Nach Informationen von Reuters aus Sicherheitskreisen verwirft der BND in einer aktualisierten Studie alle Erwartungen, dass die Produktion von Öl und Gas ihren Höhepunkt schon erreicht habe. “Die Effekte aus der Förderung von unkonventionellem Öl und Gas in den USA sind nachhaltig für die nächsten zehn bis 20 Jahre”, heißt es in einer neuen BND-Analyse, die frühere Schiefergas/öl-Studien von November 2012 und Juni 2013 mit neuen Zahlen fortschreibt.
Die USA werden danach ihre Produktion von Öl und Gas in den kommenden Jahren stärker steigern und massiver in den Export von Flüssiggas (LNG) einsteigen als erwartet. Noch vor 2020, so die Erwartung, dürften die USA mehr als zehn Millionen Barrel Rohöl pro Tag produzieren und dann endgültig in die erste Liga mit Saudi-Arabien und Russland aufsteigen. Damit widerspricht der BND Erwartungen, dass der Boom sich dem Ende zuneigen könnte, weil sich einige Lagerstätten wie Utica im US-Staat Ohio nicht als so ergiebig erwiesen wie erwartet. Durch neue Technologien ließen sich vielmehr bisher unzugängliche Öl- und Gas-Lagerstätten erschließen.
Wettbewerbsvorteil der USA wird bleiben
Der BND zerstreut auch Hoffnungen in Deutschland, dass der Wettbewerbsvorteil für US-Unternehmen nur vorübergehend sei. “Die Strom- und Gaspreise in den USA dürften - anders als von einigen Think-Tanks angenommen - auf absehbare Zeit nicht signifikant ansteigen”, heißt es.