Mit jedem Menschen, der stirbt, brennt eine Bibliothek ab. Das ist eben so. Die Aufregung über Corona, eine Virusinfektion, die noch vor 70 Jahren (als Dave Greenfield ein Baby war) vermutlich als Grippe durchgegangen wäre, hat viel damit zu tun, dass wir alle den Tod und die Sterblichkeit verdrängen. Der tiefere Grund dafür ist nicht die moderne Medizin, obwohl sie die Verdrängung sehr erleichtert, sondern dass wir nicht mehr oder höchstens noch mit Fragezeichen an ein Jenseits glauben. Das wiederum liegt an der kalten Höhenluft der Aufklärung; sie hat uns eine medizinische Entwicklung ermöglicht, die auch in medizinisch besseren Zeiten als dem europäischen Mittelalter nicht denkbar war. Aber sie hat uns auch die vermeintliche Geborgenheit in Gott und in anderen tröstlichen Illusionen genommen - denn selbst, wenn Gott und das Jenseits im weitesten Sinne keine Illusionen sein sollten, so sind sie doch sehr unpersönliche Realitäten. Das persönliche Bewusstsein ist streng an ein funktionsfähiges Gehirn gebunden. Alle, die das wissen, schätzen das Leben sehr hoch, und das hat klare Vorteile für sie/uns selbst und ihre/unsere Mitmenschen, sogar für Haustiere,, aber auch seinen Preis.
Mit La Folie verbindet mich eine besondere Erinnerung. Ich war wenige Monate zuvor bei der HIFI- und Musikzeitschrift AUDIO (Vereinigte Motorverlage Stuttgart) als Musikredakteur eingestellt worden. Und durfte eine LP (CDs gabs noch nicht) zur Platte des Monats machen. Was eine Ehre war, um die sich die festen und freien Rezensenten des Blattes gekloppt haben. Ich habe damals La Folie zur Platte des Monats gemacht. Fast 40 Jahre später kann ich auf die Frage “Womit?” immer noch voller Überzeugung sagen” Mit Recht. RIP Dave Greenfield.
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