Sehr schön. Der Autor hat es dem Platz entsprechend wunderbar auf den Punkt gebracht. Einzige ( verschwindende ) Kritik: the margin call mit Kevin Spacey war für die Thematik vielleicht etwas zu flach. Der ( für mich ) bessere Film ist the big short . Der erklärt und ist auch noch cool dabei. Ein Forist schrieb von nackten! oder gedeckten! Geschäften mit Schweinen, vielleicht auch mittels Derivaten von Termingeschäften mit Schweinen. Also, ich wäre eher der, also, das ist mir jetzt peinlich, also ich würde, mein Gott - darf man das sagen? Also ich würde das Schwein einfach fressen. Komplett und resolut als Knackwurst, Leberwurst, Blutwurts, Pizza-Leberkäse, Haxe, Brätel, Schnitzel, Medaillon usw. Mit den Derivaten würde ich eher auf den geschmacklosen Dax bis 10.000 Punkte drauf hauen…...
Leider scheint im Moment zumindest in Deutschland, aber auch in anderen westlichen Ländern das Politikmodell ein einziges Ziel zu kennen - nämlich JEDE Wertschöpfung zu verhindern. Wenn Branche um Branche zum Kollaps getrieben wird, sieht es mit den Anlagemöglichkeiten irgendwann mau aus. Auch die Tesla-Aktionäre (um nur ein Beispiel herauszugreifen) werden irgendwann ziemlich verblüfft schauen - wenn durch Mangel an zuverlässig verfügbarer Elektrizität die Lego-Autos stillstehen, nach der Reduzierung der individuellen Mobilität auf die Handvoll Leute, die sich Wagen von 100k€ aufwärts erlauben können, das Straßennetz mangels Instandhaltung verfällt und Vereine wie die DUH, wie bereits angekündigt, auch gegen die Elektromobilität vorgehen, da das erklärte Ziel die komplette Abschaffung der individuellen Mobilität zugunsten eines polpottoiden Traums vom Lastenfahrrad ist, werden Musk und seine Adoranten auf einem Sack voller Verbindlichkeiten sitzenbleiben.
Auch dieses Mal, Herr Zeyer, keine Zustimmung! ,,Wenn eine Börse um zehn Prozent nachgibt, ... , dann sind das keine Buchverluste.” Dann sind es also reale Verluste. ,,Ein Buchverlust ist dieser Abschwung nur für die Besitzer von Wertpapieren, die die Nerven haben, sich nicht davon zu trennen.” Dann sind es also doch nicht zwangsläufig reale Verluste. Ja, was denn nun? Nehmen wir folgendes Beispiel: Sie kaufen eine Aktie für 100, den Marktpreis im Jahre x. Dafür geben Sie Geld. Diese Aktie wird in Ihr Depot eingebucht, der Depotwert (= Buchwert) beträgt 100. Sie halten diese Aktie über mehrere Jahre, und infolge der wirtschaftlichen Entwicklung und die allgemeine Nachfrage nach dieser Aktie wird sie irgendwann für 300, den Marktpreis im Jahre y, gehandelt. Ihr Depotwert beträgt jetzt 300. Er würde aber erst duch den Verkauf der Aktie zu Geld. Sie besitzen aber lediglich einen Buchwert von 300. Plötzlich kommt es zu einem Kursabschwung. Ihre Aktie wird nur noch für 200 gehandelt, der Buchwert Ihrer Aktie fällt von 300 auf 200. Zur Sicherheit entscheiden Sie sich für den Verkauf zu einem Marktpreis von 200. Sie besitzen jetzt 200 Einheiten Geld. D. h.: Ihr Buchwert ist zwar um 100 gefallen, Sie realisieren aber einen Gewinn(!) von 100, weil Sie die Aktie einstmals zu 100 gekauft haben. Und das wiederum heißt: Über Gewinn oder Verlust entscheidet einzig und allein die Differenz zwischen Einstands(= Kauf)- und Verkaufpreis. Diese Preise kennt aber nur der Depotbesitzer, die Bank und das Finanzamt, nicht die Öffentlichkeit. Also: Wenn nach dem ca. 15%-igen Kursrutsch der vergangenen Woche der öffentlich bekannte, messbare Marktpreis aller Aktien um 5 Billionen USD gesunken ist, dann weiß niemand genau, wie viel realer oder Buchwert verloren gegangen ist, weil die Einstandspreise nicht bekannt sind.
Die Börsen sind zu Zockerbuden verkommen. Wenn jemand wie ein Herr Hoeneß aus Langeweile und ganz nebenbei mit dem Handy Gewinne in solcher Höhe machen kann dass sogar Gefängnis winkt wenn “vergessen” wird diese in der Steuererklärung anzugeben - dann kann da was nicht stimmen. Etwas zu verkaufen dass man gar nicht hat war bisher schlicht und einfach Betrug. Jetzt ist es ein raffiniertes Geschäftsmodell. Das Geld dass jemand nach einer “erfolgreichen” Börsenspekulation auf dem Konto hat muss ja schlussendlich von irgendjemand erwirtschaftet werden. Und zwar von den “Verlierern” der Wette die seltsamerweise meistens mit der Börse gar nichts zu tun haben. Kaffeebauern und Bananenfarmer die sich zu Tode schuften und trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen - während Makler in Nadelstreifen sich dumm und dämlich verdienen ohne einen Tropfen Schweiß zu vergießen. Solange das so bleibt wird auch die Idee vom Sozialismus nicht auch der Welt zu schaffen sein.
Sogar beim Dax wird in Deutschland “schöngezeichnet “. Im Gegensatz zum DOW aus den USA ist der deutsche DAX ein Aktienbarometer in dem die Dividenden mit eingerechnet werden. Mit Dividenden steht er Heute bei ca. 12 000. Ohne Dividenden, also der Kursindex, steht er bei ca. 5 100. Außerdem ist er durch laufende Änderungen in der Zusammensetzung ( ich glaube es sind nur noch 5 Unternehmen vom Anfang dabei) nur bedingt aussagekräftig. So ist ein Anstieg bei SAP höher gewichtet als z.B. bei Vonovia. Da die Zusammenstellung des Dax vor 20 Jahren eine ganz andere war ( Vonovia und Wirecard gab es noch nicht) halte ich den DAX für ein Barometer das nur eine zeitlich begrenzte Aussage zulässt. Trotzdem: Wenn die Kanonen donnern: Kaufen, Wenn die Bild Zeitung und die Analysten zur Aktie raten : Verkaufen
@Sixtus: Wenn ich langfristig denke und stark kapitalisierte Aktien (nicht Derivate oder Zockeraktien) am geregelten Markt kaufe, können mir Hochfrequenzhandel und irgendwelche Zocker nichts anhaben. @Sonja: Ob man sich auf die Börse einläßt oder nicht, ist immer auch eine Mentalitätsfrage. Ich kenne z.B. keinen Handwerker, der Aktien besitzt, und Linke (die eh meist weder Ahnung noch nennenswertes Einkommen haben) sowieso nicht. Aber Fakt ist: Aktien sind Sachwerte. Sie sind Anteile an realen Unternehmen, und wenn die Unternehmen gut sind (sich auf lange Sicht im Markt behaupten und Gewinne erzielen) sind auch die Aktien „gut“. Man sollte halt nur ein bißchen streuen, nicht alle Eier in einen Korb legen. Und man braucht gute Nerven für Zeiten wie die aktuellen (Corona-Virus). Aber das ist Trainingssache: Wenn ich vor 25 Jahren fünftausend Mark in einem Monat „verloren“ hatte, konnte ich nächtelang nicht schlafen. Wenn ich heute in einer Woche den Wert eines Oberklassewagens an der Börse „verliere“ und kenne die Ursache, ärgere ich mich mal ein, zwei Tage. Und dann denke ich schon wieder darüber nach, ob und wann ich zukaufen sollte.
Gut erklärt, Herr Zeyer, Kompliment. Zu Ihrer Konklusion (die Kohle auf den Kopf hauen): Gute Idee, mache ich auch seit ein paar Jahren. Aber weniger wegen der Nullzinsen, sondern weil ich dem Staat nicht traue (Vermögenssteuer usw.) Und der Generation Greta schon gar nicht. Angesichts deren sozialistischer Wahnideen kommt mir das nackte Grauen. Dennoch setze ich weiter auf Aktien. Es stimmt, daß man starke Nerven und etwas Reserve braucht. Doch langfristig muß man schon viele Fehler machen, um nicht auf der Gewinnerseite zu stehen. Wir reden von 6-8% im Schnitt der letzten Jahrzehnte, und wenn es dann mal nur 4% sind, schlägt man immer noch die Inflation. Und - da widerspreche ich Herrn Zeyer- man muß und sollte nicht jeden Tag und auch nicht jeden Monat auf die Kurse schauen. Der Absturz wegen dieses Corina-Virus z.B. kann, muß aber nicht zu einer weltweiten Rezession führen. Falls die Krise ausbleibt: „Politische Börsen haben kurze Beine“ (alte Börsenweisheit). Ich selbst mache es daher so ähnlich wie Warren Buffet (nur mit etwas weniger Geld
Guter Beitrag. Und übrigens, das Problem ist schon uralt. Währungskrisen und Münzverschlechterung gab es schon bei den Griechen und Römern, und hopp hopp nach dem Mittelalter ist das aktenkundig. Man denke nur an den Ewigen Pfennig oder die Tulpenmanie von 1637. Das Geld ein Steuervehikel ist, wird es derartige Erscheinungen geben, solange Steuern erhoben werden.
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