@Bernd Große-Lordemann - Hallo Herr G.-L. Sie schreiben: -“Die Einteilungsspezialisten der Volksbildung, kurz WDR 1-5, geben bekannt, dass sich heute in Dortmund wieder die gleichen Aluhüte, Klima- und Coronaleugner, Impfgegner und verschisstischen Unbelehrbaren zu einer Zusammenrottung verabredet haben wie neulich in Berlin. Entgegen der Einschätzung der Organisatoren, die von bis zu tausend Teilnehmern sprechen, erwartet der Sprecher der Polizei etwa 20- 30 Demonstranten und mehrere tausend Gegendemonstranten.” - Ich komme gerade aus Dortmund. Es war eine sehr friedliche Veranstaltung; es waren an die 3000 Menschen da. Ich habe nicht einen Gegendemonstranten gesehen. Die erste Rede hielt ein 57jähriger Kriminalhauptkommissar. Sein Mut und der Inhalt seiner Rede haben mich sehr beeindruckt. Er kenne weltweit keine Demokratie in der man nicht seine Meinung sagen dürfe und wenn man seine Meinung nicht mehr sagen dürfe dann trage die Staatsform den Namen Diktatur. Ihm war völlig klar, dass er mit disziplinarischen Maßnahmen zu rechnen habe. Vorher noch hatte er seine Polizeikollegen schon aufgerufen, in das Lager “für Frieden und Freiheit” herüber zu wechseln. // Nach diesem Tag heute, glaube ich nun doch, dass es dieser Regierungs- und Medienjunta nicht mehr möglich sein wird, diese Bewegung für Freiheit und gegen die Übernahme privater Zuständigkeiten durch den Staat noch aufzuhalten. Ich klopfe auf Holz.
@ Archi W Bechlenberg Zur Zensur der Presse, auch der Selbstzensur, will mir immer wieder die Zeit der „Karlsbader Beschlüsse“ im „Vormärz“ einfallen. Unübertroffen karikiert von Theodor Hosemann in seiner Zeichnung von 1847. Bei Google eingeben: „Theodor Hosemann die Hamburger Zensoren“, Bildersuche.
Es weht ein neuer Wind. Ich sage es ganz offen und auf die Gefahr hin, nun Vorurteile zu schüren: Kürzlich wurde ich bei der Welt gesperrt. Ich erhielt eine Mail mit meinem letzten Kommentar, in dem absolut nichts steht, was gegen eine Netiquette verstoßen könnte, der allerdings nicht besonders der Regierung zugeneigt war. Vor einer Woche nun bekam ich keinen einzigen Kommentar bei Focus mehr durch, nach gut 1000 angenommenen, “Erfolgs”-Quote bei mir mindestens 90 %. Ich fühlte mich fast schon wie ein Mitarbeiter. Vor drei Tagen nun wurde mein Zugang gesperrt. Das Besondere daran ist, ich erhielt weder eine Verwarnung noch eine Mail, daß ich gesperrt sei. Das nenne ich eine schweigende Kaltstellung. Welches “Verbrechen” ich begangen haben soll, ist mir vollkommen unerklärlich. Im Übrigen fand ich immer, daß meine Wortwahl deutlich moderater ist als die anderer Kommentatoren bei Welt und Focus. Irgend etwas ist da im Gange.
Ein Vorteil: Arschlöcher sind jedenfalls immer in der Mitte. Die Rechtsdiskussion ist somit entbehrlich.
Vor einiger Zeit schrieb ich für das ef Magazin eine Glosse über das Erlebnis eines Freundes, der, unverbesserlich, noch immer die WELT las und, schlimmer noch, dort ab und zu kommentierte. Bzw. versuchte zu kommentieren. Er hatte mir folgendes erzählt: Ein Restaurantchef in NRW hatte zu Beginn des Coronazeitalters, also etwa März 2020, Wellen in den Medien geschlagen, dadurch, dass er chinesischen Gästen den Zutritt verwehrte. Schon etwas dämlich, aber darum geht es nicht. Empörung allenthalben, natürlich auch in der WELT. Mein Freund schrieb daraufhin einen ironischen Kommentar, der aus genau einem Satz bestand, in dem er vorschlug, dass auf der Karte des Gourmettempels zur Strafe zukünftig nicht mehr “Kaviarschaum über glasierten Ziegenklöten” oder ähnlich Blumiges stehen dürfe, sondern “Die Nummer 23”, als scherzhafte Anspielung auf die Karten chinesischer Restaurants. Er wurde daraufhin lebenslang bei der WELT gesperrt. +++ Nein, fragen Sie mich nicht, wieso man dafür gesperrt wird. Mein Freund hingegen verstand die Welt nicht mehr, war erbost und hakte bei der Redaktion nach. Die blieb dabei, natürlich ohne konkrete Erklärung (außer “verstößt gegen Bla Bla”) . Ich gratulierte ihm zu der nun gewonnenen Zeit und dem Geld, dass er durch die Abokündigung spart. +++ Wenn ich bedenke, wie ich mich mit meinen Altvorderen (Vater, Onkel) vor 50 Jahren über deren WELT-Abos zoffte (damals war ich ähnlich drauf wie Schmid; wer auch nicht in der Sturm- und Drangzeit?), könnte mich die evidente Verlumpung des Blattes in der Merkelokratie aufregen. Tut es aber nicht. Alphonso und Henryk kann ich zwar nicht lesen, aber das nehme ich in Kauf. Dafür fällt mir der ganze Rest ringsum auch nicht in die Finger. So wenig, wie ich das Katzenklo mit der gedruckten WELT auswischen würde, so wenig will ich deren Sch… vor Augen und im Kopf haben. Ich kann das nur jedem zwecks seelischer Hygiene empfehlen.
Ein Nachtrag, bitte um Entschuldigung! - @ Hrn. R. Niersberger: Aus Ihrem Kommentar schlußfolgere ich, daß Sie stets auf einen Flecken Erde gelebt haben, auf dem Sie 40 Jahre postfaschistische (Stalinismus etc.) Diktatur nicht erleben durften. Ihnen könnten somit bestimmte Verhaltens- und Überlebensszenarien unter jenen Bedingungen nicht Teil Ihrer Lebenserfahrung sein. Gleichwohl, ich erkenne an, daß diejenigen, die auf den fahrenden Zug angewiesen sind, keine besonders gute Karten haben. Aber, ‘Wir haben immer eine Wahl, und sei es die, sich denen sich nicht zu beugen, die sie uns nahmen.’ - schrieb einmal sinngemäß der Lyriker R. Kunze. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich nicht in den Zug setzen, er kann ja aussteigen, ein wenig eigene Sicherheitsgrundlage braucht es allerdings. Wie auch immer, wenn sich ein bis dato politisch unbescholtener bekannter Fußballer dazu hinreißen läßt, auf einer verruchten Demo seine Meinung dahingehend zu äußern, daß es einer neuen Partei bräuchte, weil das bekannte Establishment nicht mehr wählbar sei, so ist diese ungeheuerliche Tat doch zumindest ein Hinweis darauf, daß es anscheinend auch im gut situierten Old Germany einigen langsam zu dämmern scheint, was die Glocke schon seit langem geschlagen hat! Auch darf man sich nicht von Prozentzahlen täuschen lassen. Selbst wenn die hellsehenden Arschlöcher nur 5 % ausmachten, so ist doch der Rest nicht automatisch in die Kategorie ‘Blindgänger’ einzuordnen, täuschen Sie sich nicht. Ein Teil mag sicherlich dumpe Manipulationsmasse sein, die mal auf dem einen und danach auf dem anderen Bein tanzt. Ein m. A. n. nicht unerheblicher Teil sagt jenes, was seinem Fortkommen nicht abträglich sein kann. Sagen und Denken sind zweierlei Dinge, denn, ‘Der Feind hört mit’!
Absolut richtig. Umso mehr die Leitmedien geifern und überall ihr Etikett “umstritten” dranhängen, dann weiß ich, dass ich mich mit der Sache mehr beschäftigen sollte. Zum Beispiel kannte ich vor wenigen Jahren den Journalisten Don Alphonso nicht, bis ein Kollege meinte, das sei ein Nazi. Da habe ich mal geschaut, konnte aber nichts nazihaftes entdecken. Mein Kollege blieb mir bis heute zu schuldig, mal ganz konkret zu verlinken, was denn am Don Alphonso nun so schlimm oder gar nazihaft sei. Ich habe nun einiges vom Don gelesen, ohne Stammleser zu sein. Was bringt die Linke so auf, dass sie ihn als Nazi bezeichnen? Ganz anders, wenn man den typischen israelbezogenen Antisemitismus auch so benennt, dies begründet. Dann wird so getan, als wolle man mit einer “Ausschwitzkeule” “notwendige Kritik” unterbinden. Dieser Antisemitismus ist auch stark im linken Spektrum (J. Augstein, A. Groth, I. Höger usw.) vertreten.
Den “Welt” - Kommentar kannte ich noch nicht. Er erhellt aber sehr schön die Denkweise unserer medialen und politischen Eliten. Alles, wirklich alles wird nur noch danach beurteilt, wer es macht und nicht, was es ist. Tanz und Ringelreihen, Corona - Ignoranz, schräge Vögel, Radikale - alles wunderbar, sofern es auf einer “Wir sind mehr”, oder “Black Lives Matter” - Demo stattfindet. “Kreativer Protest”, “Menschen aus allen Schichten”, “breite Bündnisse”, “notwendig trotz Risiko”, usw. Alles schrecklich, sobald man es auf einer oppositionellen Demo sieht. Beim Thema Gewalt wird es für die Eliten dann noch schwieriger. Gewalt ist ja nun auf linken Demos so zuhause, wie die Fischfilets und die Antifa. Auf “rechten” oder als rechts gebrandmarkten Demos von Dresden über Chemnitz und Stuttgart bis Berlin kommt sie schlicht nicht vor. Diese Leute sind einfach nicht so. Hier hilft den Medien dann nur noch die offene Lüge. Weglassen aller Hässlichkeiten von links bei genehmen Demos, provozieren von Remplern durch aufdringliche Reporter, Skandalisieren von ein paar Unhöflichkeiten gegenüber Journalisten, Erfinden von Gewalt durch bloße Behauptung oder durch Falschzuordnung der Gewalt linker Gegendemos. Nur - die Leute merken es halt immer mehr. Gerade wenn und weil die Dosis an Fehlinformation und Propaganda regelmäßig erhöht wird.
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