Die Sehnsucht nach Selbstzerstörung

In seinem 1920 erschienen Werk Jenseits des Lustprinzips hat Sigmund Freud, auf dem Hintergrund der Erfahrungen des Ersten Weltkrieges, den in der psychoanalytischen Diskussion von Anfang an umstrittenen Begriff des Todestriebs eingeführt. Letzterer strebt danach, so Freuds theoretische Annahme, in den anorganischen Zustand zurückzuführen. Denn: „Das Ziel alles Lebens ist der Tod.“ Zu dieser Triebgruppe gehört ein Streben nach Selbstzerstörung und, daraus abgeleitet, eine Neigung zu Aggression und Destruktion. Dem Lebenstrieb (Eros, Libido) steht also auf der negativen Seite, quasi als Dualismus, ein Todestrieb gegenüber, dem die eigene Zerstörung immanent ist. Dass sich jemand selbst schädigt oder verletzt, scheint uns absurd, zeigt sich aber etwa in Phänomenen wie dem Wiederholungszwang. Mit diesem Begriff will Freud den menschlichen Impuls, unangenehme und schmerzhafte Gedanken, Handlungen oder Situationen zu wiederholen, erklären. Die zwanghafte Wiederholung von negativ Erlebtem lässt sich auch als der vergebliche Versuch verstehen, einen alten Konflikt durch seine ständige Inszenierung zu bearbeiten und ungeschehen zu machen. Freud sieht das Subjekt folglich nicht als souverän Handelndes, sondern im Bannkreis von Wiederholungszwängen stehen.

Der Todestrieb hat nach Freud zwei Ausprägungen: die nach innen gerichtete Tendenz zur Selbstzerstörung und die nach außen gerichtete Neigung zu Aggression und Destruktion. In einer Gesellschaft wie der deutschen, die inzwischen vollkommen pazifiziert ist und in der die Selbstbehauptung unter Strafe des moralischen Verdiktes steht, wird der Hang zur Selbstzerstörung unter den historischen Bedingungen der Gegenwart immer deutlicher sichtbar.

Erstmals besonders nachdrücklich wurde das im „Summer of Love“, als die grundlegende Aufgabe eines jeden Staates, die Sicherung der eigenen Grenzen, einer abstrakten Hypermoral zum Opfer fiel. Die massenpsychologische Schulddisposition der (west)europäischen Gesellschaften hat in Deutschland eine geradezu perfekte Form für die Emotionalisierung des öffentlichen Lebens gefunden, bei striktem Ausschluss der Wirklichkeit. „Das Helfersyndrom“, so der Philosoph Rudolf Brandner, „fungiert damit als postreligiöses Heilssubstitut in Zeiten des Verfalls religiöser Orientierungsparadigmen.“ Die offizielle Politik in Deutschland hat aus der ungeregelten Einwanderung eine Art „Bußpflicht“ gemacht, selbst wenn sie von immer größeren Teilen der Bevölkerung wahrscheinlich abgelehnt wird.

In einem früheren Essay (vgl. Die Eitelkeit des Guten) hatte ich nach den psychologischen und religiösen Gründen für die eigene Selbstzerstörung gefragt und sie, verkürzt gesprochen, in einer abstrakten Hypermoral verortet, Ausdruck für eine metaphysische Größe: die eigene und kollektive Schuld, die nun, angesichts des Zustroms der Opfer und Benachteiligten der Erde, abgegolten werden kann. Die Heiligsprechung alles Fremden und die Chance, mit der grenzenlosen Aufnahme aller Beladenen und Benachteiligten, die historischen Verbrechen des Westens (Kapitalismus, Kolonialismus, Faschismus) endlich zu sühnen, sprich: erlöst zu werden, bleiben wichtige psychologische Faktoren für ein Verständnis der aktuellen Situation. Deutschland imaginiert sich – in der Zuspitzung – als Christus, der sterben muss, um die Welt von ihren Sünden zu erlösen. Das ist sozusagen die historische Aufgabe, die auf dem Hintergrund der eigenen Geschichte zu erfüllen ist. Ein kollektives Bedürfnis und eine Sehnsucht nach Anerkennung ist bereit, das Eigene im Rausch der Selbstbegeisterung der eigenen Empfindsamkeit zu opfern. 

Die deutsche Regierung folgt in der sog. Migrationspolitik bis hin zur eigenen Selbstzerstörung abstrakten Rechtsprinzipien und gesteht in der Festhaltung an von der Wirklichkeit überholten Asylgesetzen allen Menschen auf der Welt ein prinzipielles Recht auf Partizipation am deutschen Sozialstaat zu. Moral und Politik heben sich immer mehr auf, der Staat selbst, die Regierung, wird zur Bühne einer Selbstgerechtigkeit, die alle, die hier Widerspruch äußern, moralisch diffamiert und als „rechts“ verortet. In dem nach seinem Freitod erschienen Band „Das Migrationsproblem“ in der Werkreihe von TUMULT kommt Rolf Peter Sieferle zu folgendem Fazit: 

„Ein altes Rechtsprinzip lautet ultra posse nemo obligatur, d.h. jede Verpflichtung hat ihre Grenze dort, wo die Selbstzerstörung begänne. Das Leben wie auch das Überleben des politischen Gemeinwesens hat einen Vorrang vor abstrakten Rechtsprinzipien, auch wenn es einzelnen freistehen mag, den Selbstmord zu wählen. Die politische Führung ist dazu jedoch nirgendwo ermächtigt. Man kann, wenn man will, die andere Wange hinhalten; die Regierung darf jedoch nicht die Wange des Volkes hinhalten, das sie gewählt hat.“

Stolze Vorreiter einer hysterisierten Bewegung

Was für die Einwanderungspolitik gilt – moralische Vorreiterrolle und Retterin der Welt –, das gilt ebenso für die Diskussionen rund um die Energiewende und den Klimawandel. Auch hier ist man der stolze Vorreiter einer hysterisierten Klimabewegung, ergeht sich in Untergangsszenarien, beschwört Bilder der Apokalypse, hat in einer 18-Jährigen mit Asperger-Syndrom eine Heilige gefunden und zerstört um eines Prinzips willen mutwillig die heimischen Industrien, auf denen der Reichtum des Landes beruht. Die Energiewende markiert ebenso wie die offenen Grenzen den Weg aus der moralischen Verworfenheit in die zerknirschte Buße und die endgültige Erlösung von den Sünden der bestehenden Welt. Ohne Not wurde so nach dem Tsunami, der das Kernkraftwerk Fukushima im 10.000 Kilometer weit entfernten Japan zerstörte, ein Ausstieg aus der Atomkraft beschlossen. Noch laufende Reaktoren werden sukzessive heruntergefahren, was eine kontinuierliche Energieversorgung mehr und mehr gefährdet. Dafür wird fleißig Atomstrom aus dem Ausland eingekauft. Nachweislich hat die sog. Energiewende bei horrenden Kosten, insbesondere für die Endverbraucher, keinerlei Einsparungen an C02 gebracht.

Das alleinige Setzen auf E-Mobilität, mit allen Problemen rund um den Abbau der dafür notwendigen Rohstoffe, die Entsorgung von Batterien, der zur Verfügung stehenden Ladestationen, die Zerstörung und Rodung von Wäldern für immer größere Windkraftanlagen, die nicht grundlastfähig sind und deren Recycling ungeklärt ist, fehlende Trassen, fehlende Speichermöglichkeiten, das notwendige und teure Backup durch konventionelle Kohlekraftwerke, die zur Stabilisierung des Stromnetzes am Netz gehalten werden müssen – alle diese Entwicklungen finden in der öffentlich-rechtlichen Medien kaum eine kritische Reflexion. Es geht ja um nicht weniger als die Rettung der Welt. Kritiker dieser Politik werden moralisch genauso diffamiert (Klimaleugner) wie diejenigen, die Einwände gegen die ungeregelte Migration formulieren.

Aufgrund von Simulationsmodellen, die mit vielen Unsicherheiten rechnen, wird ein abstraktes Ziel (Begrenzung des Temperaturanstieges um 1,5 Grad) vorgegeben, dem nun alles unterzuordnen ist und das den kompletten ökonomischen Umbau des Landes legitimiert. Im Prinzip ein irrsinniges Unterfangen, das den „deutschen Hang“ zum dogmatischen und moralischem Rigorismus, die unheilvolle Neigung zur Prinzipientreue, zu unerreichbaren Zielen und utopischen Zuständen sichtbar macht. Eine idealistische Grundhaltung, die in der Realitätsverdrängung und der Verwandlung von Politik in Moral ihr deutlichstes Symbol gefunden hat.

Im Frühjahr 2020 hat dann die Corona-Pandemie nicht nur das Klimanarrativ, sondern auch die Einwanderungsdebatte in den Hintergrund gedrängt. Begriffe wie Eindämmung, Grenzen, Beschränkungen wurden plötzlich legitim und haben selbst einen verfemten Begriff wie Abschottung wieder hervorgezaubert. Corona hat seitdem zu erheblichen Eingriffen in unsere Grund- und Freiheitsrechte geführt, mit breitem Konsens in der Gesellschaft. Merkel und die CDU haben so hohe Zustimmungswerte wie nie zuvor. Hatte Greta uns noch die Panik angesichts der „Klimaerhitzung“ gewünscht, hat doch erst das Virus eine Angst erzeugt, die die gesellschaftliche Spaltung nochmals verstärkt hat und der Regierung freie Hand lässt. „Im Ausnahmezustand“, so der Publizist Michael Esders, „können die Problemverwalter und -aussitzer Gefallen an einem Dezisionismus finden, mit dem sie sich eine neue Quelle der begründungslosen Evidenz erschließen, welche die Schwächung des hypermoralischen Narrativs mehr als kompensiert. Der Anreiz, die Ausnahme zu normalisieren, könnte unter diesen Umständen stärker sein als die Rückkehr zur Normalität.“

Damit einher geht aber schon jetzt ein ökonomischer, kultureller und gesellschaftlicher Kahlschlag, dessen fatale Folgen noch gar nicht abzuschätzen sind und der ebenfalls eine Tendenz zur Selbstzerstörung in sich trägt. Machen wir uns nichts vor: Diese Politik wird von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt, denn das Argument des Überlebens, identisch eingeführt schon beim Thema Klimawandel, lässt keinen Widerspruch zu. Wer sich hier kritisch äußert, wird – ähnlich wie bei den Themen Einwanderung oder Klima – als „Unmensch“ getadelt, der über Leichen gehen will. Die moralische Erpressung funktioniert in allen Fällen und grenzt den Kritiker aus dem Kreis der Zurechnungsfähigen aus, um nicht politisch streiten zu müssen.

Es muss die große Lösung sein

Die „großen Erzählungen“ der Klimarettung, des Antirassismus oder der Weltrettung sind alle ganz oben bei der „Menschheit“ angesiedelt. Es geht buchstäblich immer um alles, jedes Thema wird essenzialistisch und so ihre Antagonisten zu Personifikationen von Gut oder Böse. Die Realität wird konsequent ignoriert, wenngleich sie sich früher oder später durchsetzen wird. Medien und Politik investieren einen Großteil ihrer Energie darin, die Produktion von „Wahrheit“ voranzutreiben, exemplarisch der SPIEGEL mit seinem nach Relotius besonders pikantem Slogan: „Sagen, was ist.“ Konstruktionen sind aufwändiger als die Realität und haben ihren Preis. Gut möglich, dass er irgendwann zu hoch sein wird. 

Die politische Umsetzung der Notverordnungen rund um Corona zeigen bereits heute ihre selbstzerstörerischen Wirkungen: Entlassungen bei Großunternehmen, Zusammenbruch der Gastronomie und Beherbergungsdienstleistungen, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und explodierende Sozialkosten. Niemand weiß, wie lange dieser Zustand der gesellschaftlichen Lähmung anhalten wird oder ob er nicht zum Dauerzustand werden wird, denn jedes neu auftauchende Virus könnte nach Corona sofort wieder den Modus des Lockdown reaktivieren. Wieso sollte ein Bürger hier noch in die Zukunft eines Unternehmens investieren, wenn von heute auf morgen durch Beschluss der Regierung sein Geschäft geschlossen werden kann? Der Umgang mit Corona, Migrationsfolgen, Energiewende und horrende Sozialkosten kumulieren sich zu einer Gefahr, die die Politik offenbar nicht einmal zur Kenntnis nimmt. Es wird weiter am „Wir schaffen das“ festgehalten. Der amerikanische Philosoph und Zivilisationshistoriker Will Durant hat wahrscheinlich recht, wenn er schreibt: „A great civilization is not conquered from without until it has destroyed itself within.”

Was die Themen Einwanderung, Klima und Corona verbindet, ist in Deutschland die von den politischen Eliten nachdrücklich geforderte „große Lösung“ auf der europäischen oder globalen Ebene. Nur muss Deutschland immer wieder die Erfahrung machen, dass die anderen Staaten den Vorgaben nicht folgen wollen, was ständig dazu führt, dass man zwar mit seinen Positionen alleine bleibt, sich dafür aber als moralische Instanz und Musterschüler verorten darf. Der ungarische Staatsrechtler István Bibó charakterisiert bereits beginnend im frühen 19. Jahrhundert Deutschland durch ein stetiges Abgleiten der Politik in eine Art von Traumwelt: „Lossagung der Gemeinschaft von den Realitäten, Unfähigkeit zur Lösung der vom Leben aufgegebenen Probleme, unsichere und überdimensionierte Selbsteinschätzung, sowie irreale und unverhältnismäßige Reaktion auf die Einflüsse der Außenwelt.“

Trotz der offensichtlichen Weigerung vieler europäische Staaten, den deutschen Vorgaben zu folgen, sind nationale Alleingänge hierzulande verpönt, obschon Corona eine Art Comeback der Nationalstaaten bedeutet, denn letztere haben sich in der Krise als die einzig handlungsfähigen Akteure gezeigt, was den Globalismus und die „One-World-Vertreter“ zumindest zeitweise in die Defensive gedrängt hat. Doch diese Verschiebung hin zu einem Partikularismus hat den moralischen Universalismus in Medien und Politik nicht zurückgedrängt. Der Arzt und Publizist Adorján Kovács sieht in der Selbstauflösung des deutschen Staates in einer Art europäischen Superstaat eine Lösung für die Abwertung des Eigenen, die eine rein negative Identität zur Folge hat und sich nach einer positiven Bestimmung sehnt. In einem Essay in der Zeitschrift TUMULT schreibt er: „Ein erweiterter Selbstmord als Sühneopfer für die leidende Welt, in einer irrealen Mischung aus Hybris und Demut. (…) Der größte Teil des deutschen Volkes scheint nichts dagegen zu haben, sondern feiert den Untergang oder akzeptiert ihn wenigstens. Hier zeigt sich der wahnhafte und zerstörerische Charakter der deutschen Politik.

Ein vollkommen anderes Deutschland, wie das der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, hat bereits im Untergang eine tiefe Faszination gespürt. Der deutsche Nationalmythos, jedenfalls bis 1945, war nicht zufällig die Nibelungen, das Sinnbild eines heroischen und zugleich aussichtslosen Kampfes, der in der Auslöschung endet. Hermann Göring setzte noch das vergebliche Ringen um Stalingrad in seiner Rede am Jahrestag der Machtergreifung am 30. Januar 1943 mit dem Kampf der Nibelungen gleich. Ein Untergangsmythos, von dem eine dunkle Faszination des Opfers ausgeht, die offensichtlich in der deutschen Geschichte mentale Spuren hinterlassen hat. Reaktiviert sich folglich heute eine Art kollektive Mentalität, die für die Rettung der Welt, bei Strafe des eigenen Unterganges, ein Opfer verlangt? Wir bewegen uns hier in einem unsicheren Raum der Spekulation, aber man darf in der aktuellen Situation wohl ein allgemeines Symptom erblicken, das man mit dem Begriff der Dekadenz beschreiben kann, an deren Ende der Verlust des Eigenen und der Errungenschaften vieler Jahrzehnte steht. Freuds Begriff des Todestriebes ist streng genommen eine Hypothese, die versucht, Unerklärliches verständlich und nachvollziehbar zu machen. Auch wenn der Begriff eine instinktive Abwehr erzeugt, solange keine bessere, alternative Erklärung für destruktive Prozesse vorhanden ist, sollte man sich damit beschäftigen.

Die fortschreitende Selbstzerstörung, also der Verzicht auf den Schutz und die Verteidigung der eigenen Werte, ist in sich erklärungsbedürftig. Vielleicht sind aber der Distinktionsgewinn und die eigene moralische Überhöhung – bei Abwertung des Anderen – so starke psychologische Kräfte, dass sie eine Sinnstiftung ermöglichen, die jede Wahrnehmung der Realität komplett überblendet. Eine Umkehr scheint mir erst da möglich, wo das imaginierte Opfer zugunsten höherer Werte ein tatsächliches persönliches Opfer verlangt. Noch ist der Punkt nicht erreicht an dem dieser Umschlag erfolgt. Corona könnte hier aber eine Schlüsselrolle spielen, denn hier sind die Effekte einer selbstzerstörerischen Politik schneller und härter spürbar als beim Klima- oder Migrationsthema. Ob die „Lebenstriebe“ im Sinne Freuds wieder die Oberhand gewinnen werden, bleibt aber offen.

Foto: Bildarchiv Pieterman

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Leserpost

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Zdenek Wagner / 18.10.2020

Was den s.g. Todestrieb anbelangt, so sollte sich der geneigte Leser dieses an sich hervorragenden Beitrages auch mal die Werke von Wilhelm Reich und Alexander Lowen zu Gemüte führen. Besonders Letzterer widerspricht der Theorie des Todestriebes vehement. Denn wirklich sterben will in Wahrheit niemand. Ein Selbstmörder will nur aus einer unerträglichen Situation entkommen. Würde man einem tief depressiven Menschen die Depression nehmen, so wären damit auch seine Todesabsichten vom Tisch.  Das Problem unserer “Selbstmord-Gesellschaft” ist, dass es uns bereits viel zu lange viel zu gut geht. Wir haben verlernt zu leiden, ich meine wirklich zu leiden, wie die Menschen im Zweiten Weltkrieg. Kommt aber ein vergleichbares Leid über uns - und das wird es, wenn nicht ein Wunder (?) geschieht - dann begreifen die Menschen was sie sich selbst angetan haben, nur dann wird es zu spät sein (“Deutsche, eure Kinder werden euch verfluchen!”). Diese Welle des Entsetzens, die auf uns zurollt, heißt für mich ganz klar ISLAM. Man lese hierzu nur Douglas Murphys “Der Selbstmord Europas”. Wem es da nicht eiskalt den Rücken runter läuft, der hat keinen Todestrieb, sondern gehört dringend behandelt.

Lida Augspurg / 18.10.2020

Exzellente Einordnung! Fühle mein Unbehagen in der Kultur erkannt und geradezu therapeutisch behandelt! Was den “Todestrieb” Freuds betrifft, so bezog sich der, wie alles bei ihm auf die männliche Welt und Perspektive. Einer Frau, die Leben gibt kann man schwerlich einen Todestrieb unterstellen! Danke das “große Erzählungen” in Anführungsstriche gesetzt wurde, dauernd ärgere ich mich über diesen vernebelnden Begriff, der den-  wohl den wenigsten verständlichen - Begriff “Narrativ” immerhin abgelöst hat. Treffender wäre: Gerede, Schreibereien!oder Ausgüsse! Zur verordneten Bußpflicht fehlt mir der Hinweis,WER denn hier zuerst geopfert wurde. Antwort:  Frauen! Gleich einem Jungfrauenopfer verweigerte man den auf der Domplatte vergewaltigten, gejagten, umzingelten, penetrierten und beleidigten Frauen und Mädchen jede Art von Gerechtigkeit! Die deutsche Justiz hat die Opfer der Silvester-Pogrome noch verhöhnt! Nie werde ich das schmierige Grinsen von Minister Maas vergessen als er vor die Mikrofone trat und die Hetzjagden auf deutsche Frauen gönnerhaft zu einer heißen Party umdeutete! Wie ein Priester der für die Gäste ein Schaf schlachten ließ! Und die restlichen Schafe, die auch noch drankommen, tätschelt. Die destruktive Politik kranken, hysterisch zitternden Pfarresrtochter aus der Provinz mit IM Hintergrund erinnert mich an die Elektroautos: Man hört sie nicht, aber plötzlich sind sie hinter einem und töten lautlos -  insbesondere die Kinder. Denen gönnt man in den weltweit einzigartigen dt. Schulknästen nicht Mal mehr die Luft zum atmen! Die Eltern dulden und ertragen es mit Kadavergehorsam wenn ihren Kindern schlecht wird vor Sauerstoffmangel. Viren hin oder her: Auf keinen Fall lässt der dt. Staat seine kleinsten Gefangenen frei! Am Hamburger Kaiser-Friedrich-Gymnasium grölte der Stufenleiter den Eltern ein triumphierendes “Jetzt gehörden sie uns!” durch die Aula zu als die widerstandslosen 5-Klässler mit gesenkten Köpfen in ihre Klassen abgeführt wurden.

Lars Schweitzer / 18.10.2020

Ja, es ergibt Sinn, das alles mit Freud zu betrachten, so irrational und damit unerklärlich erscheint. Der Todestrieb bricht nun gesellschaftsweit durch, nachdem die heutige Situation schon seit Jahrzehnten (seit den 68ern) vorbereitet und vorangetrieben worden war. Dass in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland fundamentale Entscheidungen zum Nachteil aller getroffen und durchgesetzt werden konnten, muss daran liegen, dass die Gesellschaft nun (z.B. durch nachwachsende, indoktrinierte Generationen) als reif für den Umsturz angesehen wurde. In den 2000ern gab es in den MS-Medien (selbst im Spiegel) noch ausgewogen-kritische Artikel und Berichte zu Themen wie Islam und Klima, das hörte mit dem Beginn der 2010er Jahre auf. Und es stimmt ja auch, die Mehrheit in Deutschland hinterfragt nicht mehr, begehrt nicht auf, passt sich an. Anders in den USA, dort stehen diejenigen mit Todestrieb denjenigen mit Selbsterhaltungswillen unversöhnlich gegenüber, womöglich mündet dies in einen neuen Bürgerkrieg (womit dann der Todestrieb doch gesiegt hätte). Die Entwicklung, sich für allen Wohlstand schuldig fühlen zu müssen und Buße zu tun, gibt es in fast allen westlichen Ländern in unterschiedlichen Ausprägungen. Sie ist mächtigen Akteuren nützlich, daher wird sie mit viel Macht und Geld gefördert. Aufschlussreich fand ich es auch, den Spiegel-Slogan „Sagen, was ist“ konstruktivistisch zu deuten. So ergibt selbst dieser Sinn, in der Bedeutung „Sagen, was zu sein hat“.

Christian Geller / 18.10.2020

Herr Dr. Meschnig, Sie bringen sehr gut zum Ausdruck, was ich jeden Tag denke. Hoffentlich werden die Belastungen bald für den normalen Bürger so stark, daß die Stimmung kippt!

Arthur Sonnenschein / 18.10.2020

Der Beitrag könnte auch in der TAZ erscheinen. Auf den Deutschen rumhacken kann man halt immer, auch wenn die Franzosen, die Briten, die Amerikaner und all die Anderen, deren Lebenswelten sich von denen der Deutschen nicht gross unterscheiden genau dasselbe abziehen. Dabei sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, ist regelrecht blind und kann deshalb die Ursachen für den Schlamassel nicht adressieren.

Frank Dom / 18.10.2020

Klasse, Danke, Respekt. So geht Aufklärung.

Alois Müller / 18.10.2020

Na ja, wenn eine kleine Gruppe geschickt eine große Masse in den Untergang bzw. in die Sklaverei führt, dass würde ich der Masse nicht den Todestrieb nach Freud unterstellen.

Karsten Dörre / 18.10.2020

Es fehlt den Deutschen die Nation, die Nationalität, das daraus entsprechende Zusammengehörigkeitsgefühl. So wie es jetzt ist, bleibt nur das Hörigkeitsgefühl. Evolutionär existiert Deutschland seit 1871 und hat zwei Weltkriege entfacht, die vermutlich auf ewig das Deutschsein als Nation versaut haben. Es gab seit Nationalgründung in Versailles (man gründet eine Nation nicht in der Fremde, das Volk blieb daheim) keine Aggressoren von außen, die das Land hätten ungewollt einen können. Deutschland stärkte stattdessen seine Nachbarstaaten, indem diese überfallen und geknechtet wurden. So gesehen hat Deutschland einige europäische Staaten deren Nationalbewusstsein gestärkt. Deutschland scheint schon immer selbstlos gewesen zu sein und dachte an das Wohl der Anderen. Früher kam ein komischer Österreicher und redete uns Deutsche schwindlig. Heute kommt eine ebenso komische Schwedin und zerstört das gesunde, kollektive Gewissen. Ich glaube, würde ein komischer Teddybär Pseudoweisheiten erzählen, er würde ebenso viele Anhänger haben.

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