwartender Griesgrämigkeit.

Stefan Müller / 01.08.2022

“Dazu braucht es Mut. Er fängt damit an, dass man frei und offen zu denken und zu reden wagt.” Mut ja, aber nicht wie der Autor es sich vorstellt… was wir brauchen, ist der Mut, die Gesetze zu übertreten… wieso soll ein Geringverdiener, dem durch die explodierenden Preise jetzt alles genommen wird, nicht kriminell werden und betrügen, klauen, rauben? Natürlich wenn’s geht Robin-Hood-mäßig und immer nur gegen Sachen, nicht Menschen, aber gibt es noch irgendeine “Moral”, an die sich der halten müsste? Ich frage für einen Freund.

Julian Schneider / 01.08.2022

Die 68er haben keinen frischen Wind hereingebracht. Sie haben den Kommunismus hoffähig gemacht, rote Propaganda verbreitet und den Marsch durch die Institutionen gestartet. Mit Lug, mit Betrug und dem Diskreditieren Andersdenkender.

Bernd Michalski / 01.08.2022

@T.Schneegaß – Danke für Ihre ausführlicheren Hinweise in Sachen “Anti-Amerikanismus”. In der Tat, es gibt heute quasi zwei Amerikas, das der Gründerväter, das ausgerechnet der böse, böse Populist Donald Trump mit seiner Bewegung zu retten versucht, und das globalistisch-woke Amerika der Linken, das die Macht des korrumpierten Apparats mit all seinen Agenturen und Diensten faktisch gegen den “American Dream” einsetzt und das Land genauso zerstört wie es unsere “Eliten” mit Europa tun. +++ Das will bei den linksliberal groß gewordenen Geistern in Deutschland einfach nicht ankommen, sie denken immer noch, “ihr” Amerika sei das von FDR und JFK und sie müssten es vor “orange man bad” schützen. Was für eine Blindheit.

J. Eggers / 01.08.2022

Die jahrelange Feigheit ist sicher eine entscheidende Schwäche, die uns in diese durch unterwürfigen Kollektivismus und gleichgeschaltete autoritäre Strukturen geprägte Situation gebracht hat und möglicherweise sind wir jetzt auch schon so weit, dass es durch Mut alleine nicht mehr zu retten ist. Denn das System verfügt inzwischen über Mittel, Kritiker nachhaltig auszugrenzen und sozial auszuschalten. Was heute mit kritischen Personen oder auch Medien (wie aktuell mit der Achse) geschieht ist doch schon beängstigend. Dieser gelungenen und sehr lesenswerten Analyse von Herrn Noll, die auch die Rolle der Achse gebührend würdigt, würde ich also generell zustimmen, allerdings mit zwei Ausnahmen: Auch den Amerikanern gegenüber, die den Westen nach 1945 in unbestrittener Weise viel besser behandelt haben als die Russen den Osten, ist trotzdem Kritik angebracht. Auch wenn man für vieles dankbar sein kann und muss, ist das kein Persilschein. Insbesondere seit dem Ende des kalten Krieges gibt es einigen Grund, die Rolle Amerikas kritisch zu sehen. Sie haben dies immer als ihren „Sieg“ und nicht als einen Frieden gesehen und wenn z.B. ein Obama die Russen als „Regionalmacht“ demütigt ist das einfach nur dumm. Auch der Irak-Krieg war kein Ruhmesblatt. Weiterhin wirft auch die Entwicklung in der Ukraine vor Ausbruch des Krieges einige Fragen auf, über die diskutiert werden muss. Und die Interessen Amerikas sind nun mal nicht identisch mit den Interessen Europas. Der zweite Punkt betrifft den Verweis auf die DDR-Volksbildung in Zusammenhang mit der Feigheit. Ich bin zwar aus dem Westen, habe aber den Eindruck, dass die ausgeprägteste Feigheit aktuell eindeutig im Westen anzutreffen ist, während es im Osten durchaus noch mutige Personen und Organisationen gibt, die sich einem Rückfall in DDR-ähnliche autoritäre Strukturen widersetzen.

Michael Müller / 01.08.2022

@ Frank Holdergrün: Wir meinen unterschiedliche Leute. Wenn Sie von hart arbeitenden Menschen reden, die “heute bis zur Unkenntlichkeit erpresst und ausgesagt werden”, wie Sie es schreiben, dann haben Sie mich voll auf Ihrer Seite. Das ist eine Schande. Aber ich meinte eigentlich dieses rechtsstehende Besitzbürgertum, von dem auch Goebbels sprach. Das hat keine Existenzberechtigung. Das hat sich schon lange überlebt. Da gibt es überhaupt keinen Grund mehr, das am Leben zu halten. Es spricht sich selbst durch das, was es macht bzw. nicht macht, die Existenzberechtigung ab. Ich hatte ja aufgeführt: Feigheit, Untätigkeit… Es bleibt für diese Klasse nichts anderes mehr übrig, als so gut es geht ihr Geld und ihren Besitz zusammenzuhalten. Das rot-grün-merkelsche System hat die Grundlage gelegt und legt nach wie vor die Grundlagen für die Beseitigung der bürgerlichen Gesellschaft, auch, wenn Frau Merkel von der Bühne verschwunden ist. Das alles läuft zur Zeit vor unseren Augen ab. Die bürgerliche Klasse ist unfähig,  auch nur das Geringste dagegen zu machen, weil sie eigentlich für nichts steht, außer für Geld. Und das ist als Motivation für echten Widerstand zu wenig. Es bleibt nur das Meckern.

Gisela Tiedt / 01.08.2022

Als ich 1974 erstmals wieder in meine Kinderheimat, die DDR, fuhr, wurde ich um nichts so sehr beneidet wie um meinen westdeutschen Pass. Mir wurde bewusst, dass dahinter nicht die BRD, nicht Frankreich, nicht Großbritannien standen, sondern die USA der Garant meiner Freiheit waren. Mich hat dieses Erfahrung immer vor dem Antiamerikanismus meiner Generation bewahrt.

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