Es ist nicht nur der Computer. Mein Sohn hat mir kürzlich auf einem Blatt Papier erklärt, wie sich die Sache mit dem mortgages vor dem Crash von 2008 verhält. Links standen die ursprüngliche Bank und die Original-mortgages. Ganz rechts standen die Besitzer (viele) 2008 und Mischprodukte, manche mit AAA rating, manche Schrott, zugeschnitten auf die Käufer. Schrott kann 20% bringen, AAA ist für Marshmellow-Mentalitäten à la Warren Buffet und seine Kunden. Dazwischen standen Fanny Mae und Freddy Mac sowie Lehmans und Kollegen. Das war sehr interessant. Jeder profitierte davon, ein tolles Konstrukt. Es setzte nur eins voraus: Dass der Hausbesitzer, der die mortgage aufgenommen hatte, zahlt. In dem Moment, wo eine signifikante Menge an Arbeitnehmern ihren Arbeitsplatz verliert, fällt dieser Faktor aus. Und genau diese Gefahr sehe ich jetzt für Europa, wenn CoViD sich ausbreiten sollte. Und die Amerikaner sehen das anscheinend auch, denn sie senken vorsichtshalber den Leitzins. Bei uns gibt’s nix zum Senken mehr. Vielen Dank für Ihre interessanten Ausführungen. Das Schöne an achgut ist, dass man klüger werden kann.
Börsen-Kunde. Ich dachte, für derartige Belustigungen wäre die vorhandene Anzahl von Angeboten bereits ausreichend. Aber vielleicht liest die EZB hier ja mit. Die müssen ja wissen, wieviel Papier sie bestellen sollen. Oder Herr Altmeier, der dann einen call auf Papier kauft.
Grüezi, Herr Zeyer und nochmals Dank für Ihr unterhaltsames, börsiges Feuerwerk voll sprühender Informationen für den ahnungslosen ´Festgeld-Kundenˋ und die betulichen personifizierten Spareinlagen. Weitere 5 Beiträge Ihrerseits mit ähnlicher ´Börsenkompetenzˋ versehen, und Blondinenwitze laufen an mir ab, wie Champagner auf eingeölter Haut auf einer Segeljacht vor Mustique! Die ´englische Spekulationsmilliarde ˋ, die Soros einstrich, wenn ich das richtig verstehe, hat also doch der britische Steuerzahler irgendwie gelöhnt, oder wurde das Geld frisch gedruckt? Ansonsten beweist Ihre Beschreibung, daß Geldgier die Analystenbande in jeder Beziehung erfinderisch macht, und nur Eingeweihte in der Lage sind, (wenn überhaupt) schnell und angemessen zu reagieren; daß ein verkompliziertes Finanzgebilde nur Insidern und Gaunern Gelegenheit bietet, - an der einfach nur vor sich hinarbeitenden Bevölkerung vorbei - , Unmassen von Geld zu akquirieren und zu horten. Lobbyisten und strunzdumme Politiker (die im Bundestag mitunter nicht einmal wissen, worüber sie in der nächsten halben Stunde abstimmen werden) erledigen den Rest. Der kleine Mann kann allerdings über ein paar „anständige“ Fondmanager an der großen Finanz- Sause teilnehmen, so er nicht unglücklicherweise in einen Finanzcrash verwickelt wird. Dann schütze Gott seine Gesundheit für ein langes Leben. Der Individualist mit Geld, so wie Sie, schätze ich, muß, so er ´alles raushauen möchte, was reinkommtˋ, viel Zeit investieren, um diesen ständigen Fluß sinntragend, gewinnbringend und gleichzeitig genußvoll zu gestalten….ist „auch wieder so kompliziert“...so sieht das die Blondine…
Die Erklärung mit dem KGV ist ebenso einleuchtend wie am Thema “Spekulationsblase” vorbei. Jemand hat schon Tesla erwähnt, diese fast 20 Jahre alte Firma (von den promotenden Analysten und Medien gern als “Startup” bezeichnet) hat noch nie einen Jahresgewinn (nach allen gängigen Bilanzierungsstandards) gemacht, nur Verluste; auch kein Gewinn in Sicht, und ist hochverschuldet. Ein KGV gibt es nicht, mangels Gewinn, ein Teilen durch null ist nicht möglich. Und jetzt kommts, diese Aktiengesellschaft ist an der Börse mehr wert als viel größere, solide Autohersteller, die regelmäßig Milliardengewinne einfahren. Solche Aktien sind um den Faktor hundert überbewertet, denn eine defizitäre Firma mit Schulden, die höher sind als ihr Vermögen, ist gar nichts wert. Die Älteren unter uns erinnern sich noch an die Dotcom-Blase um 2000. Die Aktien der damals milliardenschweren gehypeten “innovativen” Gewinner sind anschließend innerhalb kurzer Zeit auf ihren eigentlichen Wert null gesunken, ganz abgesehen von den Skandalen, bei denen solche Hoffungsträger beim Fälschen von Bilanzen und ähnlichem erwischt wurden.
@Rafalski: Eigentlich müssten Sie nun aber was zahlen, aber ich bin nicht so. Grundsätzlich gilt: einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen. Wer sich zum Beispiel einen Total return Fonds, basket von Bluechips und erstklassigen Obligationen, mit Bankgarantie, gekauft hat, hat einen Korb gekauft. Mehr nicht. Das ist so wie bei einem Gold-Zertifikat. Die Zeyerbank bestätigt hiermit, dass Sie gegen diesen Zettel ein Kilo Gold abholen können. Sowohl der Korb wie dieser Zettel haben nur dann einen Wert, wenn der Garant solvent ist. Das steht normalerweise in den AGB, also im Kleingedruckten, das niemand liest, so auf Seite 6 oder weiter hinten. Korb und Zettel werden ausgegeben, emittiert. Daraus ergibt sich dann das Emittentenrisiko. Also wenn eine Bank auf den Prospekt oben riesig ihr Logo draufdruckt, aber irgendwo ganz klein Emittent: Lehman SA, Virgin Islands oder so erwähnte, dann bedeutet das, dass die Bankgarantie und alles von eben diesem Emittenten «garantiert» wird. Sollte er pleite gehen, was ja mal vorkommen kann, dann dürfen sich die Gläubiger gerne in die grosse Schlange beim Nachlassverwalter stellen. Nur als Beispiel: Die Swissair war eine der grössten Pleiten der Schweiz in diesem Jahrhundert. Die fand bekanntlich 2001 statt. Und ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Auch so eine Frage des «long run».
@Rolf Mainz: Wer zusätzliches Geld für die Rente anlegt, wettet nicht nur darauf, dass zu seiner Rentenzeit ein Ertrag vorliegt, sondern auch darauf, das Rentenalter zu erreichen.
Börsenkunde für Anfänger? Leider nein, dafür ist es zu komplex und zu unpräzise geschrieben. So sind zum Beispiel Leerverkäufe keinesfalls auf die Börse beschränkt (und sie sind auch keine Derivate). Ich kann ihnen auch heute ein Schwein verkaufen, das ich noch gar nicht habe .... Und ich kann das auf zwei Arten tun: nackt (ich habe gar kein Schwein und muss es bis zum vereinbarten Liefertermin besorgen) oder gedeckt (ich habe mir ein Schwein gegen Gebühr auf Zeit geliehen und ihnen verkauft, hier habe ich mehr Zeit, mir das Schwein zu besorgen, notfalls kann ich die Leihfrist verlängern). Alternativ - und das wären dann Derivate - kann ich mit ihnen ein (verbindliches oder optionales) Termingeschäft über das Schwein abschließen.
Sie schreiben zu Fonds, das bei einer Bankpleite des Geld futsch ist. Ich dachte immer, das Fonds zum Sondervermögen gehören und somit vor dem Zugriff der Gläubiger gschützt sind. Was ist nun richtig ?
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