Psychokaries und Klimarettung: Das Land hat einen an der Klatsche, daß es klatscht. Ich würde es eine kollektive Psychose nennen, die langsam alle erfasst- auch mich, denn ich internalisiere in mich die Themen der Irren. Was hilft ? Ami come to germany und dann 200 Jahre Anleitung zum Glücklichsein. Oberlehrer und Übermütter - Deutschland Deine Krankheit ist galaktisch.
@Rudhart M. H.: Lesen Sie auf Tichys Einblick vom Sonntag das Interview mit dem seiner Zunft gegenüber sehr kritischen Psychologie-Professor Heiner Rindermann. Dort werden Sie einige Ihrer Fragen zur zunehmenden Verdummung von Politik, Volk und Wissenschaft beantwortet finden. Das Interview ist ohnehin auch für alle anderen spannend, die sich für das hiesige Thema interessieren.
Es ist natürlich sehr clever vom Autor, einen Artikel über die “Replikationskrise der Psychologie” ausgerechnet Patienten lesen zu geben. Was soll man dazu sagen? ;-)
@giesemann Frage: Was macht ein Kind, das keine Marshmellows mag? Antwort: Den Kindern wurden nicht einfach Marshmallows vor die Nase gesetzt. Sie wurden vorher gefragt, was sie am liebsten mochten. Marshmallows sind dann einfach nur in die Medien-Diskussion gerutscht, weil viele US-Kinder diese offenbar gerne mögen. Meine Anmerkung sagt natürlich nichts über die Qualität psychologischer Studien aus, sondern über die verzerrte Darstellung in der Öffentlichkeit. Wenn Laien - dazu gehören insbesondere auch die Journalisten! - über wissenschaftliche Themen reden, dann kommt in aller Regel sehr viel Mist heraus.
Das Einfließen von Quatsch in Psychologie-Lehrbücher ist natürlich ein großes Problem, aber ein weiteres Problem ist das mögliche Einsickern von Quatsch in die zahllosen Bücher, die dem Laienpublikum mittlerweile regelmäßig präsentiert werden (Amazo-Kategorie “Cognitive Psychology” o.ä.), um ihm Alltagsanwendungen von Erkenntnissen aus akademischer psychologischer Forschung aufzuzeigen. Die werden mit Formulierungen wie “practical tips based on recent academic research” beworben, und haben manchmal sogar ein “Scientifically Proven Ways to…” im Untertitel. Ich vermute einfach mal, sie würden mit dem Untertitel “Scientifically Proven or Not So Proven Ways” weniger Leser haben. Nur wenige Menschen kaufen sich solche Bücher, um erstmal selber nachzuforschen, ob ihr Inhalt überhaupt stimmt.
Die Psychologie hat zwei Probleme: Erstens sind ihre Theorien oft durch Ideologien belastet. Zweitens sind ihre Vertreter oft durch Ideologien belastet. Trifft aber auf alle verbalen Wissenschaften zu. Die Psychologie ist in dieser Hinsicht sogar weniger belastet, weil zumindest manchmal bei der Datenerhebung naturwissenschaftliche Maßstäbe angelegt werden. Hinzu kommt, dass die Arbeiten außer vom Verfasser und Gutachter kaum von jemand anderem gelesen werden, selbst wenn sie in irgendwelchen Journalen erscheinen. Eine Ausnahme war der im Psyhotherapeutenjournal, 3/2019 erschienene Artikel „Die Verleugnung der Apokalypse – der Umgang mit der Klimakrise aus der Perspektive der Existenziellen Psychotherapie“. Der hatte sogar bei Achgut eine außerordentliche Resonanz verursacht.
Aus der selbstkritischen Reflexion eines mir seit Jahrzehnten gut bekannten Vertreters der Zunft: Psychologen sind so überflüssig wie Ringrichter beim Wrestling. Die Grundlagen der Disziplin sind scheinwissenschaftlicher Natur. Alles basiert auf fadenscheinigen Hypothesen, deren positive Wirksamkeit am Patienten in keinem Fall objektiv belegbar ist. Tritt bei der Behandlung eines Patienten eine Besserung im Gemütszustand ein, bedeutet das keineswegs, dass therapeutische Bemühungen eine Wende zum Positiven bewirkt haben. Ebenso gut könnte geschlossen werden, dem Patienten würde es nicht wegen sondern trotz therapeutischer Einwirkung besser gehen. Am ehesten wahrscheinlich ist, dass Behandlungsabstinenz dem Patienten förderlicher gewesen wäre. Weil rein gar nichts objektiv verifizierbar ist, sind bei Diagnostik und Gutachten in der Regel Beliebigkeiten Tür und Tor geöffnet und, um fachfremden Laien augenscheinlichen Nonsens zu verschleiern, diese meist wichtigtuerisch fachchinesisch codiert. Bei nicht selten völliger Ratlosigkeit bleibt dem Attestierenden als Ultima ratio immer noch Borderline-Symptomatik als Verlegenheitsdiagnose anzusetzen. Trendy ist seit geraumer Zeit die Posttraumatische Belastungsstörung, mit der sich fast alle Krankheitsbilder abrechnungswirksam begründen lassen…
Aude pensare – wage zu denken Bei diesen beschriebenen psychologischen Studien sind ja trotz der damit verbundenen statistischen Verfahren, die bei mir schon gleich die Alarmglocken klingeln lassen, immerhin Falsifizierungen (Verwerfungen) möglich. Wobei, welchen Sinn die beschriebenen Studien haben sollen, ist mir schleierhaft. Schaut man dagegen zur sogenannten „Klimawissenschaft“, ist festzustellen, dass sich da nichts aber auch gar nichts falsifizieren lässt. Da werden meist unzureichende statistische Daten in den Algorhythmen von ausgedachten Klimamodellen in Großcomputern zusammengeschüttelt und die Ergebnisse wiederum mit statistischen Methoden analysiert und bewertet. Hier werden keine wiederholbare und damit überprüfbare Experimente angeboten, sondern nichts weiter als Interpretationen, die, wenn man es denn will, akzeptieren kann oder auch nicht. Und was dabei in den letzten beiden Jahrzehnten herausgekommen ist, kann nun im Vergleich zwischen den apokalyptischen Behauptungen und der eingetretenen Realität wirklich nicht als Ruhmesblatt der Wissenschaften bezeichnet werden. Und ich sehe nicht, dass sich daran in der näheren Zukunft etwas ändern wird, besonders wenn man die immer schrilleren Töne der Klimatologen beobachtet.
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