Dirk Maxeiner / 16.02.2020 / 06:10 / Foto: www.grüne.de / 153 / Seite ausdrucken

Der Sonntagsfahrer: Die Intelligenz-Wende

Wenn junge, männliche und hormonell nicht ausgelastete Autofahrer ihre Freundin beeindrucken wollen, vollführen sie mitunter eine sogenannte „Schleuderwende“. Es gibt sie in einer Vorwärts- und einer Rückwärts-Ausführung. Mit Hilfe der Handbremse wird dabei ein plötzlicher Richtungswechsel um 180 Grad vollzogen. Wie bei jedem Blödsinn, liefern kluge Menschen auch hierfür eine sinnstiftende Begründung, die ich einer Seite für sicheres Fahren entnommen habe. Dort steht unter „Lernziel“ unter anderem: „Kennenlernen der Lastwechselreaktionen des Kfz“.

In der Politik erfreut sich die Schleuderwende ebenfalls großer Beliebtheit, wobei man hier für einen Richtungswechsel von 180 Grad noch nicht einmal eine Handbremse braucht, Angela Merkel genügt. Das Lernziel ist ähnlich wie beim Autofahren: „Kennenlernen der Lastwechselreaktionen der Bevölkerung“. Solche Lastwechsel-Reaktionen lassen sich beispielsweise beim Atomausstieg oder der Energiewende unschwer kennenlernen. Sie können von denjenigen, auf die die Lasten neu verteilt werden, auf der Stromrechnung abgelesen werden. 

Nach der erfolgreichen Umverteilung der Lasten von oben nach unten stehen deshalb jetzt weitere Schleuderwenden auf dem Berliner Unterhaltungsprogramm: die Verkehrswende, die Agrarwende und die Ernährungswende, um nur die wichtigsten zu nennen. Das geistig moralische Rüstzeug für all diese Schleuderwenden ist allerdings nur fassbar, wenn man die Mutter aller Wenden in diesem Land versteht: die Intelligenz-Wende. 

Einer Polumkehr vergleichbar

Die hat sich irgendwann in den letzten drei Jahrzehnten vollzogen, wobei der Prozess am besten einer Polumkehr vergleichbar ist. Die letzte Umpolung des Erdmagnetfelds startete vor rund 770.000 Jahren und dauerte mehr als 22.000 Jahre. In dieser Zeit schwächte sich das Magnetfeld mehrfach drastisch ab, verschob seine Pole und kehrte sich dann komplett um. 

Was für den ganzen Globus gilt, trifft offenbar auch für einzelne Erdregionen zu, beispielsweise den Bereich zwischen Garmisch-Partenkirchen und Flensburg, in dem ebenfalls zyklische Umsprünge zu verzeichnen sind. Sie sind ähnlich erratisch, dauern aber glücklicherweise keine 22.000 Jahre. Der Aggregatzustand eines Teiles der Bevölkerung und seiner Repräsentanten in dieser Region wechselte in den letzten 30 Jahren von „ganz vernünftig“ in „vollkommen bekloppt“. Jetzt sind die Deutschen komplett umgepolt. Die Intelligenzwende ist vollzogen, das Land in einem Zustand grenzenlosern Irreseins.

Die Region gilt in anderen Teilen Europas und der Welt mittlerweile als geschlossene Anstalt mit offenen Grenzen. Die Insassen sehen zwar keine weißen Mäuse, aber überall Nazis. Nicht nur im eigenen Land, sondern auch darum herum. Ortskundige sollten den Bereich weiträumig umfahren, am besten über die Milchstraße. Es kann nämlich noch etwas dauern, bis der Magnetpol der Beteiligen wieder in den Modus „ganz vernünftig“ dreht.

Derzeit sind starke Halluzinationen zu beobachten. Beispielsweise wollen die Insassen durch das Aufstellen von Windrädchen und das Abfackeln ihrer Autoindustrie den Rest der Welt retten. Sie wollen elektrisch fahren und knipsen ihre Kraftwerke aus. Sie ruinieren die Bauern, damit Lebensmittel teurer werden. Sie wollen keine Kinder mehr kriegen und damit künftige Generationen retten. Sie glauben sie seien Vorreiter und merken nicht, dass niemand hinterher reitet. Die Welt, die sie retten wollen, wartet derweil in Ruhe ab, bis die Irren über die Klippe springen und man die Konkursmasse günstig übernehmen kann. Ihr Parlament hat mittlerweile 709 Mitglieder, aber nur noch eine erlaubte Meinung. Das, so sagen sie, wäre eine wehrhafte Demokratie. 

 

Von Dirk Maxeiner ist in der Achgut-Edition erschienen: „Hilfe, mein Hund überholt mich rechts. Bekenntnisse eines Sonntagsfahrers.“ Ideal für Schwarze, Weiße, Rote, Grüne, Gelbe, Blaue, sämtliche Geschlechtsidentitäten sowie Hundebesitzer und Katzenliebhaber, als Zündkerze für jeden Anlass(er). Portofrei zu beziehen hier.

Foto: www.gruene.de

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Georg Czech / 16.02.2020

Sehr richtig beschrieben, Deutschland hat den Verstand verloren. Eine geschlossene Anstalt mit offenen Grenzen und die Insassen hören Stimmen und sehen überall Nazis. Die Insassen zeigen Symtome einer Schizophrenie: Oft entwickelt sich ein Verfolgungswahn oder das starke Gefühl, zu etwas Ungewöhnlichem berufen zu sein. Normale Dinge erscheinen plötzlich sonderbar. Betroffene beziehen alles auf sich und sehen überall „Zeichen“, die ihre Wahrnehmung bestätigen. Ich-Störung, die Grenze zwischen der eigenen Person und der Umwelt verschwimmt. Plötzliche Stimmungswechsel oder völlig unpassendes Verhalten (Lastwechselreaktionen) können ebenfalls vorkommen. Wer (z.B. FDP) die Politk in Frage stellt, muss in öffentl. rechtl. Schauprozessen seine Treue zur vorgegebenen Einheitsmeinung zeigen und sich politisch verbiegen, um per Selbstanklage (MP-Thüringen) nicht erneut in Ungnade zu fallen. Denn bei Abweichlern rücken die Anstaltsaufseher (Antifa) an und beschmieren Wände und bedrohen die Familien.

B.Kröger / 16.02.2020

“Ihr Parlament hat mittlerweile 709 Mitglieder aber nur noch eine erlaubte Meinung. Das, so sagen sie, wäre eine wehrhafte Demokratie.” Sehr gut auf den Punkt gebracht Herr Maxeiner!

U. Lutz / 16.02.2020

Gut beobachtet. Leider sitze ich mittendrin und kann die Entwicklung einfach nicht fassen. Ich denke immer, die Deutschen müssten doch mal wieder zur Vernunft kommen, aber dann wird es jedesmal schlimmer.

Richard Rosenhain / 16.02.2020

Ich denke, dass diese „Wenden“ Resultat der Emanzipation der Frauen sind, wobei ja nicht „die Frauen“ „sich emanzipiert“ haben, sondern das wiederum als objektiver Prozess schlicht auf zwei Hauptsäulen beruht, nämlich (1) der Verfügbarkeit großer Mengen technischer Energie (wer es nicht glaubt, bitte den Begriff „Energiesklave“ suchen) und (2) der Gutartigkeit weißer Männer des europäisch geprägten Kulturkreises. Es ist unmittelbar klar, dass die (in historischen Dimensionen gesehen) geradezu explosionsartige Herauslösung der Hälfte der Bevölkerung aus ihren tradierten Rollen in Reproduktion und Produktion nicht ohne Folgen bleibt. Das hat sich natürlich im Bildungssystem als erstes manifestiert, nämlich in der fast exklusiven femininen Besetzung der Schulbildung und dem wilden Wuchern von Laberstudiengängen an Universitäten. All diese Absolventinnen tragen aber wenig zu den reproduktiven Grundlagen der Gesellschaft bei, sondern ihr Lebensmodell ist vorrangig konsumtiv (men make, women take) und emotional gesteuert (Genderparadoxon). Wir sehen das exemplarisch am Modell der „feministischen Regierung“ in Schweden, als dessen unmittelbare Folge eine Verwahrlosung der staatlichen Strukturen und eine neue Unterwerfung - allerdings unter kulturfremde, archaische Macho-Kulturen - zu konstatieren sind. Und das wird auch das „Ende der Wende“ sein - eine Verelendung und Regression zu voraufklärerischen, spätantiken Zuständen, die den kompletten Verlust der Werte und Errungenschaften von mehreren tausend Jahren europäisch geprägter Kultur bedeuten. Denn indem die „emanzipierten Frauen“ genau die o.g. Fundamente ihrer Emanzipation auf das erbittertste bekämpfen und zerstören, sind sie die Haupttriebkraft bei der Rückabwicklung der Errungenschaften, derer sie sich brüsten. Ich bitte das nicht als Affront gegenüber der einen oder anderen Leserin zu werten, denn es geht hier nicht um die Rolle von konkreten Individuen, sondern um eine kollektive Großgruppen.

Jens Doerken / 16.02.2020

Danke - das ist einfach schön zu lesen :-) Es ist zwar traurig, das der Inhalt erschreckend real ist - aber trotzdem versüßt es mir den Sonntag Morgen !!

Elmar Stede / 16.02.2020

Kurz, knackig - und wieder mal auf den Punkt! Herr Maxeiner, ich bewundere Ihre stoische Hartnäckigkeit, mit welcher Sie sich immer wieder und wieder all dieses Schwachsinns annehmen; sicherlich; der Nachschub an Material, welches man dann zu Texten über die allfällige Durchgeknalltheit der Regierenden und einer großen Menge der Regierten nutzen könnte, dieser Nachschub scheint niemals zu versiegen - aber daß Ihre Geduld, auch den allerneuesten Unfug zu kommentieren und für die so vergessliche Nachwelt zu dokumentieren, nötigt mir höchstes Erstaunen und Bewunderung ab ! Vielen dank für viele in milderem Licht begonnene Sonntage bislang, bleiben Sie stark !

Heiko Stadler / 16.02.2020

Intelligenzwende trifft es nicht ganz, denn Normale und Bekloppte gab es schon immer. Allerdings wurden früher die Bekloppten nicht auf die Menschheit losgelassen. Mittlerweile wurde den Inselbegabten ihre Jacke hinten aufgeknöpft und sie wurden in den Bundestag verfrachtet. Dort fuchteln sie mit hochroten Kopf mit den Fäusten, wenn Normale sprechen und sie blöken bei jeder Gelegenheit “Nazi, Nazi, Nazi”. Ihre Zellengenossen haben sie in die Medien gehievt, wo sie dann in den Nazi-Chor mit einstimmen, gelegentlich aber auch durch kreative Begriffe wie “Umweltsau” für kulturelle Vielfalt sorgen.

Dr. Joachim Lucas / 16.02.2020

Alles, was in Deutschland in den letzten Jahren läuft, ist unlogisch, widersprüchlich und undurchdacht. Es herrscht die pure Ideologie von ausbildungslosen Theoretikern . Es fehlt die Fähigkeit in Zusammenhängen zu denken und Folgen abzuschätzen. Man wünscht den betreuten Ponyhof und schafft Industriebrache, Duckmäusertum und Unfreiheit. Es ist alles das Ergebnis einer verwirrten, unseligen 68iger-Denke und deren Kinder. Durch die perpetuiert sich dann das System.

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