Das war eine Ansammlung von Logikfehlern in gestylter Optik. Als ob die Truppe aus dem Container im Akkord Schweine zerlegen könnte, mit gefälschtem Gesundheitszeugnis? Welcher Schlachthofbetreiber würde das machen, wo er nur einmal Piep sagen muss und hundert osteuropäische Scheinselbständige mit sauberen Papieren auf der Matte stehen. Aber das nur als ein Beispiel. Das war eine Zumutung und hat die Intelligenz der Zuschauer beleidigt. Das kommt dabei raus, wenn man einen Krimi um ein paar Pro-Asyl-Szenen herumbaut. Die Franzosen machen das auch. In beide Richtungen: Da gibt es Krimis, mit denen sie die Wackelkandidaten mit Migrationshintergrund abholen wollen, damit diese sich nicht radikalen Strömungen zuwenden. Und es gibt, teilweise im gleichen Krimi, Szenen für die Einheimischen, die AHA-Effekte genießen dürfen, dass Zugewanderte ganz viel Herz und Verstand haben, Motto: Man muss nur ohne Vorurteile hinsehen, sich öffnen. Das ist witzig, ich meine, es ist amüsant, dass die Thinktanks sich dabei so mächtig fühlen, als ob sie die Dinge lenken. Sie lenken ein wenig, können Nuancen gestalten, das war’s. Sie verdienen damit Geld, also machen sie was von oben gefragt wird.
Deshalb schaue ich keinen Tatort mehr - ich bin 53 und lass mich nicht wie ein kleines Kind erziehen.
Wer schaut denn noch Tatort?(“Bildungsfernsehen für Erwachsene”). Wenn Sie unterhalten werden wollen,dann besser “Inspector Barnaby”.Da geht es bei den Plots noch um die traditionellen menschlichen Abgründe und nicht um einen politischen Erziehungsauftrag…
Dieser Plot muss echt sein. Einen solchen Schwachfug kann sich nämlich kein Satiriker auf der ganzen Welt zusammenreimen.
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