@ Manfred Knake—Vor ein paar Jahren hieß es mal, daß die Niederländer 25 Euronen für die Tonne Gülle zahlen, die z. B. im NRW-Grenzland ausgebracht werden kann.
@Frank Lucas: “natürlich wollen Landwirte mit Gülle weitermachen, weil es sich dabei um wertvollen Wirtschaftsdünger handelt.” Wie nett, aber realitätsfern gesagt. Nicht wenige Landwirte in meinem Umfeld in Ostfriesland machen ja auch fleißig weiter, egal ob der Boden den “wertvollen Wirtschaftdünger” überhaupt noch bei wassergesättigten oder gefrorenen Böden aufnehmen kann, keine Einzelfälle. Die Menge macht es, zu wenig Fläche bei zu vielen Vieheinheiten, alles längst bekannt. Die Pampe fließt dann bei Regen in die Vorfluter ab (Gräben, für Stadtmenschen), vernichtet Fische und andere Wasserfauna und gelangt dann aus den sogenannten “diffusen Quellen” ins Watt und in die Nordsee. Wenn es nicht friert oder die Böden trocken sind, geht der Überschuss ins Grundwasser, daran ist nichts mehr “wertvoll”. Auch längst bekannt, aber von den Funktionären und in den Fachblättern reflexhaft weggesabbelt. Niederländische Betriebe exportieren die Gülle schon in Sattelschleppern nach Niedersachsen, und hier wird der stinkenden gequirlte Scheiß dann auch noch eingearbeitet. Das hat nichts mehr mit der “guten fachlichen Praxis” zu tun. Gülle in Oberflächengewässern ist ganz nebenbei eine Straftat. Es kommt immer auch die Umweltsheriffs bei den jeweiligen Polizeidienststellen an, ob diese Verstöße aufgenommen und dann auch geahndet werden. Eigentum verpflichtet übrigens, steht schon im Grundgesetz.
@ Stefan Lanz—Auch wenn vielleicht im Homeland NRW und Großstadtbehörden wie z.B. D’dorf oder Doortmund eher mehr “Herren” anzutreffen sind, hilft Sparten-Bashing nicht weiter. Wie wärs mit der Unterscheidung zwischen denen, die noch “Werkeln” und den Verpieselern auf Pöstchen der Projektbetreuung, Evaluierung und Controlling? Und beide sind in nahezu allen Branchen anzutreffen. “Staatsbediensteten wohnung als geldwerter Vorteil” - Wie steht es im Homeland NRW mit der seit Dekaden ausstehenden / ruhenden verwaltungsgerichtlichen Entscheidung zum gestrichenen Urlaubsgeld / gekürzten Weihnachtsgeld ? Mit dem “Rechtsstaat” kaum vereinbar.
Rein ” zufällig ” war ich am Tag der Traktoren genau da ! und auf dem Heimweg habe ich über das Konzept des französischen ” Leihdemonstranten “ nachgedacht, das mir im Gedächtnis geblieben ist von den glänzenden Aufsätzen Gerd Helds. Ich glaube, die andere Seite praktiziert das längst und einige Foristen*innen haben das in Paris beobachtet. Ich entsinne mich dunkel, das hier auf der Achse gelesen zu haben. Schöne Feiertage!
Sehr geehrter Herr Maxeiner! Als ich Ihren bitter-schönen Text las, fiel mir eine kleine Geschichte ein, die man sich im Münsterland resp. in Westfalen über die Erschaffung des Westfalen erzählt, wofür Gott selbstverständlich westfälische Eiche genommen haben soll. Als Gott mit dem Schnitzen fertig war, hauchte er der Figur seinen Odem ein. Der Westfale öffnete seine Augen und sagte unmittelbar: Runner von mien Hoff! Also Obacht, Kanzlerin! Vielen Dank an Sie und Ihre Mitstreiter auf Achgut für Ihren unverdrossenen, häufig ironischen und humorvollen Beitrag zur Vernunft und zur Aufklärung un-/heimlicher Vorgänge in unserem Land. Und frohe Weihnachten!
Schöner Artikel! Aber: „baff erstaunt“ gibt es nicht - man ist entweder einfach baff oder bass (altes Wort für „tief“) erstaunt… Pfüeti!
Gestern hörte ich, daß Klöckner in einer 66-seitigen Ackerbaustrategie den Bauern vorschreiben wird, zukünftig mindestens 5 verschiedene Pflanzen anzubauen. Wenn die pflichtgebundene Achtung gegenüber dem Souverän einer elitären Überlegenheit gewichen ist, dann verlieren sämtliche demokratische Instrumente ihre Wirkung. Ist doch logisch. Mit welchem Thema sollte man das bestreiten können.
@Manfred Knake: natürlich wollen Landwirte mit Gülle weitermachen, weil es sich dabei um wertvollen Wirtschaftsdünger handelt. Ansonsten bleibt nur synthetischer Dünger oder gar nicht düngen. Bio wäre dann unmöglich. Man kann es auch wie die Dänen machen und die Düngeregeln so verschärfen, dass man vor lauter Eiweissmangel keinen backfähigen Weizen mehr erntet und diesen importieren muss. Inzwischen haben sie die Regeln wieder gelockert. Bei der Nitratproblematik vertraue ich zu 100% der Expertise von Georg KECKL. Sehr komplexes Thema, mit dem man Endlosdisskusionen auslösen kann.
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