Ich war etwas überrascht, als ich den Eintrag über Frau Klepsch in der deutschsprachigen Wikipedia gelesen habe: Die gute Frau stammt aus Annaberg-Buchholz. Dagegen ist eigentlich nicht viel einzuwenden. Problematisch erscheint mir, dass sie zumindest geistig auch dort verblieben zu sein scheint. Sie ist Mitglied der Kreistages dieser schönen Stadt, und war dort Stadtkämmerin. Ihr Aufstieg in der Landespolitik führte sie zunächst zum Amte der Ministerin für Soziales und Verbraucherschutz des Freistaates Sachsen. Alles gut, wichtige und schöne Tätigkeiten, aber eben auch keine, die etwas mit Kultur, Musik, Klassik, Orchestern und Dirigenten zu tun haben. Und auch keine, die darauf deuten lassen, dass sie eine Ahnung davon haben könnte, wie man Sachsen aus London, New York, Tokio oder Moskau sehen könnte. Positiv ausgedrückt, könnte man sagen, die fehlende Vorbelastung führe zu einem erfrischenden Ansatz. Ich persönlich halte ihn weder für geboten, noch für zielführend. Ich mag es nicht, wenn Dinge, die in hunderten von Jahren mit viel Fleiß, Schweiß und Mühe von vielen Generationen aufgebaut haben, und die sich zu einem solch wunderbaren Ganzen fügen wie die Staatskapelle, von unbedarften Ideologen unwiederbringlich zerstört werden. Und noch weniger mag ich es von dummen Menschen, die von Kultur im Allgemeinen und Musik im Speziellen keine Ahnung haben darüber belehrt zu werden, wie ich mir die Oper in zehn Jahren vorzustellen habe.
Die Klassik wird überleben, wenn nicht in Europa, dann in Asien. Da mache ich mir keine Sorgen. Dort wächst gerade die Begeisterung für die europäische Klassik. Einfach mal darauf achten, wie viele Asiaten in den großen europäischen Orchestern sitzen. Und das finde ich gut so!
Wer Komponisten nach ihrer Hautfarbe(!) beurteilt, ist ein Rassist. Vielleicht sollte das mal jemand Phil Ewell mitteilen.
Nun, wenn er “Eier hat”, geht er nach China, erklärt die europäische Kulturtradition leider für durch die Kulturmarxisten beendet und bedankt sich für die freundliche Auf- und Übernahme in der jahrtausendealten Hochkultur, die eine ebensolche inzwischen zum Glück wieder zu schätzen weiß. Das würde weltweit dann doch ein bisschen Staub aufwirbeln.
Wenn es in allen Bereichen, in Politik, Medien und Kultur nur noch 68er-Banausen gibt, die zu faul waren irgendetwas richtig zu lernen, um ihr Handwerk möglichst perfekt zu beherrschen, dann sind eben die, die noch Politikprofis, Top-Journalisten und Spitzenmusiker geworden sind, ein Stachel im Fleisch. Die müssen weg, damit die Mittelmässigkeit der tonangebenden Niveau-Nivellierer nicht so augenscheinlich ist.
Ich hatte mir letztens, aus reinem Interesse, den kleinen Band mit den Poems von Amanda Gorman gekauft. Um die wurde schließlich nach Bidens Amtseinführung großer Wirbel veranstaltet. Danach gab es ja noch das Schauspiel um die Übersetzung, denn nach woker Rassenlehre existieren ja weiße und schwarze Gedanken - vollkommen unverständlich für die andere Ethnie. Richtig erstaunt war ich dann über den Inhalt und hatte zunächst angenommen, die multikulturellen Übersetzer *Sternchen *Innen haben richtig Mist gebaut. Also habe ich mir die Originale besorgt, des Englischen bin ich durchaus mächtig. Nun lässt sich über Kunst kaum streiten oder eben doch sehr trefflich. Als jemand der seit Jahren in deutschsprachigen Lyrik Foren unterwegs ist und hin und wieder selbst etwas veröffentlicht, maße ich mir ein kleines Urteil an: Ich habe in diesen Foren schon etliche Werke gelesen, die um Längen besser sind als die Bemühungen von Gorman. Allerdings könnte ich bei keinem der Gedichte sagen, welche Hautfarbe oder Geschlecht die Autoren haben, hat mich nie interessiert. Vielleicht liegt es ja daran?
Claudio Abbado bei den Proms in London, 1967, Mendelssohn : ein unbeschreiblich schönes, unvergessliches Musikerlebnis. Hab mich mein Lebtag darüber gefreut. (Wie könnte es jemals von solcher Musik und solchen Musikern zuviele geben ?)
@Bernd Michalski: Ich stimme Ihnen vollkommen zu! Das verbindet viele der Grünen, Linken und Moslems miteinander: Sie haben es (von extrem wenigen Menschen abgesehen) nie zu irgendetwas Bemerkenswertem gebracht - daher dieser Neid auf uns gebildetere, kulturell Interessierte, die jahrzehntelang anspruchsvolle Arbeit geleistet haben und von denen sie sich auch noch ihren Lebensunterhalt finanzieren lassen müssen, weil sie selbst nichts auf die Reihe kriegen - aus Dummheit oder auch Faulheit. Dass eine Person wie Frau Klepsch in dieses verantwortungsvolle Amt gehievt wurde, kann ich mir nur so erklären, dass in Dresden ganz gezielt (als Vorreiter für ganz Deutschland) die abendländische Kultur gegen die Wand gefahren werden soll. In ein paar Jahren haben wir dann reine “Staatsmusik” wie zu allen Zeiten in allen Diktaturen der Welt - und dieser linksextreme Tastenakrobat, dessen Namen ich hier absichtlich nicht nenne, wird noch mehr Orden einsammeln, “Haltungsmusiker” werden die Plätze von hochrangigen Musikern einnehmen, die dahin abwandern, wo ihre Kunst gewürdigt wird. - Zu der Frau Klepsch: In ihrem Lebenslauf bei Wikipedia klafft eine große Lücke; ich habe mich gefragt, ob sie zwischen 1965 und 1988 überhaupt gelebt hat? In diesem Zeitraum (23 Jahre) habe ich z.B. mein Abi gemacht, studiert und war schon 1 Jahr (mit 1. Examen) im Schuldienst tätig. Was hat Frau Klepsch getan? Hat sie überhaupt einen Schulabschluss? Hat sie jemals “wirklich” gearbeitet? - Von Kultur jedenfalls hat diese Frau offensichtlich so viel Ahnung wie ich von Atomphysik. Natürlich wird ihr gesagt - da ahnungslos - was sie zu tun hat - und was macht man nicht alles, wenn das große Geld und die unzähligen Privilegien locken? Da aber Kultur ohnehin nicht systemrelevant ist, wurde wohl doch die richtige Frau auf den passenden Posten gehievt.
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