@Frau Lahusen: für alle, die tatsächlich so denken und überlegen, wie die armen Palästinenser sonst an Geld kommen sollen: vielleicht über einen Job in einer der bösen Siedlungen, wo sie (wie in Ma’ale Adumim) 3 bis 4 mal so viel verdienen wie üblicherweise in palästinensischen Gebieten….
Sehr geehrter Herr Broder, die Ereignisse der letzten anderthalb Jahrzehnte und die regierungsamtlichen Deutungen ersterer als die einzig wahren haben den Sinn der Menschen verstellt, um noch trittsicher zwischen strafrechtlich relevanter Gewalttat, terroristischem Anschlag und kriegerischem Angriff unterscheiden und entsprechend bei der Wortwahl Mass halten zu können. Daran, dass drei Jugendliche - auch wenn im sprichwörtlichen Leichtsinn unterwegs - hinterhältig in einen Fahrzeug gelockt, dann entführt und zuletzt getötet werden, gibt es nichts, aber auch gar nichts zu beschönigen oder zu relativieren, und an dem Vorfall tragen die Jugendlichen selbst wie auch ihre Eltern, Lehrer und politischen oder geistlichen Führer null eigene Schuld. Soviel sollte klar sein. Wer etwas anderes behauptet, ist ein schlimmer Zyniker oder einfach nur schadenfroh. Diese Haltung gilt es zu verurteilen und zu ächten. Allerdings ist es auch nicht ganz fair von Benjamin Netanyahu über die menschlich persönliche Tragik hinaus aus diesem Gewaltverbrechen einen Terrorakt oder einen Angriff von nationalstaatlichen Dimensionen zu machen. Wenn bei uns ein Heidemörder partout nicht gefunden werden kann, dann pflügen wir auch nicht die ganze Heide um oder werfen eine Atombombe auf Fallingbostel.
Besorgnisserregend an der ganzen Sache ist vor allem der Umstand, dass erwachsene Menschen, die in ihrer Mehrzahl weder dumm noch ungebildet sind, nicht die Charakterstärke und die Selbstdisziplin(“inneren Schweinenhund”) haben, sich von ihrem triebhaften Freund-Feind-Denken auf dem Niveau von Grundschulkindern zu lösen. Man sollte denken, dass der Job eines Journalisten vornehmlich darin bestünde, die Ereignisse der Welt möglichst umfassend und neutral und nach Relevanz sortiert, den bzw. seinen Lesern, Zuhören oder Zuschauern darzulegen. Sprich: Es sollte eigentlich von Seiten der Medien her informiert und gebildet werden. Von wegen. Pustekuchen. Stattdessen wird in der Praxis tendenziös moralisiert, belehrt und die Fakten zurechtgebogen. Das ist wirklich ein Unding, das so nicht sein sollte!
Als ich während meiner Schulzeit Kogons SS-Staat las, schämte ich mich als Linker für die Deutschen. Heute schäme ich mich als Deutscher für die Linken.
Wie sollen die armen Palästinenser sich denn sonst einen vernünftigen Lebensstandard finanzieren: “Je länger die Haftstrafe, also je größer die Zahl der israelischen Opfer ist, kann ein Häftling bis zu 3.000 Euro monatlich beziehen, was einem palästinensischen Ministergehalt entspricht. Während der Haftzeit finanziert die Behörde auch den Lebensunterhalt der Angehörigen des Gefangenen. Sowie der Häftling freikommt, kann er mit großzügigen Abfindungen und weiteren Monatsgehältern rechnen. So erhalten verurteilte Massenmörder in israelischen Gefängnissen ein Vielfaches des Gehalts eines Beamten oder Polizisten in Diensten der palästinensischen Regierung. Das Durchschnittseinkommen eines Palästinensers liegt laut Angaben des palästinensischen Statistikbüros bei 470 Euro. Zu den finanziell entschädigten Terroristen zählt gemäß einer israelischen Aufstellung auch Abu Musa Atia, der mit einer Axt Isaak Rotenberg ermordet hat – einen Holocaust -Überlebenden, der aus Sobibor entkommen war. Die höchstmögliche Kompensation erhielt Issa Abed Rabbo, der 1984 zwei Studenten der Hebräischen Universität nahe Bethlehem ermordet hat. Neben einem Bonus in Höhe von 45.000 Euro bot ihm die Autonomiebehörde an, für die Kosten seiner Hochzeit aufzukommen. Das sei eine „humanitäre Hilfe“, um den Häftlingen einen Neustart zu ermöglichen[...]” http://www.israelnetz.com/hintergrund/detailansicht/aktuell/israel-beschliesst-sanktionen-gegen-gefangene-88431/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=14-06-26&cHash=b6d2ce214cb7b1d3471c93f6f4d1d467#.U7OXlvl_vTq
“Man dürfe den Friedensprozess nicht gefährden, beide Seiten sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Da sind gerade drei Plätze frei geworden.” So bitter, so wahr, so traurig.
Die linke Politikwissenschaftlerin Dr. Ivesa Lübben (“Gaza Freedom March”, „Stoppt das Massaker in Gaza“, “Münchner Friedensbündnis” etc. ) darf zusammen mit “Nahost-Experten” Michael Lüders im Focus genüsslich subtile Israelhetze betreiben. Nach dem Lesen des Artikels hat man unterschwellig den Verdacht, dass der Mossad die Jugendlichen erschossen hat damit Netanjahu den Tod der Jugendlichen für seine politischen Ziele nutzen kann. Offensichtlich hat sich der Antisemitismus über die Epigenetik in uns festgesetzt. Es kann einem echt schlecht werden.
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