„Akte Weinstein“ (2): Bademantelphobie

Auch wenn die wenigen Berichte über dezidierte Sexualverbrechen Weinsteins von sexueller Nötigung bis zur Vergewaltigung, die sich in der Regel auf Verjährtes bezogen und meist in sich widersprüchlich waren, von den Massenmedien kolportiert wurden, um mediale Aufmerksamkeit zu erhaschen und das entsprechend abgerufene Erregungs- und Empörungspotential schon mal gegen Weinstein wirken zu lassen, ging es dabei doch nie um Fragen juristischer Schuld, um angestrebte Klagen, um Prozesse und anderen bürgerlichen Schnickschnack. Nein, es ging einzig und allein darum, Weinstein als Rache für viel geringere Vergehen – letztlich für ungebührliches Verhalten – zu mobben und weltweit als Persona non grata zu ächte. Und es ging darum diesen Rufmord als ersten Akt eines „feministischen“ Kampfes gegen ein „krankes System“ auszugeben, als „mutigen“ Bruch mit einem Schweigen, das zumindest in dem Sinne zu recht ein selbstauferlegtes war, als das Verschwiegene ausgeplappert nichts als eine Onaniervorlage für straflüsterne Puritaner und Puritanerinnen bietet. 

Kate Beckinsale hat das postfeministische Programm einer potenziell endlosen Denunziationstätigkeit frühzeitig ausgesprochen: „Lassen wir nicht zu, dass junge Frauen als sexuelles Kanonenfutter missbraucht werden, und lasst uns nicht vergessen, dass Harvey Weinstein sinnbildlich für ein krankes System steht. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“ 

Dabei waren der Mangel an Präzision und die Schwammigkeit des erhobenen Vorwurfs („als sexuelles Kanonenfutter missbraucht“) gerade gewollt und machten dessen Stärke aus, weil sich darunter erstens jeder vorstellen kann, was er will, und weil er zweitens in seiner Verschiebung von justitiablen Verbrechen zur subjektiven Gefühlslage immer irgendwie wahr ist. So war von vornherein sichergestellt, dass Erlebnisberichte und Bezichtigungen, die mehr über ihre Verfasserinnen verrieten als über Weinstein, sich als ungeprüfte Zeugnisse von Weinstein-Opfern mit der puren Masse banaler „schlimmer Erfahrung“ (Angelina Jolie, faz.net , 11.10.2017) zu einer Drohkulisse gegen Weinstein verbanden, die dessen Leben grundlegender zerstören würde als jeder Gerichtsprozess.

Puritanische Leser am Schlüsselloch

Gerade in der Kolportage dieser Berichte durch soziale und seriöse Medien wie durch den Boulevard entstanden dann Dokumente, die sich samt und sonders lesen, als wären die Weinstein-Opfer selbst der Buhlschaft mit dem Teufel Angeklagte in Hexenprozessen, denen angesichts inquisitorischer Gewaltandrohung nur die Denunziation Weinsteins als Oberhexer oder Teufel bleibt, um ihre Finger aus den Daumenschrauben zu ziehen. So spricht auch Beckinsale, bekannt durch ihre Verkörperung sogenannter starker Frauen in Actionfilmen, skurrilerweise haargenau, wie es ein Puritaner von seinem braven Mädchen erwarten darf.

Wie immer beginnen die Kolportagen in ihren Headlines mit der Verheißung großer Enthüllungen – „,Weinstein wusste nicht, ob er mich missbraucht hat‘ – Kate Beckinsale erzählt über ihre Erfahrungen mit Harvey Weinstein, die ihrer Karriere geschadet haben“ (Kurier) – und haben dann doch nicht mehr auf Lager als das überholte Klischee von der Schockerfahrung katholischer Internatsmädchen, sobald sie auf die wirkliche Welt treffen: 

„Das erste Mal war sie (Beckinsale, T. M.) mit 17 Jahren in einem Hotelzimmer mit dem Hitproduzenten“, beginnt der Kurier und stimmt den Leser erstmal auf Weinstein ein: „Anscheinend war es eine gängige Masche von Weinstein, Schauspielerinnen in einem Hotelzimmer zu empfangen, um dann zu versuchen, sich an ihnen zu vergehen. Acht Frauen hatte er bislang Schweigegeld bezahlt, damit sie ihn nicht wegen sexueller Belästigung anzeigen.“

Anschließend darf der Leser durchs Schlüsselloch gucken und am sexuellen Missbrauch oder an der sexuellen Belästigung oder am Versuch, sich an einer Frau zu vergehen, oder an was auch immer – es ist ja ohnehin egal – teilhaben: 

Sie war als 17-Jährige zu einem Weinstein-Meeting geschickt worden – als sie im Hotel ankam, war das Treffen vom Konferenzraum allerdings in sein Zimmer verlegt worden: „Er öffnete die Tür im Bademantel. Ich war so jung und naiv, dass ich mir nicht im Traum vorstellen konnte, dass dieser ältere unattraktive Mann denken würde, ich hätte irgendein sexuelles Interesse an ihm. Ich lehnte den angebotenen Alkohol ab und sagte, ich müsste am nächsten Morgen zur Schule. Ich verließ das Zimmer, etwas aufgewühlt aber unversehrt.“ 

Die verfolgende Unschuld vom Lande

Weinsteins Vergehen, der erste Missbrauch des unschuldigen und braven 17-jährigen Mädchens, bestand also dieser Schilderung nach allein darin, es mit einem Bademantel und mit dargebotenem Alkohol – was man durchaus als Versuch deuten darf, eine sexuelle Beziehung anzubahnen – „aufzuwühlen“. Das allein ist dem Kurier natürlich nicht „pikant“ genug. Das Pikante, der zweite Missbrauch, kommt zum Schluss: „Pikant an der Geschichte ist vor allem das Treffen, das sie danach mit dem Produzenten hatte: ‚Ein paar Jahre später fragte er mich, ob damals etwas gelaufen sei. Da kapierte ich, dass er sich nicht einmal daran erinnern konnte, ob er mich missbraucht hat oder nicht.’“ 

Dass er es ihrer eigenen Aussage nach gar nicht getan hat; dass dort, wo sexuell „etwas gelaufen“ ist, mit dieser Formulierung in der Regel keine Vergewaltigung, sondern einvernehmlicher, wenngleich irgendwie öder Sex gemeint ist – all das kommt ihr nicht in den Sinn. Stattdessen deutet Beckinsale seine Frage, wie nur Bösartige oder Schwachköpfe sie deuten können: als Hinweis auf routinemäßig absolvierten massenhaften Missbrauch. Auch hier zeigt sich eine für die „Weinstein-Opfer“ typische, dem neopuritanischen Bedürfnis entgegenkommende Verschiebung. Die verfolgende Unschuld berichtet an anderer Stelle ihres peinlichen Geständnisses nämlich selbst, dass es durchaus „Mädchen“ gegeben habe, die einvernehmlich „mit Harvey geschlafen“ hätten. 

Aus der kränkenden Erkundigung eines vergesslichen Womanizers – Erfolg bei Frauen per se wurde einst schon dem mittlerweile vollständig entlasteten Jörg Kachelmann zum Verhängnis –, ob denn damals auch mit ihr „etwas gelaufen“ sei, wird nur deshalb der Missbrauchsvorwurf, weil sich Beckinsale entweder Sexualität überhaupt oder Sex mit einem „älteren unattraktiven Mann“ (offenbar das Abstoßendste, was jungen Frauen zu passieren droht) eben nur als Missbrauch vorstellen kann, der sie zu „sexuellem Kanonenfutter“ macht.

Ungewollt legen Bericht und Kolportage damit Zeugnis vom eigentlichen Drama ab, vom Unglück Weinsteins, der nicht so richtig damit fertig wird, den Untergang einer Epoche überlebt zu haben, in der nicht etwa sexuelle Gewalt, sondern schlüpfrige Übereinkünfte mit Schauspielerinnen beim Aushandeln von Rollenangeboten legitim waren, und der dem Konflikt mit einer neuen Generation von „Mädchen“, die er überhaupt nicht versteht, nicht gewachsen ist. 

Trampel auf dem roten Teppich

Vorbei ist die Zeit, da Reichtum und Ruhm, gar Erfolg und Anerkennung in künstlerischen Dingen, einen „älteren und unattraktiven Mann“ attraktiv und zum Objekt sexuellen Begehrens junger Frauen machten – als also Frauen Männer nicht ausschließlich als mehr oder minder ansehnlichen Körperklumpen betrachteten, sondern sich von halbseidenen Phänomenen wie Ruhm, Talent oder Macht – von Spielarten des Scheins  also – beeindrucken ließen. Vorbei auch die Zeit, da man sich darauf verlassen konnte, dass junge Frauen, die etwas von einem wollen, einen mit der am Umgang mit dem Vater erlernten Koketterie umgarnen und sich für Entgegenkommen ein wenig erkenntlich, zumindest dankbar, zeigen würden.

Was macht man aber mit einem Frauentypus, der meint, dass er ohne den Umweg der Gefälligkeit einsacken kann, was man in der gegenwärtigen Gesellschaft nur qua Gefälligkeit erhält, und der dabei auch noch den roten Teppich ausgerollt bekommen will; der in der legitimen Verweigerung sexueller Gunstbeweise nicht die Spur einer Verpflichtung erkennt, irgend eine Alternative anzubieten, sondern es für einen Akt feministischer Ermächtigung hält, den Tauschhandel, auf den man sich selbst eingelassen hat, in dem Moment, wo er vollzogen werden soll, als gewaltförmig und ausbeuterisch zu denunzieren. 

Gwyneth Paltrow etwa fütterte die Gerüchteküche über „Weinsteins Besetzungscouch“, der der Opferschützer Ronan Farrow später für die Enthüllung seines „Weinstein-Skandals“ erfolgreich hinterherschnüffelte, 1998 bei der Late Show with David Letterman mit der Bemerkung, dass Weinstein Frauen zu nötigen pflege, „ein oder zwei Dinge zu tun.“ Die fürs Gerücht angedeutete, aber absichtsvoll im Dunklen gelassene sexuelle Dimension dieser „Dinge“ offenbarte sich in der um zwanzig Jahre verzögert eingetretenen medialen Verhandlung dann als die immer gleiche langweilige Geschichte vom scheuen Reh, das, kaum legt ihm ein Mann im Bademantel die Hände zwecks Massage auf die Schultern, verstört und aufgeregt, aber unversehrt, den Ort des schwülstigen Geschehens verlässt. 

Angereichert wurde dies noch um das Heldenepos vom damaligen Freund (Brad Pitt), der sich Weinstein vornimmt, woraufhin dieser mit der Macht von Jahrtausenden Patriarchat im Rücken den Hörer in die Hand nimmt, um Paltrow telefonisch „anzuschreien“, „wie sie es hätte wagen können, irgendjemandem von ihrer Erfahrung zu erzählen. Sie fürchtete um ihre Hauptrolle in dem Film Emma (mit dem ihre Karriere begann).“ (Welt online, 11.10.2017) Heute sagt Paltrow über den Vorfall, bei dem sie 22 (Weinstein übrigens 44) Jahre alt war: „Ich war noch ein Kind [!], ich stand unter Vertrag, und ich war wie versteinert.“ (faz.net, 11.10.2017)

Das kranke System

Ob Angelina Jolies inhaltlich bis heute offen gelassene „schlimme Erfahrung“ mit Weinstein, die sie den Kontakt zu diesem sofort hat abbrechen und befreundete Kolleginnen vor einer Zusammenarbeit mit ihm warnen lassen – beides ohne negative Folgen für die eigene Karriere –, ähnlicher Natur war, weiß man nicht. Was man aber weiß, ist, dass der eigentliche Skandal der unerbetenen Massage für die „Weinstein-Opfer“ und ihre Beschützer nicht in Fragen des Stils, des Sexuellen und seines möglichen Zwangscharakters besteht. Was an Weinstein empört, ist prinzipiell schon dessen Erwartung, dass man auch für ihn „ein oder zwei Dinge“ welchen Inhalts auch immer tun könne – die Erwartung des Tauschs also dort, wo es den selbsterklärten Opfern in Wahrheit darum ging, ohne Gegenleistung alles zu bekommen, was sie wollen. Und da hatte Weinstein sich eben gewaltig geschnitten.

Die heutigen „Mädchen“, die das Hollywood-Relikt Weinstein nicht mehr versteht und die sich selbst nicht als mündige Menschen, sonders als 17–22-jährige Kinder betrachten, wollen nämlich, ungeachtet von Begabung und Aussehen, von Weinstein zwar alles – also dass er sie aus einem Heer Gleichqualifizierter herauspickt, um mit seinem Geld, seinem Gespür für erfolgversprechende Stoffe, seinem künstlerischen Instinkt, seinen Regisseuren, Kameraleuten und Lichtsetzern großzügig schöne Weltstars aus ihnen zu machen –, und nehmen trotzdem schon beim Vorstellungsgespräch eine Haltung ein, die ihm gegenüber nichts als präventiv beleidigten „Geiz mit Reizen“ und verächtliche Undankbarkeit an den Tag legt, ihn also gewissermaßen aus jeder Pore mit der Kanak-Sprak-Parole „Was willst du!“ oder „Was guckst du!“ begrüßt. 

Dass einer, der in einer Zeit Karriere machte, als noch nicht jede sexuelle Zweideutigkeit als Gewaltakt gedeutet wurde, auf solche Belästigung durch den präpotenten Nachwuchs nicht nur, mit Bademantel und Alkohol bewaffnet, Verhältnisse klarzustellen versucht, die nicht mehr existieren, sondern ganz einfach nicht begreift, wie jemand ohne Gegenangebot alles von ihm fordern kann, überrascht zumindest nicht. 

Am Ersticken des in der Ausgangslage eines Besetzungsgesprächs schlummernden erotisch-spielerischen Potenzials in einem beidseitig aggressiv geführten Geschlechter- und Generationenkrieg, dessen Verlaufsform vor allem Puritaner begeistert, sind die selbsternannten Opfer, ihren Berichten zufolge, jedenfalls nicht weniger beteiligt gewesen als Weinstein: Das erst ergibt das „kranke System“.

Lesen Sie morgen: „Akte Weinstein“ (3): Monster, Mäuse und Moneten.

Den ersten Teil dieser Serie lesen Sie hier.

Den dritten Teil dieser Serie lesen Sie hier.

Den vierten Teil dieser Serie lesen Sie hier.

Dies ist ein leicht überarbeiteter und aktualisierter Text von Thomas Maul, der zuerst  in Bahamas Nr. 78 erschienen ist. 

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Leserpost

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Rudolf George / 04.09.2019

Ich finde diesen Text verstörend, da er die Institution der „Besetzungscouch“ zu verteidigen scheint. Die Besetzung einer Rolle sollte niemals von sexuellen Gefälligkeiten welcher Art auch immer abhängen. Basta. Richtig ist allerdings, dass es bei solchen „Geschäften“ immer zwei braucht, so ähnlich wie bei der Korruption. Ich habe auch Zweifel, ob alle die sich nun im Licht des Opferstatus sonnen wirklich so unschuldig waren, wie sie es darstellen. Nichtsdestotrotz ändert das nichts an der Tatsache, dass die Praxis der Gewährung von sexuellen Gefälligkeiten zwecks Karriereförderung moralisch verwerflich ist, egal wie bereitwillig sich der/die eine oder andere daran beteiligt.

K.Anton / 04.09.2019

Auch der 2.Teil ist lesenswert. Und wird gut durch excellenten Kommentare ergänzt.

Volker Kleinophorst / 04.09.2019

Top Serie, die Problematik gut herausgearbeitet. Herr Maul. Paltrow (22) zur Zeit der angeblichen Tat: “Ich war noch ein Kind. Ich stand unter Vertrag.” Da war sie ja vollkommen wehrlos. Was mich an diesem Thema so triggert, beruht, wie so oft auf persönlichen Erfahrungen: Ich war selbst bei zwei “Vergewaltigungen” Zeuge. 1. Afghanischer Student im Wohnheim (1982). Keine Frau hat ihn angezeigt. Könnte ja abgeschoben werden. Der Arme, wer weiß, wie es dazu kommen konnte. Deswegen konnte er immer schön weitermachen und die Frauen danach noch telefonisch terrorisieren. Bis er zufällig mal mich am Telefon hatte und es zu spät merkte. Flog dann heim ins schöne Afghanistan. Ich war natürlich Rassist. 2. Im Freundeskreis auf einer Party (1978) wo ich auch Gast war, sollte der Gastgeber eine Frau, die ein Freund mitgebracht hatte, vergewaltigt haben. Doch Frau hatte einfach ihren Verlobten betrogen auf der Party, was wir alle mitgekriegt hatten. Von Bedrängen konnte nur in eine Richtung die Rede sein. Als der Freund was merkte, da musste sie doch lügen, oder? Nur waren wir alle Zeugen, sicher 10 Männer und Frauen. Sie gab dann auch zu gelogen zu haben und fing ganz bitterlich an zu weinen. Da war sie wieder Kind wie Paltrow. Jahre später auf einer Hochzeit fehlte aus unserer alten Schulclique nur einer. Wieso? Die Braut (auf Nachfrage), die damals auch Zeuge auf der Party war. “Du da war doch damals diese Vergewaltigungsgeschichte.” “Aber du warst doch sogar dabei. Das war doch gelogen.” “Ach, wer weiß das schon genau.” Wie Sie sehen, das gibt es auch in klein, ganz ohne Hollywood. Sorry, oder besser “Nicht Sorry”, das prägt. Übrigens: Wie oft ich schon sexuell von Frauen belästigt wurde? Kann ich gar nicht zählen. Abgewiesene, die mich mit übler Nachrede, verfolgt haben, es teilweise immer noch tun. Unübersichtlich. Hat mir das geschadet. Hier und da sicher. Ist aber egal. Bin doch nur ein Mann.

Jörg Themlitz / 04.09.2019

Mal was aus dem Leben. In einer lockeren Gesprächsrunde Teilnehmer alle im fünften Lebensjahrzehnt berichtet eine Frau über ihren Kurzurlaub in Riga. ´Es fällt dort richtig auf. Jede Menge älterer, reicher Russen mit ganz jungen, durchgestylten Frauen am Arm.` Eine männliche Anmerkung dazu: ´Ja das fand ich früher auch doof.` Anderer Punkt: Es sollen ja auch homoerotische Karrieren z. B. in Armeen nicht alle frei erfunden sein.

Martin Lederer / 04.09.2019

Was ich interessant finde, ist folgendes: Wie sich die Machtverhältnisse verschoben haben müssen. Eine Person, die früher sakrosankt weil so mächtig war, wird heute zum Teufel erklärt. Letzten Endes geht es immer um Macht. Und noch um Geld.

yvonne Flückiger / 04.09.2019

Was genau sagt uns dieser Artikel? Dass alte weisse Männer eben auch keine (sexuellen) Gefälligkeiten erwarten dürfen, wenn sie Frauen für ein Vorsprechen vorladen. Das ist richtig. Kein Chef kann “sexuelle Gefälligkeiten” erwarten, wenn er eine potenzielle Angestellte zu einem Vorstellungsgespräch oder Vorsprechen einlädt.. Das sollte klar sein. Wo genau liegt jetzt das Problem? Wieso genau erwarten alte weisse, mächtige und reiche Männer “sexuelle Gefälligkeiten”? Gehört dies in deren Denke zu einem Vorstellungsgespräch? Das ist Machtmissbrauch und sexuelle Nötigung. Strafbar also! Das heisst jetzt eben, dass Männer ihr unsägliches Verhalten und ihre Erwartungen noch einmal genau überprüfen sollen. (Oder machen sie das Gleiche, wenn sie junge Männer für eine Rolle vorsprechen lassen?) Und ja, auch junge naive Frauen sollten ihr Verhalten ebenso neu überprüfen . -Und vor allem nicht 20 Jahre warten mit einer Reaktion.

Bettina Landmesser / 04.09.2019

Ich weiss nicht, ob ich da etwas missverstanden habe. Für mich liest sich der Text so, dass der Autor meint, wenn Frauen sich um eine Arbeit(um Geld zu verdienen) bemühen, dann sollten sie neben der Arbeit auch noch weitere Leistungen erbringen, eben zum Beispiel Sex….

Heinz Gerhard Schäfer / 04.09.2019

Was den Männer ihr Macho-Verhalten, ist für Frauen die Hypergamie. Macho-Verhalten ist böse? Hypergamie gut? Beide menschliche Verhaltensweisen sind im Rahmen einer Co-Evolution entstanden, bedingen sich gegenseitig.

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