@ Frau Schönfelder: Nun, da wäre das römische Reich, wie im Artikel erwähnt, eine grandiose Ausnahme. Denn dort gab es eine einheitliche Währung bei sehr heterogenen politischen Systemen, denn das Imperium war ja keineswegs ein Staat in unserem Sinn. Fakt ist aber auch, dass der Euro verhältnismäßig stabil gehalten wird, Schulden hin oder her. Die EZB hat sogar Mühe damit, das volkswirtschaftlich wohl einigermaßen sinnvolle Maß von 2% / Jahr zu erreichen. Dass Griechenland seine Probleme nicht mit Gelddrucken lösen kann, ist vielleicht auch nicht so schlecht wie im Artikel dargestellt. Wohin das führt, sieht man in der Türkei sehr schön, wo der neue Sultan seine “Versprechen” nur dadurch lösen kann, dass er die Notendruckerei anwirft, um seine Klientel zu alimentieren. Fakt ist weiter, dass die Finanzmärkte nicht mehr lokale sind, das Geld flotiert relativ frei über den Erdball. In der Hinsicht ist eine Wagenburgmentalität womöglich schlicht naiv. Tausendmal besorgniserregender finde ich übrigens, dass die Auslandsinvestitionen in die deutsche Wirtschaft rapide zurückgehen, eine Nachricht, die überlesen wurde, vermutlich weil die Politik gerade mit dem Plastiktütenverbot oder mit der Helmpflicht für elektrische Dreiräder beschäftigt war. Wenn die deutsche Wirtschaft - sorry - abkackt und nicht mehr auf die Beine kommt, dann brauchen wir uns über den Wert von Erspartem keine Gedanken mehr zu machen. Daher halte ich das Euro-Geschwätz für nicht zielführend. Der Kapitalismus ist - zum Glück - gnadenlos. Er belohnt die Gewitzten, Schnellen und Fleißigen, die Innovativen und Mutigen, er bestraft den Rest. Welche dieser Eigenschaften sehen Sie denn noch bei uns? Ich keine einzige. Das ist ein größeres Problem als die Stabilität des Euro.
Wenn man Salvini noch ein bisschen mit irrsinnigen Gerichtsurteilen und andern Mätzchen piesakt, könnte es leicht sein, dass der Italexit nicht mehr fern ist. Denn all das, was zur Zeit gegen Salvini aufgefahren wird, ist Brüsseler Bauart. Wenn auch der Zwerg Grillo sich da anhängt und meint, Salvini eins auswischen zu müssen, wird Salvini, der die Bevölkerung hinter sich weiß, am Ende der Gewinner sein. Es scheint auch noch Fleckchen auf dieser Erde, sogar in Europa, zu geben, in denen der gesunde Menschnverstand obsiegt. Sollte Salvini auch noch das i-Tüpfelchen auf dem Euro-Aus sein, hätte er in der Tat nur eine Missgeburt beseitigt.
Ich habe es aufgegeben, mich darüber schwarz zu ärgern. Das erhöht nur den Blutdruck und führt zu Depressionen. Also bereite ich mich unaufgeregt mental und physisch auf den GCaZ (Größten Crash aller Zeiten) vor und breche Gespräche über den fantastischen Zustand dieses Landes mit Gutmenschen regelmäßig ab.
Natürlich ist es mit der EU und mit dem Euro auf absehbarer Zeit vorbei – wer anderes geglaubt hat sollte bei einem Psychologen seiner Wahl ein Gesprächstermin ausmachen. Hinter diesem Debakel stecken meiner Meinung nach unter anderem auch deutsche Unternehmen die erst in den letzten 10 – 20 Jahren zu den großen Globalplayer aufschlossen. Nehmen Sie da zum Beispiel all die Discounter wie ALDI, LIDL, DM Markt, Rossmann, SATURN und viele mehr, die sich überall in Europa und weltweit breit machen. In den letzten zwei Dezennien haben diese Unternehmen unermessliche Gewinne gemacht, die nach immer größerer Expansion schreien. Währenddessen verarmt und verblödet ein Großteil der Bevölkerung in Deutschland. Es ist diesen Unternehmen völlig egal, ob ein Mensch 45 Jahre gearbeitet hat und dabei systematisch seine Gesundheit zerstört hat um zuletzt in Armut dahin zu vegetieren, Hauptsache Expansion und Gewinn. Dabei geht bei dieser perversen Entwicklung alles den Bach runter: Urbanität, nachbarschaftliches Miteinander, Geschmack und Stil, Umwelt und Kultur, Glaube und Moral. Dieses System hat nichts anderes verdient als den Untergang! Je früher desto besser!
Sind Sie sicher, daß Italien die 3-größte Wirtschaft der EU ist? Ist das nicht vielleicht eher Frankreich?
@Gert Köppe: Die Antwort auf Ihre Frage ist ganz einfach. Die Mehrheit bei den Regierenden wird gebildet von dilettantischen, stümperhaften, selbstherrlichen, nichts könnenden, kriminellen Versagern. Aber leider nicht nur dort …
Ich kann dem Autor nur zustimmen zu seinen Euro-Betrachtungen.Die hier schon länger lebende Kanzlerin weiss bestimmt, wie kritisch die Lage ist.Nach einem Brexit kommen jährliche Mehrausgaben von ca. 8 Mrd. Euro auf den Bundeshaushalt zu.Und nicht zu vergessen: Macrons permanenter Druck auf Deutschland, endlich einem eigenen EU-Haushalt ( was ja wiederum ein weiterer Schattenhaushalt wäre ) zuzustimmen. Der deutsche jährliche Anteil läge da bei ca. 25% !!. In allen Bereichen-wie auch den steigenden Asylkosten-kann man nur noch “schwarz” sehen.Übrigens ist die Schwarze Null im Haushalt keine unschlachtbare heilige Kuh; denn bei unvorhersehbaren Krisensituationen kann diese im GG stehende Regelung ausser Kraft gesetzt werden..,.Und es laufen noch weitere Verhandlungen mit (schwächeren!) Kandidatenländern zwecks Aufnahme in den Euro-Verbund!!! Und täglich wird von amtlichen Stellen in die Welt hinaus posaunt:Wir sind ja so ein reiches Land. Dann sollen die Deutschen auch so doof sein und tüchtig ihre Geldkatze öffnen und sich am Schnurren der anderen erfreuen….,.
Wir werden Matteo Salvini noch dankbar sein für die Rettung der nationalstaatlich verfassten Demokratien und des allgemeinen Wohlstands in Europa.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.