Zunächst einmal Ihnen, lieber Herr Maxeiner, herzlichsten Dank für Ihren köstlichen Text, der meine Mundwinkel schon seit Minuten in entgegengesetzter Richtung der merkelschen verharren lässt! @ Stefan Lanz: Da Sie offensichtlich - ich schließe es aus Ihrem Vornamen - jüngeren Alters (also diesseits der 60) sind, wurde die Werbung Ihrer Jugend angepasst - ein E-Moped. Bei mir - schon etwas betagter (mein Vorname spricht Bände) ist es ein Elektromobil = elektrisch betriebener Rollstuhl. Ehrlich!!!
Stabilität des Fahrrads, und die ungarischen Zusammenhänge: gut erklärt. Bald wird sich jemand eine Doppelbereifung für Roller patentieren lassen. Das wirkt dem Kippeln entgegen. (Sofern mit diesem Beitrag ein Patentantrag nicht ruiniert wurde).
Die seit Monaten andauernde alberne Diskussion um die rechtlichen Rahmenbedingungen des E-Rollerfahrens zeigt sehr gut den geistigen Zustand dieser Nation auf. Da werden ganze Batallione von Rechtsgelehrten beschäftigt, um auf typisch deutsche Art zu definieren, wie, wann und wo irgendwelche Hipster durch diese unsägliche Bundeshauptstadt rollern dürfen, natürlich mit Ökostrom. Zur Lösung echter Problemstellungen ist uns die Kompetenz längst abhanden gekommen.
“E-Roller sind in Berlin die neue ökologische Alternative zum Laufen, weil man weniger Kalorien braucht und der Strom aus der Steckdose kommt.” Köstlich! (Gleichzeitig finde ich Roller als Fortbewegungsmittel einer infantilen Gesellschaft, die einfach nicht mehr erwachsen werden will, durchaus konsequent. Wahrscheinlich werden demnächst Schnuller für Erwachsenen auch ganz hip…)
Als Kind hatte ich erst einen normalen Tretroller. Den fand ich damals schon ziemlich instabil und ihn zu bewegen sehr mühevoll. Daraufhin baute mir mein Großvater, der von Beruf Schmied war, einen sog. Wipproller. Sie erinnern sich? Durch eine Wippe, die man mit seinem Körpergewicht auf und ab bewegte, wurde über einen Zahnriemen das Hinterrad angetrieben, je nach Übersetzung ging es dann wesentlich schneller als mit dem Tretroller voran. Bis ich damit einmal ziemlich übel stürzte, weil Bremsen waren damals technisch untergeordnet, also kaum vorhanden. Danach das Fahrverbot, ausgesprochen durch meine Mutter. Es wurde ein Fahrrad für mich gekauft, ich lernte und fand danach, daß Rollerfahren ziemlich rückständig und allenfalls etwas für kleine Kinder sei. Nun wird also wegen der speziellen deutschen Klimabefindlichkeit das Rad der Geschichte zurückgedreht. Die Unvernunft der Klimaverblendeten nimmt mit dem Roller Fahrt auf, und mit Sicherheit die Unfallstatistik auch.
„Das Schweineschmalz im (ANSONSTEN UNVERDAULICHEN) europäischen (SOZIALISTISCHEN) Eintopf“
Absolut nachvollziehbar! Ich hoffe, Sie sind direkt ins Bett gefallen. Vor einigen Jahren bin ich in einer ähnlichen Situation übermütig auf die Honda Monkey eines Freundes gestiegen, um nachts durch Düsseldorf zu fahren. Auch hier: viel zu kleine Räder! Das ist kein Motorrad, das ist ein Kinderspielzeug!
Never change a running system. Neulich wurde das Fahrrad zweihundert Jahre alt und gewann 1890 nochmal deutlich an Sicherheit durch die bekannte Erfindung der Brüder Michelin. Seitdem ist diese Technologie so fehlerfreundlich, dass schon Kinder damit umgehen können. – Doch wir wissen es mal wieder besser und müssen das Zweirad neu erfinden. Mit dem E-Scooter landen wir wieder ganz am Anfang, als die Obrigkeit den Gebrauch der Laufmaschine untersagten musste. – Dabei ist dieses labile Gerät wie kein zweites geeignet, den Verkehr in gentrifizierten Milieus zu reduzieren, wenn auch auf Kosten seiner Benutzer. Gerade der Begriff der Letzten Meile bekommt hier eine ganz neue Bedeutung.
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