In der CDU herrscht wachsende Verunsicherung nach der Rückzugs-Ankündigung von Parteichef Laschet. So kursiere eine Idee, den Nachfolger als Treuhänder gleich mit einem Verfallsdatum zu versehen, meldet n-tv.de.
Eine treuhänderische und zeitlich begrenzte Neubesetzung der CDU-Spitze werde beispielsweise von der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien gefordert. Sie habe der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" gesagt, dass sie sich an der CDU-Spitze einen "Treuhänder" wünsche, ohne eigene Ambitionen auf das Kanzleramt, der die Partei wieder "fit" mache.
Vizefraktionschefin Gitta Connemann habe ebenso für eine Person geworben, die "eigene Ambitionen" nicht an erste Stelle setze: Die CDU brauche "jemanden, der bereit ist, der Partei zu dienen", also niemanden, der "nur ein anderes Amt will", habe sie der Zeitung gesagt. Prien stehe für die sogenannte liberale Strömung der CDU, Connemann werde den Konservativen zugerechnet bzw. dem, was die CDU noch dafür hält. Drei Namen für die Rolle des "Treuhänders" würden dabei genannt. Der erste sei der noch amtierende Vorsitzende Laschet. Als Zweiter gelte der Fraktionsvorsitzende im Bundestag Ralph Brinkhaus, obwohl dieser nicht den Eindruck macht, als hätte er keine Ambitionen. Der Dritte sei Friedrich Merz. Auch er ist aber nicht ohne Ambitionen.
Die Befürworter des Treuhänder-Konzepts würden laut "FAS" argumentieren, dass die Partei dadurch Zeit gewinne, einen wirklichen Generationswechsel an der Spitze einzuleiten.