Die sog. Alt-68er, zu denen ich mich zählen kann und muß, waren einst die „Querdenker“, und wir wurden von den Herrschenden und ihren Medien attackiert wie die heutigen Querdenker wieder von den heutigen Herrschenden und ihren Lakaien. Und somit fühle ich mich auch noch als alter Mann wie in den 68er Jahren. La lotta continua!
@Judith Panther, das sehe ich leider auch so, nur nicht so absolut, deshalb habe ich noch Hoffnung auf mein Land und seine lange schon hier lebenden Bewohner (meine noch lebende Ursprungsfamilie gehört nicht dazu). Zum Spiegel: Der war gegen (anständige, ehrliche, leistungsbereite) Bürgerliche und deshalb kritisch - früher. Jetzt ist er natürlich nicht mehr kritisch. Zur Undankbarkeit gegenüber den USA: Den Leuten hinter Biden (und Obama, Clinton, mindestens Bush junior) bin ich nicht dankbar. Warum das um Himmels Willen?
Reichlich absurd zu behaupten, dass „die Amerikaner heute von Millionen Deutschen gehasst werden“. Journalistische Kunstgriffe dieser Art (nämlich Regierung und Volk zwangszuverheiraten) sind in Verbindung mit dem Totschlagargument „HASS“ eigentlich das Hauptmerkmal der Cancel Culture. Probleme, die sich in so gut wie allen westeuropäischen Ländern inklusive Israel (und allen voran den USA) mehr oder weniger deckungsgleich auftun, als spezifisch deutsch rein national zu verhandeln, ist durchaus begrenzt weitblickend. Apropos Feigheit: In der Hauptstadt welchen Landes fand 2020 einer der größten (und friedlichsten) Proteste gegen das Corona-Regime statt? Hilfestellung für hoffnungslos „abdressierte“ Abiturienten, die Journalisten werden wollen: Dort jubelten Deutsche einem Amerikaner namens Kennedy zu. Anlässlich dessen Vaters Tod die neudeutsche Berufsbezeichnung bzw - bezichtigung Verschwörungstheoretiker das Licht der Medienwelt erblickte.
Die erste kritische Auseinandersetzung war nicht Eugen Kogon. Ich will den Wert dessen Bücher jedoch nicht schmälern. // “Es ist schwer, eine Anarchie zu beschreiben, weil man in die Gefahr gerät, bei der Wiedergabe ein System daraus zu machen. In Wahrheit ist aber die Sytemlosigkeit das Wesen der Anarchie. Die Gründung der nationalsozialistischen Verwaltungsanarchie war, daß jeder, der sich dazu mächtigt genug fühlte, auf seinem Sektor machte, was ihm beliebte. Und daß er sich dabei durch Rücksichten auf andere Behörden, Kompetenzen, Personen und Interessen nicht hemmen ließ. Man kann wahrscheinlich sagen, daß diese Hemmungs- und Rücksichtslosigkeit überhaupt den “Nazi”, mit und ohne Parteiabzeichnen, ausmachte, während das Fehlen dieser Eigenschaften auch den alten Parteigenossen als einen Fremdkörper in der Organisation erscheinen ließ.” Walter Petwaidic, Die autoritäte Anarchie, Hoffmann und Campe Verlag Hamburg, 1946 /
Manchem Kommentator hier möchte man ins Poesiealbum schreiben: Zwischen der sich selbst genehmigenden Meinungsfreiheit der Achse des Guten und der brutalen Unterdrückung von freiem Gedankenaustausch in der GUS Putins liegen Abgründe. Wer sich so tief sinken ließ, die frei erarbeiteten Einsichten von Achgut-Autoren zur “Krieg ist Frieden-Operation” Putins gegen die Ukrainer hier rhetorisch zu 1984ern, hat es sich mit mir - nach vollständigem Verbrauch reichlich bemessenen Geduldsfadens - verschissen.
Sehr geehrter Herr Noll, ich lese Ihre Beiträge immer wieder gerne. Sie sind ein kultivierter Mensch mit einer schönen Schreibe und Ihre Gedanken sind folgerichtig entwickelt. So weit prima. Jetzt lese ich in den Leserbriefen, dass Sie eigentlich Ossi sind, drücke auf Ihren Namen und tatsächlich: Sie kamen ursprünglich aus Ossiland. Das erklärt natürlich alles, was nicht so ist, wie oben von mir gelobhudelt. Ossis sagt man nach, dass sie dem Englischen “nicht so zugeneigt” seien, um es höflich zu formulieren, und schon finde ich bei Ihnen: “It’s spirit is broken.” Und Sie stellen dazu die Frage, warum Sie sich scheuen, die deutsche Übersetzung zu schreiben. Das kann ich Ihnen genau sagen: weil dann nämlich kein Marx, sondern nur Murks rauskäme. Das, was Sie meinen, lautet: “Its spirit is broken”. Aber viel komischer ist Ihre Ossi-Sicht, was die Undankbarkeit der Deutschen den Amerikanern gegenüber angeht. Wären Sie ein Wessi, dann wären Sie aufgewachsen in einer BRD, die ausgesprochen amerikafreundlich war, zumindest bis zum Vietnamkrieg. Und der fällt mit der Studentenbewegung zusammen. Danach war Amerika für viele Leute “gegessen”. Hinzu kommt natürlich die viele Jahre gepredigte Russenfreundlichkeit bzw. der Antiamerikanismus in der DDR, der auch seine Spuren hinterließ. Aber das wissen Sie selbst am besten. Ich mache es kurz: Ich persönlich habe nichts gegen Amerikaner, aber ich hätte es begrüßt, wenn wir uns schon lange von der amerikanischen Politik und Gesellschaft “verabschiedet” hätten. Allein der kulturelle Einfluss und die Übernahme von Cancel Culture, Wokeness, Gender und wie dieser Dreck aus Amerika so heißt, den wir in den letzten Jahren von denen übernommen haben, wäre uns weitestgehend erspart geblieben. Natürlich hätten wir dann in der Verteidigungspolitik zulegen müssen, aber das hatte Merkel zumindest als Maulheldin ja eigentlich auch zusammen mit Frankreich wegen Trump vor.
Ich deute Geschichte nicht als Symbol, wie die Neolinken, nicht aus dem Willen, wie der “Führer”, ich schaue mir die Fakten an. Hitler war ein Industrieknecht und hat für die kontinentaleuropäische Großraumwirtschaft mit Einheitswährung auf Basis der Reichsmark Krieg geführt. Zudem stand er auf dem Standpunkt, der Mensch könne “sozialisiert” werden; er verwechselte selber Links und Rechts, und das kam, weil er marxistische Aufmärsche zum Vorbild nahm und die linke Faust einfach mit der rechten Hand ersetzte, und seinen Verein “sozialistisch” nannte, um den Marxisten den Arbeiter abspenstig zu machen. Der war genauso wenig sozialistisch, wie der Mensch sozialisiert werden sollte, der Weg der NSDAP war auch mit amerikanischem Kapital gepflastert, Prescott Bush, Rockefeller, und die Ideologie war ein Importprodukt der rassistischen Nordstaatler, der Briten. Der Mensch wurde genau so “privatisiert”, da zur Baumwollernte. Faschismus führt in die Sklaverei, deshalb konnten die I.G.Farben privat Konzentrationslager finanzieren (Auschwitz Monowitz) und sich daraus die Sklavenarbeiter für ihre Industrieproduktion rekrutieren. Ohne die I.G. Farben, so ein amerikanischer Richter aus dem I.G.Farben-Prozess, wäre die NSDAP eine Splitterpartei geblieben. Und an der Großraumwirtschaft haben dieselben Eliten gleich nach dem Kriege weiter gearbeitet; Adenauer unterzeichnete die Römischen Verträge und schuf das Fundament der EU. Ich wundere mich, wie ein so wichtiges Detail seit 1945 vergessen werden kann? Da waren doch Leute dabei?
Ja, die USA. Sind die heute in Teilen nicht schon viel linker als die linksgrünen Deutschen? Aber wenigstens gibt es dort noch konservative Medien, die mit dazu beitragen, dass im Unterschied zu Deutschland die Hälfte nicht so wählt wie vom deutschen Mainstream gewünscht. Aber wie dem auch sei. Es muss uns erst noch schlechter gehen, ehe sich etwas ändern wird. Und da sind wir doch auf einem guten Weg: Haltung ist gefragt und wird zunehmend honoriert. Wertschöpfende Tätigkeiten dürfen sich einfach nicht mehr lohnen.
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