Im Kino gewesen. Tränen gelacht…
Der Film “You Don’t Mess With The Zohan” erzählt die Geschichte eines (vom großen Adam Sandler gespielten) israelischen Superagenten, der das Kämpfen und überhaupt den Nahen Osten satt hat und deshalb nach New York geht, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen und Friseur zu werden. Im Land der Unbegrenzten Möglichkeiten findet er nicht nur den beruflichen Erolg, sondern auch noch die Liebe seines Lebens - die palästinensische Chefin des Friseurladens, in dem er unterkommt - und führt mit seinem ehemaligen Erzfeind, dem Ex-Terroristen “Phantom” (der den heimlichen Traum hegt, nach Amerika zu kommen und Schuhe zu verkaufen), den Kampf kleiner israelischer und palästinensischer Ladenbesitzer gegen einen widerlichen Immobilienhai an, der sie mit Hilfe einer Terror-Bande rein arischer Mel-Gibson-Verehrer vertreiben will, um einen Mall zu errichten.
Ich gebe zu, dass mich der Film rein persönlich berührt hat, da mich der Charakter des Zohan ein wenig an meinen Cousin Yotam Ottolenghi erinnert, der zwar kein Superagent ist, aber immerhin der Bruder eines für Israel gefallenen Kriegshelden, und der seine Eltern vor einigen Jahren mit der Offenbarung entsetzte, er wolle nicht, wie alle anderen Familienmitglieder, ein Akademiker, Banker oder Lehrer werden, sondern nach London gehen, um sich seinen Lebenstraum zu erfüllen und Koch zu werden. Inzwischen hat Yotam nicht nur eine erfolgreiche Restaurant-Kette in London und eine Koch-Kolumne im “Guardian” , sondern genießt das Glück mit seinem palästinensichen Partner Sami Tamimi.
Aber abgesehen von dieser persönlichen Reminiszenz ist der Film herrlich geschmacklos, nimmt Israelis, Araber, alte Frauen, Terroristen und andere Minderheiten auf die Schippe (zum Brüllen komisch der Anruf einiger Möchtegern-Bombenwerfer beim Kundendienst der Hisbollah) - und obwohl er ansonsten möglicherweise etwas zu politisch korrekt im Sinne des stets linkslastigen Hollywood daherkommt, spricht er die Tiefe Wahrheit aus, dass die Menschheit erst dann den Frieden finden wird, wenn sie den falschen Götzen Rasse, Religion, Nation und Territorium abschwört und gemeinsam um das goldene Kalb tanzt, wie es der Hl. Franziskus (Fukuyama) geweissagt hat.
Anschließend waren wir vom Tränenlachen so durstig, dass wir dringend ein Bier benötigten. Ich trank ein Miller’s im mexikanischen Restaurant “Cancun”, dessen Besitzer Inder sind, die - wie der Zufall es will - kürzlich das Haus uns gegenüber gekauft und mit Hilfe polnischer Handwerker auf Vordermann gebracht haben. Nun sind rot-weiß gestreifte Markisen und kunstvoll gequirlte Gusseisentore nicht jedermanns Sache, zumal wir in einer streng nach Bauhaus-Prinzipien entworfenen Siedlung leben, aber mein türkischer Nachbar und ich sind trotzdem der Meinung, dass die neuen Bewohner gut zu uns passen.