Peter Grimm / 14.07.2022 / 15:00 / Foto: Bundesarchiv/Georg Pahl / 68 / Seite ausdrucken

Der Wetterbericht des Professor Lauterbach

Der Bundesgesundheitsminister hat eindringlich vor einer Mega-Hitzewelle mit Todesgefahr für viele Menschen gewarnt, aber der Deutsche Wetterdienst weiß nichts davon.

Der Bundesgesundheitsminister warnt bekanntlich gern vor drohenden Todeswellen. Bislang standen die dramatischen Todesprognosen des Professor Lauterbach immer im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Er drohte immer dann mit ihnen, wenn es darum ging, grundrechtseinschränkende „Maßnahmen“, also zahlreiche Verbote, amtliche Gängelung und behördliche Bevormundung der Bürger zu legitimieren.

Nun waren Lauterbachs Todes-Vorhersagen nicht sehr zuverlässig. Auch diejenigen, die sich trotz aller Schikanen und Diskriminierungen nicht die sogenannten Corona-Impfstoffe injizieren lassen wollten, raffte das Virus nicht in Massen dahin, wie von verschiedenen Corona-Politikern im letzten Herbst angedroht. Die Corona-Todeswarnungen des Genossen Lauterbach zeigen beim Publikum inzwischen auch eine schwindende Wirkung. Auch weil die meisten Deutschen letztlich doch mehr Angst vor kalten Wohnungen im Winter, vor der Inflation und unbezahlbaren Lebenshaltungskosten als vor einem inzwischen offensichtlich doch gar nicht so fürchterlichen Krankheitserreger haben.

Aber von dramatischen Warnungen möchte der Minister offenbar nicht lassen. Und wenn sich die Corona-Prognosen nicht mehr glaubhaft dazu eignen, wollte er es einfach mal mit Wetterprognosen versuchen. Oder hat ihn etwas anderes dazu getrieben, eindringlich vor den vielen Toten zu warnen, die eine Mega-Hitzewelle in diesen Tagen bringen würde? Das passt nicht nur zur Jahreszeit – es ist im Juli traditionell eher warm und zuweilen heiß –, sondern auch zum regierungsamtlichen Klimakatastrophen-Narrativ. So twitterte der Genosse Gesundheitsminister vor einigen Tagen:

„Wir müssen jetzt schon damit beginnen, ältere und kranke Menschen vor der Mega Hitzewelle zu schützen. Vorräte an Flüssigkeit, Ventilatoren, über die Bedeutung von Flüssigkeitkeitszufuhr reden. Erreichbar sein. Diese Hitzewelle könnte viele Todesopfer bringen."

Das zeigte bei manchen Menschen sofort Wirkung. Just als einige Städte verkündeten, sie würden für den Fall eines Winters ohne genügend Heizenergie für private Wohnungen Wärmehallen einrichten, forderten einige Politiker die Einrichtungen öffentlicher Kühlräume für potenzielle Hitzeopfer.

Wenn Karl Lauterbachs Wetterwarnung so ernst genommen wird, dann – so dachten sich offenbar die Kollegen der Berliner Zeitung – könnte es sich ja auch lohnen, diejenigen zu der Prognose zu befragen, die sich mit Wettervorhersagen noch etwas intensiver befassen als der Gesundheitsminister. Vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bekamen sie eine überraschende Antwort:

„Dessen Sprecher Uwe Kirsche erklärte gegenüber der Berliner Zeitung, dass man von den Hiobsbotschaften überrascht worden sei: ‚Wir haben uns schon gewundert, warum so häufig die 40-Grad-Marke genannt worden ist.‘ Fest steht aktuell nur: Es wird zwar wärmer, eine richtige Hitzewelle rollt wohl aber nicht auf die Hauptstadt zu. Stattdessen rechnet man beim DWD Mitte Juli mit Temperaturen zwischen 33 und 35 Grad."

Wer sich nun die Lauterbachschen Mega-Hitzewellen nicht von professionelleren Wetterfröschen kaputtmachen lassen will, der kann sich mit folgendem Gedanken trösten: Mag man beim Deutschen Wetterdienst auch mehr Ahnung vom Wetter haben, in der Disziplin der Todeswellen-Warnungen ist Karl Lauterbach derzeit eigentlich unschlagbar.

P.S.: Lauterbachs Tweet verschwand im Laufe des Donnerstags, nach dem Bericht der Berliner Zeitung. Dort war aber weiterhin ein Screenshot zu sehen. Und vielleicht war’s ja auch ein vorübergehender Fehler.

Foto: Bundesarchiv/Georg Pahl CC BY-SA 3.0 de via Wikimedia Commons

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Leserpost

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Lutz Herrmann / 14.07.2022

Vermutlich wird der DWD demnächst dem Bundesgesundheitsministerium unterstellt. Erspart dem Minister mit dem irren Blick solche Peinlichkeiten. Auf eine übrigens völlig unnötige Bundesoberbehörde, die von oben geschrottet wird, kommt es dann auch nicht mehr an. Herr Kachelmann erlösen sie uns bitte.

B. Zorell / 14.07.2022

Karl ist eben sehr besorgt um seine Wähler. Es könnte ja sein, daß Schmalhans sein Portemonnaie stiebitzt.

Torsten Hopp / 14.07.2022

Dieses Jahr soll es auch viel zu viele Ameisen geben. Die Gefahr ist nicht zu unterschätzen. Karli hat Studien aus Dummerland gelesen. Gott, rette uns vor paranoiden Wirrköpfen.

Gerhard Doering / 14.07.2022

‘Wir haben uns schon gewundert, warum so häufig die 40-Grad-Marke genannt worden ist.‘ Und ich habe mich genauso wie der Deutsche Wetterdienst ständig gewundert, denn der normale Wetterbericht sprach und spricht von ganz anderen Temperaturen. Egal wie es kommt, am Jahresende werden die 40 Grad Celsius für die Statistik als Grundlage dienen und wir werden belehrt dass es wiederum das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnung ist. Jetzt versaut einem die lauterbachsche Lügenpropaganda auch noch die Urlaubsplanung.

Frank Bitterhof / 14.07.2022

Er aktualisiert einfach das Narrativ: „Wir müssen jetzt schon damit beginnen, ältere und kranke Menschen vor der Mega Kältewelle zu schützen. Vorräte an kalt zu verzehrenden Lebensmitteln, Heizlüftern, über die Bedeutung von Wärmezufuhr reden. Erreichbar sein. Diese Kältewelle könnte viele Todesopfer bringen.”

Frank Danton / 14.07.2022

Wir erinnern uns, entweder sind wir gespritzt, genesen oder tot. Obwohl ich mich nicht im zickzack Kurs zwischen Impfzentren, Coronainfizierten und daraufhin Genesenen durchgewursteln habe, bin ich immer noch nichts von all dem was da heraufbeschworen, oder gefordert wurde. Trotzdem halte ich mich nicht für ein Wunder, sondern nur für einen geistig und körperlich gesunden Menschen. Und was den Sommer angeht, also diese neuartige Jahreszeit in der es weniger kalt und regnerisch ist, dem sehe ich entspannt entgegen. Um vor meine Vorfahren, seit den Hominiden, nicht gänzlich lächerlich da zu stehen, halte ich es mit der Anpassungsfähigkeit. Aber ich muß gestehen, das mir die überall sichtbare Überforderung dieser degenerierten Zivilisationskranken auch zimlich gleichgültig ist. Vor allem auch, und gerade weil, dieses psychisch malade Pack 184 Menschen absaufen lassen hat weil es gerade von der Natur, dem Klima und dem Wetter überhaupt keine Ahnung hat.

Paul Siemons / 14.07.2022

Er wird mir fehlen. Eines Tages wird er mir fehlen.

Rudolf Zitzmann / 14.07.2022

Ich persönlich bin dem Minister sehr dankbar, daß er darauf hinweist, bei hohen Temperaturen, ausreichen zu trinken. Ohne diesen hoch professionellen Hinweis.  würden große Teile der Bevölkerung nicht wissen, wie mit den Temperaturen umzugehen ist. Möglicherweise kommen noch Hinweise wie zu trinken ist, in kleinen oder großen Schlucken…..

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