Oh mein lieber Schwan, wenn sich der Sender, der in den neuen Bundesländern bis zum heutigen Tag meinungsübergreifend respektiert wurde und natürlich in vielen Haushalten der alten Bundesländern von den “Aufbauhelfern Ost” nun ausgerechnet Herr Steimle des Programms verweist, dann ist doch genau DER Beweis erbracht! Herrn Steimle wird´s bestenfalls reiben es die letzten Jahre immer wieder durch Kompromisse seinerseits mit der Anstalt so lange durchgehalten zu haben. Da hat sich der MDR ein nachhaltiges Eigentor geschossen. Die Bürger hatten den Kanal WEGEN Steimle eingeschaltet und nicht trotz ihm. Alles das, was das Aktionsbündnis um den nekrophilen Phillip den Ruchlosen so gern hätte, das hat der Uwe in die Wiege gelegt gekommen. Er ist immer auch neugierig genug neue Wege zu finden, seiner Umgebung und dem Publikum die Wahrheit mit einem Lachen zu servieren. Verträgt halt nicht jeder, diesen direkten Humor. War schon bei Monty Phyton so. Nicht Herr Steimle verliert irgendetwas, sondern die verkommene Anstalt. Lieber Herr Jacobi, eventuell wären Sie besser als Bauleiter der Antifanten in Leipzig aufgehoben. Dann müssen auch nicht länger von Baukränen träumen. Sie wären dann - auch intellektuell - unter Ihresgleichen, Sie Demokatrie-Abrissbirne.
Ich stelle hiermit (sofern dies für einen Wessi mit zwar spärlichen, aber tiefgehenden Verwurzelungen in den sg. Neuen Bundesländern gestattet sein kann) den Antrag, Uwe Steimle inklusive seiner stets mit größter Begeisterung konsumierten Folgen aus “Steimles Welt” sowie seiner sonstigen Beiträge zur Bildung und anregenden Unterhaltung des p.p. Publikums das Prädikat “L e b e n d e s W e l t k u l t u r e r b e” in Personal-Kombination mit dem Großkreuz des am 7. Juni 1815 durch König Friedrich August I. gestifteten Sächsischen Zivilverdienstordens zu verleihen. Ich wünsche ihm jedenfalls, dass er uns - egal in welcher medialen Form - weiterhin erhalten bleibt. Jene Finsterlinge, die uns seiner hoffentlich nur vorübergehend beraubt haben, wünsche ich dagegen auf den Königstein, und zwar dahin, wo dieser - historisch gesehen - mal am ungemütlichsten war!
Er hat „Jehova“ gesagt. Steinigt ihn!
Klarer Fall: Nazi! Immerhin nutzte er seine Macht, um einen unliebsamen Kritiker durch quasi Berufsverbot fertigzumachen. Um „anständig“ zu bleiben in Zeiten wie „diesen“. Um nicht defätistisch den „Zusammenhalt“ zu gefährden. Um anderen klar zu zeigen: bis hierher und nicht weiter. Wir sind schließlich der Staat! Wir sind linientreues (FDJ-)Merkel-Deutschland, wir sind GEZ, wir sind MDR! Ganz deutsch, wie damals schon…
In Herrn Steimle vereint sich Links und recht, er ist das beste Beispiel dafür, das Links und Rechts nicht weit auseinander liegen. Ich mag seinen Humor meistens, aber es gibt tatsächlich einige antisemitische Äußerungen, antiamerikanische sowieso und prorussische ebenfalls. Trotzdem bringt er als Kabarettist die Missstände im Land gut auf den Punkt. Zumindest ist er konsequent in seiner Haltung, die meisten haben keine.
Herr Steimle ist nicht rechts. Er ist einer der kritisiert. Er ist aber auch einer der das Andenken der “DDR” hochhält.
Steimle reüssierte einst nach der Revolution u.a. durch Verspottung einfältig arroganter Neubürger aus dem Westen in ihren Filterblasen. Hat gewiss nicht der damals importierten neuen Kulturschickeria gefallen. Vorstellbar, dass das wieder so ist. Eine Hauptnummer von ihm war die Parodie eines Honecker, der nicht begriffen hat, dass sich die Zeiten gewendet haben. Damit brachte er Betriebsversammlungen zum Jauchzen. Er könnte daran anknüpfend jetzt mit einer gleichsinnigen Merkel-Parodie wieder Jauchzen auf Betriebsversammlungen im Osten hervorbringen. Vorausgesetzt Betriebsleitung, Parteileitung, Gewerkschaft ließen ihn gewähren. Fürchte, daran scheitert es heutzutage rasch. Wie beim Ostfernsehen MDR/ARD.
Also der Vorwurf “mangelnder Loyalität des Senders ihm gegenüber” dürfte damit bestätigt sein, in ziemlich drastischer Weise? Dass er jedoch ausgerechnet von der meinungsmachenden Kaste Antiamerikanismus vorgeworfen bekommt, entbehrt einer gewissen Ironie nicht. Frage mich jedoch, wie die Entlassung im Detail ausgehandelt wurde. Unliebsame Ansichten stehen jedenfalls nicht als Kündigungsgrund im Arbeitsrecht.
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