Es gibt aber auch noch eine ganze Menge normaler Menschen. Ich gehe seit 20 Jahren mittags in einer gut besuchten und beliebten Behördenkantine essen und da gibt es selbstverständlich täglich zum Hauptgericht Fleisch. Donnerstags ist die Kantine besonders voll, den donnerstags ist Schnitzeltag (“Schnipo” = Schnitzel mit Pommes).
Frau Fußer, am Anfang war das Wort. “Wir halten diese Wahrheiten für ausgemacht, dass alle Menschen gleich erschaffen wurden, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt wurden, worunter Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit sind.” Sie schreiben hier über das Ausleben Ihres unveräußerlichen Rechtes, dem Streben nach Glückseligkeit, und es manifestiert sich in einem Hähnchen in der Hand und die Finger einzeln ableckend, während der Tatortvorspann das Abendprogramm einleitet. Sie müssen verstehen, die Freie Welt, der Freie Westen, wurden von unseren Vorfahren in gewaltigen Revolutionen errichtet und von ihren Nachfahren in blutigen Kriegen verteidigt, damit jeder Einzelne in diesem republikanischen Elysium seiner ganz eigenen Idee von Glückseligkeit aus vollem oder halben Herzen nacheifern kann, so wie Sie es hier für sich beschreiben. “Jeder soll nach seiner Façon selig werden”, als Katholik oder Protestant, als Veganer oder Karnivore, als Fetter oder als Magersüchtiger: “Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.” Das ist die Freiheit für die Trump NATO-Beiträge von Deutschland einfordert! In der man frei strebt, egal wie dumm oder so genial, dass einen keiner versteht. Solange man die Goldene Regel achtet! Wer als Astronaut auf dem Mond zu spazieren oder wie Jet Li in einem Film zu kämpfen, der wird seinen Körper als Instrument sehen. Und seinen Körper seinem eigenen Willen unterwerfen. So wie Sie mit Hüftspeck. Ziele gibt es wie Sand am Meer. Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde. Sei kein Idiot. “Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen”: Sei Bürger der Republik! Aber mach was daraus! “Neither do men light a candle, and put it under a bushel, but on a candlestick; and it giveth light unto all that are in the house.”
Schweinefleisch vom Bunten Bentheimer Schwein und Simmentaler Rindfleisch. Köstlicher, gesunder, tierfreundlicher Genuss 3-4 Mal im Monat. Kann man sich auch leisten, wenn man über sehr wenig Geld verfügt.
Wer aus Mitleid mit Tieren kein Fleisch essen will, sollte darüber nachdenken, dass es ohne Fleischverzehr diese Tiere alle nicht geben würde. Keine Hühner, keine Gänse, keine Enten, keine Kaninchen, keine Schafe, keine Ziegen, keine Schweine, keine Rinder. Wer sollte diese Tiere zu welchem Zweck züchten? Wer sollte Puter und Perlhuhn bis heute gehegt und gepflegt haben? Niemand. Der Kuschelfaktor eines Hausschweins tendiert stark gegen Null; ein Faktum, dass sich das Schwein mit dem Huhn teilt und all den anderen Tieren. Auch Hunde und Katzen gäbe es nicht, die waren nämlich früher nicht verwöhnte Fellnasen, sondern mussten arbeiten, indem sie das Vieh vor Fuchs und Wolf schützten und den Menschen vor Mardern und Mäusen. Und was es auch nicht gäbe: Biogemüse. Das wird nämlich gedüngt mit den Hinterlassenschaften der Hühner in den Zuchtanlagen. - Man kann sagen, dass man nicht gewillt ist, Hähnchenknäste und Massenställe und Lachsfarmen zu finanzieren, aber das kann kein Grund dafür sein, auf Fleisch zu verzichten. Dann kauft man eben Fleisch und Fisch aus anderen Quellen.
Moin Larissa Fußer. Sie haben es aber hoffentlich noch auf der Scheibe, dass in jedem Steak das Äquivalent von 70ltr. Erdöl steckt (sagte, glaube ich Rockström, ein Klimagehetzter vom Potsdam-Institut für Klimaforschung?) Passen Sie auf, dass Sie nicht gefrackt werden, bei Ihrem ungebremsten Gusto auf rotes Killerfleisch. Nein, nein, Sie haben mit Ihrem launigen Bericht von der Trübsal-Front natürlich recht. Es ist nicht dumm, sich mit seinem Körper gut zu verstehen und auf ihn zu hören. Mein Bringer sind daher und jeden Tag aufs neue all die - eher jungen - Frauen mit der obligatorischen H2O-Pulle irgendwo am Körper, die einem ständig über den Weg laufen. Man muss ja irgendwie minimum 3ltr. davon per Druckbetankung in den zarten Körper pressen. Irgendwie funny, dieses Procedere. Angenehmen Abend noch.
Wenn jetzt wieder überall gegrillt wird, läuft mir oft das Wasser im Munde zusammen und ich erinnere mich an die leckeren Thüringer Bratwürste am Erfurter Domplatz aus meiner Kindheit. Trotzdem esse ich seit einigen Jahren kein Fleisch mehr. Weil ich ein Tierfreund bin. Meine Tochter macht es ebenso. Ich sage häufiger zu ihr, dass sie, wenn sie Lust darauf hat, Fleisch essen soll. Sie möchte es nicht. Sie ist ein Tierfreund. Wir haben noch nie missioniert und werden das auch nicht, denn es ist unsere ganz private Angelegenheit, die mit unserer Tierliebe zu tun hat. Ich kann den Wahrheitsgehalt des Artikels nicht einschätzen, aber ich habe in 53 Jahren nur einen Menschen kennengelernt, der sich so verhalten hat, wie die oben beschriebenen Vegetarierer und Veganer. Mir ist der Artikel zu undifferenziert und diffamierend. Würden die besagten Fleischlosesser so über Fleischesser ” schreiben, würde ein Shitstorm über sie hereinbrechen. Ich denke, die Rückkehr zum Sonntagsbraten, würde uns allen gut tun, den Menschen und den Tieren (und selbstverständlich dem Klima..;-). Vielleicht fangen wir mit einem Kompromiss an, ohne auf den Genuss zu verzichten. Das wäre übrigens auch mein Ansatz beim “Klimawandel”.
In meiner Kindheit gab es noch den wunderbaren Slogan „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ und auch heute macht es mir mehr Freude die Fleischtheke bei einem guten Metzger zu bestaunen und eine leckere Auswahl zu treffen als lästig irgendwelche Kleidungsstücke anzuprobieren und auszuwählen. Essensgenuss ist Lebensfreude, daher herzlichen Dank für den energischen Artikel!
Sehr geehrte Frau Fußer, vielen Dank für Ihren erfrischenden Text. Es beruhigt mich ungemein zu wissen, dass ich mit der Aussage: “Der menschliche Appetit basiert auf dem Verlangen des Körpers nach dem, was er benötigt.”, nicht allein bin. Und nicht unbedingt falsch liege. Auch wenn ich weder Arzt noch Biologe bin, betrachte ich den menschlichen Körper als komplexes natürliches Gebilde dessen genaue Funktionen bis heute nicht ausgeforscht sind. Umso anmaßender finde ich den Glauben bestimmter Individuuen mir vorschreiben zu wollen, was ich zu tun oder zu lassen habe. Was bringt es mir, wenn ich nur lebe um möglichst alt zu werden. Und habe dennoch nie wirklich gelebt. Vertrauen in sich und seinen Körper ist dem Menschen in die Wiege gelegt. Genommen wird es ihm erst später. Sollten Sie nach dem erfolreichen Studium eine Praxis eröffnen, lassen Sie mich wissen wo. Ich wäre gern Ihr Patient. Hochachtungsvoll Th. Roick
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