Gastautor / 08.01.2020 / 06:13 / Foto: Pixabay / 86 / Seite ausdrucken

Die 30 toten Affen von Krefeld: Was vertuscht werden soll

Von Alexander Dellwo.

„Ein bedeutender Teil meiner ansonsten nicht ganz so sorgenfreien Kindheitserinnerungen, starb mit den mehr als 30 Affen, welche in der Silvesternacht Opfer einer kumulierenden Kaskade behördlicher Unfähig- und Untätigkeiten wurden.“ 

Dem Leser sei hier erklärt, dass es sich bei dem 1975 eröffneten Affen- und Tropenhaus um ein Gebäude handelt, welches einen Stahlskelettbau darstellt, dessen Flächen zwischen den Stahlträgern mit Glas, ähnlich der Bauweise eines Gewächshauses gefüllt wurde. Als Fundament dieses Korpus wurde eine aus Stahlbeton bestehende Bodenplatte gesetzt. Durch die Verwendung von nicht brennbaren Baustoffen wie Stahl, Glas und Beton gelten die so errichteten Gebäude als schwerst entflammbar. 

Die auf den ersten beiden Pressekonferenzen von Reportern gestellte Frage, womit das innerhalb von 5 Minuten vollständig in Flammen stehende Gebäude erklärt werden könne, entgegnen die Fachleute der Berufsfeuerwehr Krefeld mit Unwissen. Diese scheinbare Unwissenheit darf für den Einsatzleiter des Löschzuges auf der ersten Pressekonferenz, welche wenige Stunden nach dem Brand im Krefelder Zoo abgehalten wurde, mangels Wissen um die vorhandenen Baustoffe in Ordnung gehen.

Die gleichlautende (ab Min. 16:42) Antwort des Leiters der Krefelder Berufsfeuerwehr, Andreas Klos, auf die erneut hierzu gestellte Frage während der 2. Pressekonferenz, lässt bereits erste Vorahnungen auf vertuschende Absprachen aufkommen. Kommissar Hoppmann liefert nämlich mit seiner kurz zuvor erfolgten (ab Min. 4:50) Aussage, dass die Glasfüllungen des Dachgerüstes wenige Jahre zuvor gegen Acrylglas (Plexiglas) wegen eines Hagelschadens ausgetauscht wurden. Klos ist studierter Ingenieur, dem fundierte Kenntnisse zu nahezu allen Baustoffen bezüglich ihrer Feuerwiderstandsklassen unterstellt werden müssen. Mit der Kenntnisnahme über eine komplett aus Acrylglas bestehenden Dachhaut ausgestattet, wird sein angebliches Nichtwissen hier zum Vertuschen. Denn Acrylglas gehört zur Baustoffklasse B2, den normal entflammbaren Baustoffen, zu denen auch Holz gehört, und darf somit keinesfalls zur Bedachung zum Einsatz kommen. Ausnahmen dieses Verbotes sind beispielsweise Teilüberdachungen im privaten Bereich, wie sie Carportbedachungen sowie Vordächer darstellen. 

Die beim Dach des Affenhauses verwendeten Acrylglasplatten sind somit der erste Verstoß des bereits zum Zeitpunkt des Einbringens geltenden Baurechts. Die Verwendung von Acrylglasplatten im Dachbereich war genehmigungspflichtig. Durch eine dem Zoodirektor zu unterstellende mangelnde Fachkenntnis bedingt, sieht die Gesetzgebung den ausführenden Betrieb hierfür zuständig. Dessen Pflicht kann stets nur durch ausdrückliche Billigung des für den Betrieb des Gebäudes zuständigen Verantwortlichen, unter Hinweis auf bestehende Vorschriften auf den Gebäudeverantwortlichen, übergehen. 

Die merkwürdige Bezeichnung „Tieranlage“ 

Sämtliche Aussagen von Feuerwehr (vom 01.01.20 bei Min. 17:12 in diesem Beitrag)(am 02.01.20 und ab Min. 16:59) und Zoodirektor Dreßen zum Fehlen von Feuermeldesystemen und Sprinkleranlagen wurden wider besseren Wissens durch die Bezeichnung als Tieranlage in eine falsche feuerschutzrelevante Gebäudeklasse versetzt. Gleichfalls Aussagen, welche zu gesetzlich geforderten Brandmeldern des durch Feuer zerstörten Affenhauses Bezug nehmen, entsprechen nicht den tatsächlichen Vorschriften. Diese bundesweit allerorts bekannte Haltung ist gängige Praxis und wird, wenn auch nicht hier, darüber hinausgehend mit einem nicht existenten Bezug zum Bestandsschutz verknüpft.   

Es ist festzustellen, dass es sich bei dem ehemaligen Affenhaus um ein öffentliches Gebäude handelte, für welche brandschutzrechtlich wesentlich höhere Auflagen als die vorhandenen Schutzmaßnahmen bestanden. Über diese für alle öffentlichen Gebäude geltenden Auflagen hinausgehend, zählte das Affen- und Tropenhaus mit seiner Besucherkapazität von wesentlich mehr als 200 Personen bereits 1975 zu einer baurechtlich definierten Versammlungsstätte (Seite 3), für die die höchsten Schutzvorschriften galten/gelten. Der oftmals juristisch unbekannte Terminus begehbarer Tieranlagen ist ein Neologismus der Zoologen. Es wird somit ferner festgestellt, dass hunderte von zoologischen Gebäuden in Deutschland ohne die zu deren Betrieb gesetzlich zwingend vorgeschriebenen Schutzvorrichtungen betrieben werden.

Die durch die damaligen Krefelder Baubehörden erfolgte Gebäudezuordnung war fehlerhaft. Durch den nicht gesetzeskonformen Einbau von Acrylglasplatten erlischt ein etwaig bestehender Versicherungsschutz.

Verschwinden des Corpus delicti

Die sich freiwillig bei den Krefelder Polizeibehörden meldenden drei Frauen, welche sich in selten beobachteter Verantwortlichkeit als Verursacher bereits einen Tag nach der Tat zu erkennen gaben, werden Opfer ihrer eigenen Courage. Die drei Frauen gaben an, dass sie fünf der als Himmelslaternen bezeichneten Flugkörper verwendet haben. Die in der Kriminalgeschichte der Bundesrepublik durch Ausschlussverfahren, beziehungsweise durch Verschwinden des Corpus delicti den Täter zweifelsfreie der Tat überführende Verfahren, stellt ein durchaus interessantes Novum dar. Interessant daran ist jedoch lediglich dessen Verfallszeit und nachfolgende richterliche Bewertung.

Der zuständige Leitende Oberstaatsanwalt Jens Frobel, sowie der kriminalpolizeiliche Ermittlungsleiter Hoppmann führen folgende täterüberführende Ermittlungserkenntnisse an. Von den fünf nach Angaben der Frauen gestarteten Himmelsballons wurden vier in der Nähe des niedergebrannten Affenhauses gefunden, somit ist der fünfte und nicht aufgefundene Himmelsballon der für den Brand (ab Min. 24:34) verantwortliche. Hoppmann erklärt die beweisführenden Ermittlungen somit für nahezu abgeschlossen. Die Tat somit weithin als aufgeklärt. Lesen Sie die letzten beiden Sätze ruhig noch ein zweites Mal, nun mit maximaler Aufmerksamkeit, den Kontext betreffend. Auf ein solch öffentlich gemachtes Vorgehen würde ich als zuständiger Polizeipräsident den entsprechenden Beamten zum Abwenden weiterer Schäden beurlauben, um nicht selbst Opfer solcher Umbesetzungsmaßnahmen des Landesjustizministeriums zu werden. 

Feuerphysikalischer Hintergrund: Die verwendeten Himmelsballons wurden mit handelsüblichen Teelichtern betrieben, welche eine Heizleistung von max. 42 Watt leisten und aus einem Stearin/Paraffin-Gemisch bestehen. Laut Aussage der Kriminalpolizei war die nordöstliche Ecke des Daches der Startpunkt des Feuers. Bei einer zum Brandzeitpunkt bestehenden Windgeschwindigkeit von 8 km/h aus Ost liegt der Startort durch die dem Gebäude angrenzenden Bäume vollkommen windgeschützt. Eventuell vorhandenes Laub ist aller Wahrscheinlichkeit nach durch die zuvor erfolgten Niederschläge nicht brennbar und fällt als Brandmittler somit aus. In einem solchen Milieu soll nun ein brennendes Teelicht, trotz des Vorhandenseins von nassfeuchtem Laub, das erst bei oberhalb 250 °C entflammbare Acrylglas in Brand gesetzt haben.

Unter gewissen Umständen wäre dieser Vorgang durchaus möglich, erscheint aber, naturwissenschaftlich betrachtet, realitätsfern. Direkt hinter der östlichen Seite des Gebäudes befindet sich noch ein etwa eineinhalb Meter breiter Pfad, welcher traditionell von Jugendlichen als gut wettergeschützte Möglichkeit zum Durchqueren des Geländes, zum heimlichen Rauchen, pubertären Sexualpraktiken sowie allen sonstigen Taten, die der Erwachsenenwelt verborgen bleiben sollen, genutzt wird. Da Feuerwerkskörper den um ein vielfach höheren Energiebetrag eines Teelichts besitzen und dazu beim Abbrennen eine wesentlich höhere Temperatur entwickeln, scheint mir diese Alternative als wesentlich wahrscheinlicher, jedoch in gleichem Maße unbewiesen.

Die Abwesenheit von Zoomitarbeitern in der Silvesternacht

Aus den Pressekonferenzen folgt die Annahme, dass der gesamte Zoo zum Zeitpunkt des Feuers ohne Tierpfleger war und lediglich ein nicht permanent anwesender Wachdienst Kontrollen durchführte. Die Abwesenheit von Zoopersonal erscheint umso unverständlicher, als auch Laien bewusst ist, dass Tiere durch die ungewöhnliche Lärm- und Lichtbelastung zu teils aggressiven Handlungen neigen.

Betrachtet man die nach dem Brand vom Innenraum gemachten Aufnahmen, erkennt man fast kaum vom Feuer geschädigte Pflanzen und Einbauten (Bild 1, Bild 2, Bild 3Bild 4 (Startbild des Videos. bitte nach unten scrollen), Bild 5. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass de facto lediglich die aus Acrylglas bestehende Dacheindeckung, sowie einige Seiteneindeckungen gebrannt haben und die unten Schutz suchenden Affen eher erstickt als verbrannt sind. Diese Schlussfolgerung wird zumindest teilweise von der Aussage des Kriminalbeamten Hoppmann (ab 5:28) bestätigt und bedeutet nicht weniger, als dass während der Vollbrandphase, eine mit Körper- und Atemschutz mögliche Betretbarkeit vorausgesetzt, etliche Tiere hätten gerettet werden können. Die für solch eine Rettungsaktion nötigen, detaillierten Gebäude- und Tierkenntnisse hatten jedoch nur die abwesenden Tierpfleger, jedoch nicht die Rettungskräfte der Feuerwehr.  

Die bei der Begehung des abgebrannten Gebäudes festgestellte Ausgangsposition des Feuers an der nordöstlichen Ecke sollte einer erneuten Überprüfung unterzogen werden. Denn während sämtliche Flächen der Gebäudehülle bereits ausgebrannt waren, brannte die zum Ausgangspunkt erklärte nordöstliche Seitenflanke unter abtropfenden, in Brand geratenen Kunststoffen nach. Diese Tatsache mag einerseits darin ihre Ursache haben, dass es sich hierbei um die vom Löschwasser entfernteste Position handelte, birgt jedoch andererseits eine weitere Auffälligkeit. Denn Acrylglas gilt durch seine Einordnung in die Baustoffklasse B2 als nicht brennend abtropfend, wobei ein solches Brandverhalten exakt durch die vorliegenden Aufnahmen an der zuletzt noch brennenden Nordost-Flanke dokumentiert wird. (ab Min. 00:13 oberes Video und ab Min. 00:29 untere Aufnahme)

Ein Glückpilz und drei Damen

Der in 2017 vom damaligen sozialdemokratischen NRW-Landesjustizminister zum Leitenden Oberstaatsanwalt ernannte Jens Frobel scheint unter den bisherigen Umständen ein wahrer Glückspilz zu sein, denn der bisherige Ablauf dieses Falls lässt keinen Widerstand der sich für die Tat zur Verfügung stellenden drei Damen erwarten. So ist deren letzte Hoffnung der zur juristischen Bewertung zuständige Richter, falls nicht die abkürzende Variante eines Strafbefehls zur Anwendung kommt.

Entgegen der von den Verantwortlichen geäußerten Wirkungslosigkeit von Rauchwarnern, existieren COx-Messgeräte sowie auf Temperaturerfassung basierende Brandmeldeanlagen, welche den staubempfindlichen, optischen Warnmeldern unterliegenden Funktionseinschränkungen nicht unterliegen.

Unabhängig aller hier erwähnten Auffälligkeiten sieht sich die Zooleitung mit folgenden Argumenten konfrontiert: 

Erstens: Die zu unrecht herangezogene Nichtverpflichtung zum Gebrauch von Brandmeldesystemen schließt den Gebrauch solcher Schutzmaßnahmen keinesfalls aus.

Zweitens: Die gesamte Zooanlage gerade zu Silvester ohne tierpflegerische Aufsicht zu lassen, zeugt keinesfalls von tierfreundlichen Vorsichtsmaßnahmen der Betreiber.

 

Alexander Dellwo ist Diplom-Ingenieur Chemie und hat an der TH in Aachen studiert. Er war unter anderem als Bauüberwacher eines großen Unternehmens tätig.

Foto: Pixabay

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Karsten Dörre / 08.01.2020

Dass Himmelslaternen Stroh oder ähnliche Stoffe in Brand setzen, ist zweifellos nachgewiesen. Deshalb sind diese richtigerweise verboten. Dass diese Acrylglas in feuchter Nacht (nicht verwechseln mit nass) zum brennen bringen - das ist zumindest eine spannende Idee. Sollte man unter Laborbedingungen testen und gravierende Folgen für zukünftige Tierschutzmassnahmen und Menschenschutz nach sich ziehen. Aber ebenso sind Feuerwerkskörper zweifelhaft. Es sei denn, das Dach des Affenhauses wurde mit weiteren Substanzen verbaut. Allerdings halte ich die oben fabulierte Verschwörungstheorie des Absprechens weit hergeholt. Ist denn bekannt, wann die Himmelslaternen aufgestiegen sind? Dies kann man mit den ersten gemeldeten Feuermeldungen bei 112 korrelieren und abgleichen. Und die Entwicklungszeit eines durch eine Himmelslaterne verursachten Brandes klären. Soweit ich weiss, sind moderne Himmelslaternen keineswegs mit simplen Teelicht bestückt. Natürlich ist eine Himmelslaterne als Verursacher naheliegend, da diese nicht nur in der Nähe gesichtet sondern vier auch gefunden wurden.

B.Kröger / 08.01.2020

Vielen Dank für diese Informationen. Wie ein Glasdach so brennen kann, wunderte mich auch. Und an Sylvester kein einziger Tierpfleger vor Ort, um die Türen zu öffnen? Alles sehr dubios.

HaJo Wolf / 08.01.2020

Vielen Dank, Herr Dellwo, für die Erklärungen. Am 5.1. war im Kölner Express über einen “Maik Geikler” berichtet worden, der u.a. auf Facebook schreibt: “„Als die Feuerwehr wenige Minuten nach dem Brand eintraf, war angeblich schon nichts mehr zu retten, das Affenhaus stand lodernd in Flammen – da rollen sich mir die Zehnägel auf! Ein kleiner Brandherd breitet sich in wenigen Minuten in einem feuchten Klima auf ein 2000m2 Gebäude aus? Alles ohne Brandbeschleuniger? Obwohl die Scheiben rausfliegen, entkommen nur 2 Tiere? Eine Bretterwand, die am Gebäude befestigt ist, hat noch nicht mal Rußspuren? Die Scheiben des Vordachs sind noch intakt? Die dünnen Stahlträger stehen alle noch, sind maximal etwas verbogen? (WTC hat knapp ne Stunde gebrannt und die fetten Stahlträger waren anschließend Staub) Trockene Kletterbäume sind lediglich ein wenig angekokelt?” Es werden noch mehr Ungereimtheiten aufgezeigt, das linke Gossenblatt aus dem Hause DuMont “entlarvt” den Autor als Reichsbürger und schreibt u.a.  “Jetzt versuchen zwielichtige Gestalten im Internet, diese Tragödie mit Verschwörungstheorien für sich zu nutzen.” Die politische Ansicht ist längst Maßstab geworden für den Wahrheitsgehalt einer Aussage. Wenn also z.B, ein AfDler sagt, dass morgen die Sonne aufgeht, ist das eine verschwörungstheoretische Lüge. Also, Herr Dellwo, Sie sind sicher auch eine zwielichtige Gestalt… und sicher auch ein Rechter. Oder Schlimmeres…

Wilfried Cremer / 08.01.2020

Affen sind unrein, und Silvester wird geballert. Noch Fragen? - Ja, wer hat die „Täterinnen“ animiert?

Chris Groll / 08.01.2020

Danke für die Aufklärung. Habe mich nur gewundert, dass gerade an Sylvester (wo alle Tiere Angst vor den lauten Knallerein und den Feuerwerken haben) keine Tierpfleger in diesem Zoo/Affenhaus anwesend waren. Aber das war ja dann wohl nicht der einzige fatale Fehler.

Martin Steinmetz / 08.01.2020

Ob es sich nun um das “Grüne Gewölbe” in Dresden oder um das Affengehege in Krefeld handelt: Die Situation ist symptomatisch für ganz Deutschland. Die Infrastruktur wird aus Kostengründen “auf Verschleiss” benutzt, bis sie zusammenbricht. Das Ganze wird begleitet von totaler Überregulierung, Überalterung von Personal und Material, Kostendruck und Personalmangel. Die wenigen subalternen Mitarbeiter, die dann den Betrieb noch mühsam “am Laufen halten”, sind vielfach frustriert, da entsprechende Hinweise auf unhaltbare Zustände oft absichtlich ignoriert werden. Die daraus resultierende “LMAA”-Haltung führt zu innerer Emigration und Flucht ins Private. Dass das in Deutschland nicht mehr lange gut geht, davon gibt uns Schweden derzeit ein unschönes Beispiel. Die sind uns nur wenige Jahre voraus. Aber egal, es kommen ja angeblich die “goldenen 20er Jahre” ...

Rainer Hanisch / 08.01.2020

So ist das in Restdeutschland. Wenn Behördenfehler offenkundig werden, wird schnellstmöglich der Mantel des Schweigens darüber gebreitet. Schön, wenn sich ein anderer “Schuldiger” findet, den man verantwortlich machen könnte, wie hier die Frauen, die diese “Himmelslaternen” aufsteigen ließen. Jedem halbwegs gebildeten Menschen sollten schon Bedenken kommen, wenn eine Stahl-/Glaskonstruktion so einfach Feuer fängt! Um “normales” Glas, wie es im Baugewerbe verwendet wird, kann es sich da ja wohl nicht gehandelt haben. Dem schaden Teelichter keinesfalls. Also muss irgendwelche Schlamperei die eigentliche Ursache für den Brand und damit für den Tod der Tiere gewesen sein. Ausbaden müssen es, wie immer, Unschuldige!

Sabine Schönfelder / 08.01.2020

Selbst der Laie war über die veröffentlichten Tatvorgänge überrascht und wunderte sich, wie angeblich ein Teelicht so einen fulminanten Brand verursachen kann. Man stelle sich den Lärm vor, den Affen verursachen, die bei lebendigem Leib gegrillt werden, ohne Fluchtmöglichkeiten aus ihren Käfigen! Auch mein erster Gedanke war, warum kam den Tieren niemand zu Hilfe? Hier handelt es sich einmal mehr um ein Paradebeispiel für bodenlosen Dilettantismus. Schlampig und billig konstruierte bauliche Maßnahmen, keine Brandmelder und ein Personal, welches offensichtlich nur Engagement und Tierliebe demonstriert, wenn eine Kamera der Öffis mitläuft, für all die Tierliebhaber am öffentlich-rechtlichen Nachmittag. Die Verantwortlichen gehören geschlossen entfernt und bestraft. Wo bleibt PETA, der WWF, Nabu, der deutsche Tierschutzbund?? Habe weder mehrere Hunde, noch bin ich Veganer, auch mein Anorak ist mit einer Echtfell-Umrandung verziert, aber es bricht mir das Herz, wenn ich mir die Tiere in dieser von Menschen gemachten Hölle vorstelle, verursacht ausschließlich aus purer Gedankenlosigkeit, Sparsam- und Bequemlichkeit. Alles wird heutzutage emotionalisiert, es sei denn- es paßt nicht ins ´Narrativˋ. Dann setzt Plan B ein: vertuschen und lügen.

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