Anlässlich des Bambis für das Bushido sind viele entsetzt, weil sie plötzlich mit Claudia Roth übereinstimmen. Oder wie kann es sein, dass Claudia Roth Vernunft Vorrang vor ihrer Klientel gibt?
Niemand ist verrückt gewoden, der es nicht schon vorher war, und Claudia Roth hat keineswegs einen lichten Moment gehabt. Sie ist einfach enttäuscht. Enttäuscht darüber, dass Bushido mit dem Burda-Bambi nicht mehr zu ihrer Klientel gehört. Ihre Klientel und die der anderen Claudia Roths, das sind die süßen kleinen Randgruppen, die Niedrigen, die unteren Kulturen, eben die, auf die man herabschauen kann. Das gibt immer ein gutes Gefühl von Zufriedenheit.
Sie begegnet ihnen nur virtuell in Form von Informationen. Man braucht gar keine Neurose mehr, um die Realität beiseite zu schieben, man wird mit der Realität gar nicht mehr konfrontiert.
Deshalb findet sich für alles eine Sprachregelung, um das Wunschbild zu erhalten. „Die meinen das nicht so“ (Schavan), „Es sind doch Kinder“ (Roth), „Das müssen wir aushalten“ (Marieluise), „Jeder Mensch ist eine kul-“ (Böhmer).
Realität und Fiktion bleiben säuberlich getrennt, und jeder, der schlechte Nachrichten in den virtuellen Raum bringt, ist das Problem. Mit dem wird man fertig, Kampf gegen rechts!
Das Bambi für Bushido war ein Löchlein in der Matrix. Die Verleugnung war aufgehoben.
Für das Bushido-Geschäft ist die Sache bestens gelaufen.
Bushido ist das Gesicht des Bambis.
Persönlicher Nachtrag: Hätten Rosenstolz reichranickiesk gesagt: „Wir nehman das Ding nicht an, steckt es euch dahin, wo Bushido das Loch gelassen hat!“, würde ich sie im Radio nicht mehr wegschalten.