Für gut erzählte Fantasy bin ich immer zu haben, was auch ein Grund dafür ist, dass ich Science-Fiction sehr zugetan bin, doch sind diese Genres nur Wunschbilder der besseren, leichteren, einfacher handhabbaren Realität (Fantasy) oder zeigen uns Problemstellungen auf, die sich verschärfen können oder bereits bestehen oder in falsche Richtungen gehen könnten (Dystopien als Subgenre der Science-Fiction). Man will ja unterhalten werden. Auch von seriösen Artikeln zu realexistierenden Themen, Fragestellungen und Problemen. Das oberste Gebot für jeden Schreiberling muss eben lauten: Du sollst nicht langweilen, du sollst unterhalten. Klar, das ist auch bei der ACHSE und TICHY der Fall, sonst könnte man es nicht besonders gut lesen. Absolut nüchterne, staubtrockene Sachlichkeit ist für Bedienungsanleitungen und Statistik, Stochastik, Physik, Chemie und das Naturwissenschaftliche. Wenn jedoch Journalisten, die doch DER WAHRHEIT VERPFLICHTET sein sollten, in ihren verhehlten Hinterzimmern Storys wie vom Reißbrett entwerfen, Storys eher eines Action-Blockbusters als Autorenfilms, wenn diese Leute was vom “Storytelling” faseln, was der US-amerikanische Begriff eher fürs (rein fiktive!) Geschichtenerzählen bzw. eher für die Narration respektive Art und Weise der Erzählung hauptsächlich im Medium Film ist, dann stimmt was mit diesen Journalisten nicht. Der SPIEGEL ist dabei so kackdreist wie nur möglich, und hat sich, in seiner maßlosen Selbstüberschätzung und galoppierenden Arroganz gemütlich heimelig eingerichtet, höchstens darin selbst übertroffen, dass er sich weitere Märchen und Halbwahrheiten, gesponnen aus Hinzudichtungen, leistet. Schon das Titelcover des gedruckten SPIEGEL zum Thema “in eigener Sache” war in seiner Verlogenheit schwer zu übertreffen, das war mir von vornherein klar. Ich wartete entsprechend geduldig auf die nächste Schweinerei, die bald als Licht kommt. Und siehe da, ich wurde nicht enttäuscht. Relotius ist und bleibt kein Einzelfall.
Von Angelsachsen lernen heißt siegen lernen, erst recht wenn es um Propaganda geht. Persönliches Highlight bisher: zwei 45min Dokus im Bildungs TV direkt hintereinander, die erste über “Hitler und die Bombe”, die zweite über “Hiroshima/Nagasaki”. Also erst 45min hochemotional die Frage was das verbrecherische Nazi-System, diese Ausgeburten der Hölle, gemacht hätten wenn sie es geschafft hatten die Bombe zu bauen (zB diese auf 2 Großstädte abwerfen, als Ausdruck ihrer menschenverachtenden Ideologie). Dann 45min eine nüchtern distanzierte Darstellung der als kontrollierte wissenschaftliche Experimente angelegten US Bombenabwürfe über Japan (2 Atombomben Typen, daher 2 Abwürfe, die Wissenschaftler brauchten Vergleichsdaten, militärisch hätte es auch die Vernichtung nur 1 Stadt getan). Garniert mit Erklärungen, dass die Amis durch die Bombenabwürfe natürlich Menschenleben gerettet hätten, da eine Invasion Japans vermieden wurde. Spiegel etc sind doch nur Sprachrohre staatlicher Propaganda, und die Vorgaben dazu scheinen supra-national aus den USA zu kommen, oder warum fressen alle Europäer den gleichen Infobrei nur mit lokalen Gewürzen? Die Angelsächsische Propaganda bedient sich schon seit WW I unglaublich dreister Lügen, der Relotiusspiegel ist da nur eher moderater Ableger.
An einer Stelle heißt es bei Ihnen, lieber Herr Röhl, “...reportagen, deren Tendenz millimetergenau in den politischen Blickwinkel des Spiegel passt,...”. Das heißt doch im Klartext, das “Bett” steht bereit, und damit die Vorgabe, der Parameter. Für den paßgenauen “Inhalt” sorgt dann…..nein, nicht Relotius und Spiegel allein, das wäre mir viel zu singulär….., dafür sorgt der inzwischen längst raumgreifende und von mir so genannte Prokrustes-Journalismus. Eine Liaison, oder um noch einmal auf “Casablanca” zu sprechen zu kommen: “Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft”.
Ihr Text gehört in die literarische Tradition der Gattung ” Sendschreiben “ und ist durchaus vergleichbar mit Georg Christoph Lichtenbergs ” Sendschreiben der Erde an den Mond “aus dem Jahr 1780. Darin ist die Rede von dem ” subtilen Babel, welches sich über das ganze ! Leben verbreitet”. - Es ist keineswegs so, daß die ” vorsätzliche ” Wahrheitssuche ” im SPIEGEL an Unterhaltsamkeit verloren hätte, aber 5 Mäuse sind mir doch zu happig für den “Zwischen -den -Zeilen -Stuss” !
@Frank Stricker: ... und der Täter war nicht nur „ein Mann“, sondern Sohn tunesischer Immigranten, wie BILD zunächst veröffentlicht, dann aber wieder gelöscht hat; inzwischen wird diese Tatsache nicht mehr bestritten (etliche Quellen; Stichworte Limburg Axt Täter Herkunft). Aber vermutlich war er trotzdem irgendwie dem toxischen braunen Umfeld der AfD ausgesetzt – oder er kannte Ali Davoud Sonboly (iranische Eltern), den von den Staatsmedien stets nur „David S.“ genannten OEZ-Attentäter, der seit gestern als Rechtsterrorist eingestuft ist und damit die Zahl der Opfer rechtsextremer Gewalt um neun erhöht.
Ganz ehrlich: seit 20 Jahren besitzen ich keinen Fernseher mehr und lese keine Tageszeitung. Meine Annahme war damals, dass es nur um das Verkaufen von Geschichten geht, die in das linke Weltbild der Autoren passen. Linke sind Konsequentialisten: es zaehlt nur das Ergebnis. Wen interessiert da die zehntausendste Vergewaltigung durch den Serienhelden der Geschichten (Einmann, Schutzsuchender, etc.)?
Lieber Herr Röhl, welch lachhafte Dialektik. Der Lügner weist auf die Lügen derer hin, die mit seinen Lügen ein wiederum auf Lügen bauendes Geschäft betreiben. Und es ist ihm das abzunehmen, dem Herrn Relotius. Er weiß ja schließlich, dass er nur ein Bauernopfer ist und dass nun ohne ihn in selber Weise alles so weitergeht wie immer. Sogar die Berichterstattung über den Lügner kommt ohne Lügen nicht aus. Ja, die Lüge scheint das konstituierende Arbeitsprinzip des Journalismus im Neuen Deutschland geworden zu sein. Auch durch Auslassung. Und sie dient ja einem Ziel, so wie sie schon 33 -45 einem Ziel diente und in der ‘DDR’ bis 89. Die Lüge selbst bildet also inzwischen wieder den Ausgangspunkt all dessen, um was jegliche Botschaft kreiselt. Sie ist die Sonne für die gewünschten Botschaften, die sich in die Hirne der Gläubigen einbrennen sollen. Die erste Lüge ist die, dass wertende Botschaft schon Journalismus wäre. Die allem vorangestellte Ideologie, bzw. die Abbildung ideologischer Vorstellung und ihre Transformation in vorgebliche Wirklichkeit in Form von Erzählung, ist die Kardinalkrankheit der lügenden veröffentlichten Meinung. Alles übrige ist Polit - und sonstiges Marketing. Der real existierende deutsche Journalismus besteht aus Schundliteraturwerkstätten. Die VEB - Wichtig. Und unter jedem Produkt müsste stehen: Alles frei erfunden.
Relotius ist überall. Neues von den Storytellern, Bayrischer Rundfunk und ARD backen sich das Märchen: Wie aus dem 18 Jahre alten Schüler Ali Davoud Sonboly, der wegen seiner iranischen Wurzeln von arabischstämmigen Mitschülern gemobbt wurde, bis er am 22. Juli 2016 in München Amok lief, neun Menschen und sich selbst tötete, der Nazi David S. wurde. Nach einem hochwissenschaftlichen Gutachten der AAS, wird der Anschlag auf Menschen mit Mihigru, von den Ermittlern nun endlich als rechtsterroristisch eingestuft. Selbst Zusammenhänge mit dem Täter aus Halle werden herbei fantasiert. Der Popanz des Rechtsterrorismus muss aufgebaut werden, auch ohne originäre Rechtsterroristen, da wird ein Name auch schon mal kreativ zurechtgebogen damit das Framing stimmt. Mehr dazu auf sciencefiles. Und noch mehr davon zukünftig in ihren Relotiusmedien. Ich danke Herrn Relotius, das er das Thema Relotius wieder in die Medien gebracht hat.
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