Anabel Schunke / 13.02.2019 / 06:22 / Foto: Achgut.com / 98 / Seite ausdrucken

Die Abtreibungsdebatte oder: Bevormunder gibts nicht nur links

Ideologisch geführte Debatten führen meist dazu, dass Menschen im Laufe der Diskussion dazu gezwungen werden, sich klar zu einem Lager zu bekennen. Mit der Zeit werden so fast nur noch die Extreme wahrgenommen. Die vielen Grautöne in der Mitte der Gesellschaft werden herausgefiltert und verschwinden allmählich in der öffentlichen Wahrnehmung. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass Zwangsverortungen nicht nur vom politischen Gegner ausgehen, sondern auch und vor allem vom rechtskonservativen Spektrum. Getreu dem Motto: Bist du nicht für uns, bist du gegen uns, wird sukzessive Druck auf jene ausgeübt, die sich eigentlich keinem Extrem zuordnen wollen. 

Der Nazi-Güllekübel, der seit 2015 großzügig über jedem ausgeschüttet wird, der die derzeitige Asylpolitik auch nur in Teilen kritisiert, hat sich dabei als besonders „erfolgreiches“ Mittel zur Bekämpfung des rechten Randes erwiesen. Die Zwangsverortung und der Ausschluss aus der Volksgemeinschaft der Guten zog bei nicht wenigen eine Trotzreaktion nach sich, die es jedem Rattenfänger von Rechts leicht gemacht hat, neue Stimmen aus der sich auflösenden Mitte zu gewinnen.

Der seiner politischen Heimat beraubte Bürger und Plötzlich-Nazi sucht – welch Überraschung – Halt bei jenen, die ihm eine neue Heimat versprechen. Paradoxerweise übernimmt er dabei auch zunehmend andere Positionen des rechtskonservativen Randes, die ihm früher zuwider gewesen wären oder schluckt sie zumindest als Kröten im Kampf für ein vermeintlich übergeordnetes Ziel: Die Kehrtwende in der Asyl- und Islampolitik 

Was so in den letzten Jahren entstanden ist, ist eine Debattenkultur, die nicht selten am Rande des Erträglichen rangiert, weil sie nur noch geschlossene Weltbilder zulässt. Indem sich das asylkritische Spektrum mittlerweile selbst immer stärker auf rein rechtskonservative Positionen beschränkt und diese auch vehement von seinen „Mitstreitern“ einfordert, beraubt es sich selbst seines gesamtgesellschaftlichen Potenzials. Denn asyl- und islamkritische Positionen lassen sich in allen Teilen der Gesellschaft finden, verschwinden aber zunehmend in einem Gesprächsklima, in dem jede Position niedergebrüllt wird, die nicht den konservativen Positionen einiger fleißiger Wortführer entspricht.

Bevormundende, anti-emanzipatorische Positionen

Die Abtreibungsdebatte ist dabei ein gutes Beispiel, wie man sich selbst seines gesamtgesellschaftlichen Potenzials berauben kann. Seit jeher jammert das asylkritische Spektrum über einen Mangel an jungen Frauen. Die AfD sowieso. Ebenso lang weise ich auf den Umstand hin, dass es vor allem die bevormundenden, anti-emanzipatorischen Positionen aus dem rechtskonservativen Spektrum sind, die dem asylkritischen Lager dieses ewiggestrige Image aufdrücken, das insbesondere auf junge Frauen extrem abschreckend wird. Nicht selten wurde ich dafür beschimpft. 

Es ist, wie es ist. Das rechte Spektrum ist in Sachen Intoleranz keinen Deut besser als das linke Spektrum. Es sind und bleiben zwei Seiten derselben Medaille. Dabei gibt es auch in dieser Frage einen Mittelweg, und ich dachte, dass wir diesen bereits in der geltenden Gesetzgebung gefunden hätten. Auch bin ich der Meinung, dass die wenigen Frauenärzte, die Abtreibungen überhaupt noch durchführen und nicht dem Druck einiger militanter Abtreibungsgegner nachgegeben haben, darüber auf ihren Webseiten informieren dürfen sollten.

All das ist immer noch weit entfernt von einem Recht auf Abtreibung bis zur Geburt, wie es die Jusos in einem absurden Antrag gefordert haben. Es ist aber ebenso auch weit entfernt von einem generellen Abtreibungsverbot für Frauen, das sie nicht nur ihres Rechts auf Selbstbestimmung berauben würde, sondern mitunter auch gravierende psychologische Folgen für das ungewollte Kind und die unfreiwillige Mutter hätte, die noch weit über die psychologischen Folgen einer Abtreibung – über die freilich ebenso aufgeklärt werden muss – hinausgehen. 

Bin ich für Abtreibungen, wenn ich die Methoden einiger Hardcore-Abtreibungsgegner ablehne? Nein, sicherlich nicht. Aber ich bin auch der Meinung, dass eine Abtreibung eine höchst individuelle, private Entscheidung ist und sich im Rahmen der geltenden Gesetzgebung niemand, schon gar kein Mann, dahingehend von außen einzumischen hat. Ja, mein Körper gehört mir. Und diese als egoistisch titulierte Einstellung wird man mir und den vielen anderen jungen Frauen, die mit diesem Selbstverständnis aufgewachsen sind, auch nicht nehmen können. Gerade weil sie eben oftmals nicht aus Egoismus resultiert, sondern aus einem Verantwortungsgefühl, das mir offen die eigenen Grenzen aufzeigt, die nur ich beurteilen kann. Konservatismus besteht für mich jedenfalls im Anspruch, bewährte Dinge erhalten, nicht die Zeit zum Nachteil eines Teils der Bevölkerung zurückdrehen zu wollen. 

Die Angst vor dem Aussterben

Darüber hinaus verbirgt sich hinter dem Anspruch, Leben „schützen“ zu wollen, meines Erachtens bei vielen vehementen Abtreibungsgegnern auch noch eine ganz andere Intention. Es ist, auch wenn das für einige grotesk klingen mag, die Angst vor dem Aussterben und der Wille zur Erhaltung der „Deutschen“. Eine Mischung aus rassistischen Erwägungen und gekränkter Eitelkeit, die bei manchen den Wunsch freisetzt, die politische und argumentative Arbeit durch den als effektiver erscheinenden Zwang zu ersetzen. Es ist ja auch einfacher, Abtreibungen noch weiter zu erschweren oder gar zu verbieten, als ein gesellschaftliches Umfeld zu schaffen, in dem auch deutsche Frauen wieder gerne Kinder bekommen. 

Dass Kinder noch immer DAS Armutsrisiko Nr. 1 und das Karrierehindernis schlechthin für Frauen in Deutschland sind, wird in der emotional aufgeladenen Debatte immer wieder unter den Tisch gekehrt. Dabei stellt sich für jede verantwortungsvolle junge Frau, die mit dem Selbstverständnis aufgewachsen ist, auch beruflich und finanziell etwas erreichen zu wollen, zwangsläufig die Frage, ob sie bereit ist, dieses Risiko einzugehen. Ungeachtet der Schuldfrage sieht sie sich mit Zahlen konfrontiert, die sie nicht gerade optimistisch stimmen.

Jede zweite Ehe in Deutschland wird mittlerweile geschieden. Der allumsorgende Staat hat Frauen nicht nur von der Abhängigkeit des Mannes befreit und ihr die Möglichkeit gegeben, aus einer Ehehölle zu entkommen, die sie nicht mehr erträgt, er hat eben auch dafür gesorgt, dass schneller mal weggeworfen wird, was man früher vielleicht noch einmal repariert hätte. Es ist eine Errungenschaft des modernen Sozialstaats, dass man nicht mehr auf Gedeih und Verderb zusammenbleiben muss. Zugleich entbindet er die Menschen zunehmend davon, Verantwortung für ihre eigenen Entscheidungen übernehmen zu müssen. Dass Frauen bis heute nicht einmal den Vater ihres Kindes angeben müssen und trotzdem Unterhaltsvorschuss erhalten, ist einer dieser Auswüchse eines Systems, das kaum noch Konsequenzen für jene bereithält, die sich komplett verweigern. 

In der Folge explodiert die Zahl der Alleinerziehenden in Deutschland. Im Gegensatz dazu wird die traditionelle Familie immer seltener. Jedes fünfte Kind – 2,4 Millionen insgesamt – lebt bei einem alleinerziehenden Elternteil. Das sind rund 300.000 Kinder mehr als vor zwanzig Jahren, wie eine Studie aus 2018 des Statistischen Bundesamtes zeigt. In 9 von 10 Fällen lebt das Kind bei der Mutter. 

Zeiten des allumfassenden Anspruchsdenkens

Gibt man bei Google ein paar Schlagwörter zum Thema ein, wird man sogleich von einer Fülle an negativen Überschriften wie „14 Gründe, weshalb du als Alleinerziehende keinen neuen Partner findest“, „Alleinerziehende: Einsam zu zweit“, „Alleinerziehend: So oft denke ich, ich kann nicht mehr!“ Oder auch „Mit großer Wahrscheinlichkeit: Alleinerziehend!“ erschlagen. Die in der medialen Öffentlichkeit nur allzu oft glorifizierte Patchwork-Familie scheint in der Realität nicht immer so reibungslos zu funktionieren. Und da soll man keine Angst bekommen, wenn man als Frau ungewollt schwanger ist?

Aber auch Menschen in soliden, beständigen Partnerschaften wird die Entscheidung für Kinder zunehmend erschwert. In einer Gesellschaft, die in Kinderfragen zunehmend nur noch Vorteile für jene bereit hält, die Hartz4 beziehen, ist eine Entscheidung für oder gegen Kinder bei denen, die arbeiten gehen, zumeist rein finanzieller Natur. Während die einen von der Kita-Gebühr bis zur Nachhilfe auf Antrag alles bezahlt bekommen, muss der andere sich fragen, wie er den ganzen Spaß abzüglich Steuern und Co. überhaupt noch finanziert bekommt. Ein weiteres Geschwisterchen ist da oft nicht drin, auch wenn man die Kita-Gebühren jetzt endlich in einigen Bundesländern abgeschafft hat.

Fakt ist: Der Arbeitende zahlt mit seinen Steuern immer häufiger das Familienmodell derer, die nicht arbeiten, was ihm wiederum den finanziellen Spielraum nimmt, sich eine eigene oder zumindest größere Familie zuzulegen. Ein Missverhältnis, das von keiner Partei angegangen wird, da in Zeiten des allumfassenden Anspruchsdenkens jeder umgehend auf dem medialen Scheiterhaufen verbrannt wird, der es wagt, Kürzungen für gewisse gesellschaftliche Gruppen auch nur anzusprechen. „Was können denn die Kinder dafür?“, ist zu einem Totschlagargument verkommen, das am Ende eben dafür sorgt, dass die Verantwortung  zwar nicht verschwunden ist, aber so einseitig auf jene verlagert wurde, die arbeiten gehen, dass diese eben keine Zeit und kein Geld mehr für eigene Kinder haben. 

Mehr als nur Mutter oder Vater sein

So lange sich an all den angesprochenen Gründen nichts ändert, werden Frauen, die sich all dem nicht aussetzen wollen, immer Mittel und Wege finden, eine Schwangerschaft im Vorfeld zu verhindern oder im schlimmsten Fall abzubrechen. Nicht Verbote führen zu einer Veränderung, sondern ein gesellschaftliches Klima, in dem sich zu den emotionalen Argumenten für Kinder auch faktisch greifbare gesellen. Für viele Eltern mag das Argument: „Kinder sind immer eine Bereicherung“ ausreichen. Vor allem für die junge Generation gehört jedoch mehr zu einem erfüllten Leben, als nur Mutter oder Vater zu sein. Für sie muss ein gesellschaftliches Umfeld geschaffen werden, das ihnen die Entscheidung für Kinder erleichtert. Solange unser Staat jedoch Geld für alles und jeden hat, aber nicht für die arbeitende Familie, wird sich auch mit schärferen Abtreibungsgesetzen nichts an den derzeitigen Zuständen ändern. 

Dabei ist die strenge Haltung zu Abtreibungen nur eines von vielen Beispielen für das rückwärtsgewandte Image des asylkritischen Spektrums, das verhindert, dass sich eine gesamtgesellschaftliche Kritik, die auch als Kritik aus der Mitte der Gesellschaft wahrgenommen wird, formiert. Und das, obwohl der Asylkritiker in seiner Kritik am Islam und der derzeitigen Einwanderungspolitik progressiver interessiert am Erhalt unserer modernen Menschenrechte und Toleranz ist als jeder Open-Border-Fetischist, der alle Risiken dieser Zuwanderung ausblendet. 

Das rechtskonservative Spektrum täte gut daran, diese gesellschaftliche Realität anzuerkennen und sich der Mitte zu öffnen, statt immer radikalere Positionen in allen Themenbereichen zu vertreten. Das Potenzial rechts der Mitte ist nahezu vollends ausgeschöpft, während man sich dem gewaltigen Potenzial der Mitte selbst zunehmend durch radikale Positionen verschließt. Damit gewinnt man nicht den Zuspruch der jungen Generation, sondern bleibt Teil eines aussterbenden politischen Spektrums, das einzig durch den Protestgedanken gegen die derzeitige Asylpolitik auch in der Mitte der Gesellschaft temporär Zuspruch erlangen kann.

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Martin Landvoigt / 13.02.2019

Ich kenne keine militanten Abtreibungsgegner. Ich war selbst Teilnehmer bei Marsch für das Leben 2018 und sehe Abtreibungen als moralisch problematisch an, aber es wurde auch bei dieser Veranstaltung klar heraus gestellt, dass es nicht um das Ausgrenzen oder Verurteilen betroffener Frauen geht, sondern um die gesellschaftlichen Missstände, die einen Druck zur Abtreibung erzeugen, auch Stichwort Armutsrisiko. Das ist für mich das Anti-emanzipatorische schlechthin. Wo also sollte die Bevormundung aus sogenannten rechten Kreisen sein?

Sigrid Miller / 13.02.2019

Interessant, daß die Herren und Damen (aber vorwiegend Herren), die sich hier so vehement gegen “mein Bauchgehört mir” aussprechen dann immer darauf hinweisen, dass frau doch alle Möglichkeiten hat zu verhüten. 1. KEIN Verhütungsmittel ist 100% sicher! (Alle wollen p*ppen, nur falls es Folgen hat, aus welchem Grund auch immer, hängt halt leider frau voll drin, und kann sich nicht einfach drücken…allein deshalb gehört der Bauch klar ihr und niemandem sonst.) 2. solange es für Männer selbstverständlich ist, dass Verhütung Frauensache ist, so lange komme wir in der Debatte nicht weiter. 3. und dass Kinder kein Armutsrisiko wären, sondern nur zu wenig Bildung, ist jawohl total naiv. Die intelligenteste, best ausgebildetste Akademikerin hat nichts davon, wenn die Kinderbetreuung nicht sichergestellt ist (bleibt Papa dann daheim?? Ich kenne zwar Fälle, aber die sind rar…) ...dann wird frau wohl oder übel nicht Vollzeit arbeiten können… Und wenn sie es trotzdem tut, dann ist sie ja eh eine “Rabenmutter”. Wie frau es macht, macht sie es verkehrt!!

E. Thielsch / 13.02.2019

Da ist vieles richtig! Ich persönlich denke, dass ungeborene Kinder Rechte haben, die gegen andere rechte abgewogen werden müssen, wohlgemerkt: ABGEWOGEN! Ich sehe aber vor allem auch jede staatliche Lenkung der Kinderzahl äusserst kritisch. Kinder zu haben, sollte weder belohnt noch bestraft werden. Für Kinder muss allerdings gesorgt werden. Doch nicht mit Geld, sondern durch Erziehungshilfe und Bildungsangebote. Ich arbeite mit vielen Frauen zusammen. Geld ist für die weniger ein Problem. Aber ‘pünktlich’ schliessende Kindergärten, keinerlei Hilfe bei der Betreuung nach der Schulzeit am Vormittag. Das stresst sie. Da wird zu wenig getan. Und wer sich die ‘soziale Durchlässigkeit’ unserer Gesellschaft ansieht, die kurz gesagt, dafür sorgt, dass Hartzer Hartzer in die Welt setzen und Akademiker Akademiker, der weiss, dass es bei uns keineswegs ‘sozial gerecht’ zugeht, ganz im Gegenteil, da sind wir Schlusslicht!

Markus Rüschenschmidt / 13.02.2019

In einem Abschnitt schreiben Sie von der “Angst vorm Aussterben”, was Sie als eine Mischung aus “gekränkter Eitelkeit” und “rassistischen Erwägungen” beschreiben. Was ist daran gleich nochmal automatisch rassistisch, wenn man nicht möchte, dass das eigene Volk ausstirbt? Ich will dies auch nicht! Bin ich jetzt ein Rassist? Dabei geht es mir doch nicht darum, dass wenn mein Volk überlebt, mir dafür ein Aussterben anderer Völker vorschwebte! Nun bin ich der Meinung, dass jedes Volk und jede Ethnie ein Recht darauf hat, sich selbst zu erhalten und die damit einhergehende Angst vorm Aussterben. Angst an sich ist nichts Verwerfliches. Ob man daraus die Konsequenz ziehen sollte (u.a.), Abtreibungen als eine Art Mord hinzustellen, ist natürlich fragwürdig. Und die Vehemenz mancher rechter/konservativer Abtreibungsgegner tut dieser Seite wahrlich keinen Gefallen.

Susanne antalic / 13.02.2019

Frau Frank, leider vertragen nicht alle Frauen die gängige Verhütungsmittel, von der Pille wird vielen Frauen übel, bei Spiralen und Dreimonatsspritzen treten viele Zwischenblutungen mit Bauchschmerzen und Depressionen auf ,und viele Männer wollen keine Kondome benutzen. Die Schuld nur auf Frauen abzuwälzen ist nicht fair und was ist mit den Männer, die Frauen zu Abtreibungen nötigen? Das waren die meiste Gründe der Frauen für eine Abbruch.  Leider muss ich als Frauenärztin sagen, auch wenn es euch nicht passt, dass die meisten Frauen erleichtet wurden, wenn sie eine Abtreibung bekommen hatten. Ich habe keine durchgeführt, aber ich habe die Frauen dort überwiessen, wo es durchgeführt wurde. Es ist sehr einfach über andere zu urteilen, wenn man sich in eine bequeme Situation befindet. Ich spreche über Abbrüche bis zu 12 Woche, Auch die, ach so liebe demokratische Partei in der USA haben den Vorschlag gemacht, bis zu 9 Monat Abtreibungen zu legalisisen, ich glaube in NEW York ist das durchgegangen, das haben sich die Jusos von den Demokraten abgeschaut.

H.Milde / 13.02.2019

Sehr geehrte Frau Schunke, vielen Dank für Ihren mal wieder ausgezeichnten Artike. Ich gebe Ihnen iGuG recht, aber es ist mM auch eine erhebliche -erlernte/anerzogene- Leichtferigkeit der (meist zwei einvernehmlich) Beteiligten, die zu einer doch sehr hohen Abtreibungsrate führt, trotz, oder wegen der vielen Möglichkeiten der Verhütung?  Dieser merkwürdige Widerspruch findet sich ua auch neuerdings Freitags zu Schulzeit ad Straßen, KohleStop hoppsen, aber dann mal schnell mit den Eltern, oder dessen Kohle, anschließend zum ShoppinPartyKurztripp nach London, Paris, Barcelona… , jetten. Übrigens, die rezeptfreien(!) “Pillen danach”, hochdosierte Hormondosen, die eine Einnistung der befruchtetn Eizelle verhindern sollen, können mW auch in höherer Dosis als Abtreibungsmittel bei fortgeschrittener Schwangerschaft verbotenerweise verwendet werden, von erheblichen Nebenwirkungen, zB Thrombosegefahr mit Lungenembolie etc., ganz abgesehen. Mehrfach erlebt. Eine genaue ärztliche Anamese und Risikoeinschätzung/Indikationsstellung unterbleibt natürlich nachts beim Apothekenschalter, meist im Beisein der kichernden, händchenhaltendenFreundinnen, die Jungenssind eher nicht dabei, die haben sich vernavikuliert! MW haben auch “Veronikas Dankeschön´s” wieder zugenommen, weil man ja denkt AIDS behandeln zu können-aber leider nicht heilen, wird oft vergessen!- und die Benutzung von Kondomen erscheint eher lästig, weil Party all night long geht halt nun mal vor.

Helmut Driesel / 13.02.2019

Müsste man nicht unterscheiden zwischen Abtreibung im herkömmlichen Sinn und der modernen klinisch abgesicherten Methode? Ich erinnere mich daran, wie die Einführung der Pille damals gefeiert wurde als Ende eines würdelosen Zeitalters… Und heute sieht es tatsächlich so aus, als könnten gerade die souveränen und gebildeten untern den sozial eher weiblich geratenen Konstrukten mit den kleinen pharmazeutischen Helfern nicht umgehen? Was ist denn bitte die souveräne Entscheidungsfreiheit über den eigenen Körper? Wer keine Kinder haben möchte, möge sich sterilisieren lassen, kein Problem. Und wer seine Kinder später möchte, oder vielleicht nicht gerade mit diesem Kerl - irgendwie will mir nicht einfallen, was die Souveränen daran hindert, rechtzeitig richtige souveräne Entscheidungen zu fällen? Einverstanden, es ist schwer, nachts um zwei an der Bar nach dem fünften Cocktail noch die volle Souveränität heraus zu kramen. Aber es ist möglich. Und das ist einfacher als im fünften Monat.

F. Lutz / 13.02.2019

Sehr geehrte Frau Schunke, ich kann Ihnen leider nicht zustimmen. Denn natürlich besitzt jede Frau das Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper und das ist auch gut so. Aber sobald ein Kind gezeugt wurde, geht es eben nicht mehr nur um den Körper der Frau, sondern auch um den des ungeborenen Lebens. Es gibt inzwischen mehr als genug Möglichkeiten dies zu verhindern. Und, auch wenn ich der Meinung bin, dass es nur wenige Gründe gibt, unter welchen ich eine Abtreibung wirklich nachvollziehen kann (finanzielles gehört nicht dazu), gibt es heute noch die Möglichkeit des Schwangerschaftsabbruchs. Und auch wenn das Leben im Körper der Frau heran wächst, so ist es auch Teil des zeugenden Mannes. Man stelle sich die Situation vor, dass ein Paar geplant ein Kind zeugt, das Paar sich danach trennt und die Frau das Kind abtreibt, obwohl der Vater das Kind auch alleine großgezogen hätte. Die von Ihnen eingenommene Haltung ist typisch für die aktuelle Generation: Selbstverwirklichung über alles, zur Not ohne Rücksicht auf Verluste. Und auch dieser Satz von Ihnen ist ganz klar “Generation Schneeflocke”: “Vor allem für die junge Generation gehört jedoch mehr zu einem erfüllten Leben, als nur Mutter oder Vater zu sein. Für sie muss ein gesellschaftliches Umfeld geschaffen werden, das ihnen die Entscheidung für Kinder erleichtert.” Ich stimme Ihnen zwar zu, dass Familien finanziell mehr entlastet werden müssen, aber wer nicht bereit ist, für Kinder auf etwas zu verzichten, der sollte tatsächlich keine bekommen. Denn Kinder bedeuten einen verdammt harten Job, das ist kein Ponyhof, das kann ich Ihnen als Vater 3er Kinder verraten. Wer da nicht jede Menge Kraft alleine aus dem Vater/Mutter sein zieht, der wird seinen Job nicht ordentlich machen (können). Stehen Sie doch mal als Test 5 mal in der Nacht auf (jeweils 15-20 Minuten bei ohrenbetäubenden Geschrei aus der Anlage), gehen dann am nächsten Tag zur Arbeit und das ganze dann mal eine ganze Woche lang.

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