Manchem Kommentator hier möchte man ins Poesiealbum schreiben: Zwischen der sich selbst genehmigenden Meinungsfreiheit der Achse des Guten und der brutalen Unterdrückung von freiem Gedankenaustausch in der GUS Putins liegen Abgründe. Wer sich so tief sinken ließ, die frei erarbeiteten Einsichten von Achgut-Autoren zur “Krieg ist Frieden-Operation” Putins gegen die Ukrainer hier rhetorisch zu 1984ern, hat es sich mit mir - nach vollständigem Verbrauch reichlich bemessenen Geduldsfadens - verschissen.
Sehr geehrter Herr Noll, ich lese Ihre Beiträge immer wieder gerne. Sie sind ein kultivierter Mensch mit einer schönen Schreibe und Ihre Gedanken sind folgerichtig entwickelt. So weit prima. Jetzt lese ich in den Leserbriefen, dass Sie eigentlich Ossi sind, drücke auf Ihren Namen und tatsächlich: Sie kamen ursprünglich aus Ossiland. Das erklärt natürlich alles, was nicht so ist, wie oben von mir gelobhudelt. Ossis sagt man nach, dass sie dem Englischen “nicht so zugeneigt” seien, um es höflich zu formulieren, und schon finde ich bei Ihnen: “It’s spirit is broken.” Und Sie stellen dazu die Frage, warum Sie sich scheuen, die deutsche Übersetzung zu schreiben. Das kann ich Ihnen genau sagen: weil dann nämlich kein Marx, sondern nur Murks rauskäme. Das, was Sie meinen, lautet: “Its spirit is broken”. Aber viel komischer ist Ihre Ossi-Sicht, was die Undankbarkeit der Deutschen den Amerikanern gegenüber angeht. Wären Sie ein Wessi, dann wären Sie aufgewachsen in einer BRD, die ausgesprochen amerikafreundlich war, zumindest bis zum Vietnamkrieg. Und der fällt mit der Studentenbewegung zusammen. Danach war Amerika für viele Leute “gegessen”. Hinzu kommt natürlich die viele Jahre gepredigte Russenfreundlichkeit bzw. der Antiamerikanismus in der DDR, der auch seine Spuren hinterließ. Aber das wissen Sie selbst am besten. Ich mache es kurz: Ich persönlich habe nichts gegen Amerikaner, aber ich hätte es begrüßt, wenn wir uns schon lange von der amerikanischen Politik und Gesellschaft “verabschiedet” hätten. Allein der kulturelle Einfluss und die Übernahme von Cancel Culture, Wokeness, Gender und wie dieser Dreck aus Amerika so heißt, den wir in den letzten Jahren von denen übernommen haben, wäre uns weitestgehend erspart geblieben. Natürlich hätten wir dann in der Verteidigungspolitik zulegen müssen, aber das hatte Merkel zumindest als Maulheldin ja eigentlich auch zusammen mit Frankreich wegen Trump vor.
Ich deute Geschichte nicht als Symbol, wie die Neolinken, nicht aus dem Willen, wie der “Führer”, ich schaue mir die Fakten an. Hitler war ein Industrieknecht und hat für die kontinentaleuropäische Großraumwirtschaft mit Einheitswährung auf Basis der Reichsmark Krieg geführt. Zudem stand er auf dem Standpunkt, der Mensch könne “sozialisiert” werden; er verwechselte selber Links und Rechts, und das kam, weil er marxistische Aufmärsche zum Vorbild nahm und die linke Faust einfach mit der rechten Hand ersetzte, und seinen Verein “sozialistisch” nannte, um den Marxisten den Arbeiter abspenstig zu machen. Der war genauso wenig sozialistisch, wie der Mensch sozialisiert werden sollte, der Weg der NSDAP war auch mit amerikanischem Kapital gepflastert, Prescott Bush, Rockefeller, und die Ideologie war ein Importprodukt der rassistischen Nordstaatler, der Briten. Der Mensch wurde genau so “privatisiert”, da zur Baumwollernte. Faschismus führt in die Sklaverei, deshalb konnten die I.G.Farben privat Konzentrationslager finanzieren (Auschwitz Monowitz) und sich daraus die Sklavenarbeiter für ihre Industrieproduktion rekrutieren. Ohne die I.G. Farben, so ein amerikanischer Richter aus dem I.G.Farben-Prozess, wäre die NSDAP eine Splitterpartei geblieben. Und an der Großraumwirtschaft haben dieselben Eliten gleich nach dem Kriege weiter gearbeitet; Adenauer unterzeichnete die Römischen Verträge und schuf das Fundament der EU. Ich wundere mich, wie ein so wichtiges Detail seit 1945 vergessen werden kann? Da waren doch Leute dabei?
Ja, die USA. Sind die heute in Teilen nicht schon viel linker als die linksgrünen Deutschen? Aber wenigstens gibt es dort noch konservative Medien, die mit dazu beitragen, dass im Unterschied zu Deutschland die Hälfte nicht so wählt wie vom deutschen Mainstream gewünscht. Aber wie dem auch sei. Es muss uns erst noch schlechter gehen, ehe sich etwas ändern wird. Und da sind wir doch auf einem guten Weg: Haltung ist gefragt und wird zunehmend honoriert. Wertschöpfende Tätigkeiten dürfen sich einfach nicht mehr lohnen.
Gute Nacht, die Leute wollen den leidenden Christus (das sind viele) nicht mehr sehen und spannen darüber ein Lügengeflecht von Scheinkatastrophen, besonders der Lügenfunk und seine Sturmabteilungen im Staat.
Was den Komplex kultischer Schuld im kollektivistisch Biografischen angeht: Sie war die Last der Babyboomer Generation (1950-1964) geworden, auf die eigentlich Kohls Konzept “Gnade der späten Geburt” anwendbar gewesen wäre. Denn die vormaligen Drittreich-Bürger, die ihn “verdient” hätten, entzogen sich nach und nach durch Segnung des Zeitlichen. Der harte Kern der 68er selbst besteht gar nicht aus Babyboomern. Aber seine Protagonisten, darunter illustre Namen wie Dieter Hildebrandt oder Günter Grass, haben sie missbraucht zur Entlastung ihrer eigenen gestörten psychischen Historie, .Ein weiterer Komplex, den die Uralt-68er (Adorno war Jahrgang 1903 - und Amerika kein bisschen dankbar, dass es ihm Exilanten den Arsch gerettet hatte) den Babyboomern auferlegten, war die Abgewöhnung eines schier unbändigen Fortschrittsglaubens und aus allen Nähten platzenden Optimismus zugunsten Apokalypsen erwartender Griesgrämigkeit.
“Dazu braucht es Mut. Er fängt damit an, dass man frei und offen zu denken und zu reden wagt.” Mut ja, aber nicht wie der Autor es sich vorstellt… was wir brauchen, ist der Mut, die Gesetze zu übertreten… wieso soll ein Geringverdiener, dem durch die explodierenden Preise jetzt alles genommen wird, nicht kriminell werden und betrügen, klauen, rauben? Natürlich wenn’s geht Robin-Hood-mäßig und immer nur gegen Sachen, nicht Menschen, aber gibt es noch irgendeine “Moral”, an die sich der halten müsste? Ich frage für einen Freund.
Die 68er haben keinen frischen Wind hereingebracht. Sie haben den Kommunismus hoffähig gemacht, rote Propaganda verbreitet und den Marsch durch die Institutionen gestartet. Mit Lug, mit Betrug und dem Diskreditieren Andersdenkender.
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