Steinmeier in die Sonnenallee!

Aus der Serie Der Bundespräsident besucht sein Volk: Nächste Ausfahrt – Berlin Neukölln!

Dass Deutschland das „Land der Ideen“ ist, wissen wir seit der Fußballweltmeisterschaft 2006. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist der oberste Repräsentant dieser erfindungsreichen, quirligen Geistes-Republik, und so kam er vor einiger Zeit auf die tolle Idee, ab und an seinen Amtssitz jeweils für drei Tage in die deutsche Provinz zu verlegen, um den Gesprächsfaden mit der renitenten Bevölkerung nicht abreißen zu lassen. Die jeweils dreitägige „Ortszeit Deutschland“ soll helfen, „Gräben zuzuschütten“ und die „soziale Spaltung“ zu verhindern.

Gerade eben stand Steinmeiers ambulanter Schreibtisch im thüringischen Meiningen, offenbar ein Hotspot der politischen Unzufriedenheit, die sich nicht zuletzt in den Umfrageergebnissen für die AfD spiegelt, die bei über 30 Prozent liegen. Doch glaubt man dem emsigen Spiegel-Reporter, wollten die Meininger einfach nicht fernsehgerecht rebellieren und randalieren, mit Gehstöcken wütend in der Luft herumfuchteln und „Wir sind das Volk!“ rufen. Nein, sie wollten nur Selfies mit Steinmeier. Sogar beim „Stadtgespräch“ ging es überraschend gesittet zu. „Dunkeldeutschland“ muss irgendwo anders liegen.

Um das herauszufinden, empfehlen wir dem Präsidenten, als nächste „Ortszeit Deutschland“ die Sonnenallee in Berlin-Neukölln auszuwählen, dort, wo Buntheit und Vielfalt unserer weltoffenen Republik Abend für Abend in temperamentvoller Weise vorgelebt werden. Zwar besteht angesichts von Parolen wie „Kindermörder Israel!“, „Stoppt den Genozid in Gaza!“ und „From the river to the sea Palestine will be free!“ offensichtlich Gesprächsbedarf, doch wer sonst außer Steinmeier wäre in der Lage, auch hier eine Atmosphäre des Dialogs und des gegenseitigen Zuhörens im respektvollen Miteinander zu schaffen, in der niemand ausgegrenzt wird und sich alle gesehen und mitgenommen fühlen können. Abends, bei Falafel, Mousabaha, Schawarma und Humus-Teller groß mit allem wird man sich auch beim Thema Hamas näherkommen. Schließlich geht es um den Zusammenhalt. Yallah Yallah! 

 

Reinhard Mohr, geb, 1955, schrieb als Journalist u.a. für den Pflasterstrand, die taz, die FAZ und den stern. Von 1996 bis 2004 war er Kulturredakteur beim Spiegel.

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Leserpost

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N. Schneider / 20.10.2023

In Berlin-Neukölln werden sie Steinmeier, den Freund der iranischen Mullahs und Arafat-Verehrer, als einen der ihren mit Baklava willkommen heißen.

W. Renner / 20.10.2023

Unter der Hornbrille, Muff von 55 Jahren.

Thomas Szabó / 20.10.2023

Unser aller lieber Herr Bundespräsident könnte sich mit den Juden solidarisch zeigen, indem er unangekündigt, anonym mit Kippa & Schläfenlöckchen durch die islamischen Stadtviertel spaziert. Falls seine Passion zum Golgatha wird, so sammeln wir gerne für seine Heiligsprechung.

Albert Sommer / 20.10.2023

Bundespräsident? Ich sehe kein Bundespräsident!  Ich sehe nur ein ehemaliges Mitglied des (linksradikalen) kommunistischen Bundes, der auf einer geistigen und (zutiefst verkommen) moralischen Linie mit den iranischen Mullas liegt. Frank-Walter S-Punkt. ist nichts weiter als ein verkappter Fanboy des iranischen Mörderegimes!  Das kann nicht nur weg, nein diese unsägliche Person ist der erste Grund in meinem Leben, der dafür sorgte, das ich mich wirklich für mein Land schäme.  In Deutschland darf kein Platz für Antisemiten sein. Auch dann nicht, wenn diese sich hinter einem SPD-oder Grünen Parteibuch verstecken, das schöne Schloss Bellevue blockieren oder als vermeintliche „Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien“ über die Deutsche Kultur bestimme wollen, obwohl gerade sie in Persona mit ihren zutiefst antisemitischen, radikal sozialistischen Weltbildern das Erbe der deutsche Schande repräsentieren! Seit 80 Jahren haben die Deutschen nicht mehr einen solchen Grund gehabt, sich wieder ihrer Repräsentanten zu schämen. Meine Großeltern waren schon Feinde der Nazis, ich werde jetzt nicht damit anfangen ihren politisch personellen Nachfahren zuzujubeln!

Wolfgang Richter / 20.10.2023

Nur mal so: Bei der gerade tätigen Reisediplomatie wäre es vermutlich ein Supergau für die “Berliner” und anderen “Wertewestler”, wenn es Putin und Lawrow gelingen sollte, zuerst einmal die Geiseln mit Nicht-Israelischer Staatsbürgerschaft von der “Hamas und Freunden” frei zu bekommen.

Bärbel Witzel / 20.10.2023

Nun, in Babylon Berlin wird er sich bestimmt sehr wohl fühlen. Man wird ihm auch nicht widersprechen, denn er kann ganz schnell sehr, sehr böse werden. Ich halte ihn für cholerisch. Babylon Berlin, die fallende Stadt, dort wo Hitler´s Pergamon-Altar und das Ischartor-Tor steht. Was für eine vom Wahsinn geprägte Vorzeigehauptstadt.

Marc Blenk / 20.10.2023

Lieber Herr Mohr, der Obermuffti und Mullahkollega direkt inmitten seiner Jungs? Das traut er sich nicht. Er muss den Anschein geben, er wäre der Präsident der Deutschen. Geht also zur Zeit noch nicht. Ich wäre ja dafür, der Bundespräsident würde direkt vom Volk gewählt. Und ob Heino oder Dieter Bohlen das Rennen machte wäre egal. In jedem Fall käme etwas besseres heraus.

Bernhard Vogt / 20.10.2023

Sehr gut! Und angesichts der brennenden Autos, Israelfahnen, Möbel und an die Haustüren gemalter Davidsterne (vgl. 1.4.1933) wird der BuPrä den “Zusammenhalt” beschwören. Vielleicht zeigte er auch noch ein Video von seinem Besuch an des Freiheitskämpfers Arafats Grab und rezitierte sein Glückwunschschreiben zum 40. Geburtstag der Islamischen Republik Iran. Versöhnen statt spalten, hieß es bei Johannes Rau. Steinmeier steht in guter sozialdemokratischer Tradition.

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