Ich glaube, unsere östlichen Nachbarn können ganz gut damit leben, in den Augen der Helldeutschen fiese Dunkeleuropäer zu sein.
Treffend formuliert. Gilt ganz nebenbei übrigens auch für weite Teile im Osten Deutschlands - nur das die keine Regierungen haben, die in diesem Sinne handeln.
Staaten wie Polen und die Tschechoslowakei haben ab 1920 ihre historisch schlechten Erfahrungen mit ethnischen Minderheiten, die sich nicht integrieren wollten, gemacht. Nicht ohne Grund haben sie die Chance genutzt, die ihnen das Ende des 2. Weltkriegs bot, ethnisch homogene und damit innenpolitisch stabile Länder zu werden. Ich lebe seit längerer Zeit in Polen und kann gut verstehen, dass man dort keine Lust hat, sich mit Hunderttausenden bekanntlich nicht integrationswilliger Moslems erneut eine ethnische (und dazu religiöse) Problemgruppe ins Land zu holen. Das Beispiel Westeuropa schreckt ab.
Sie sprechen mir aus der Seele: Wenn man diese klugen Worte liest, kommen einem fast die Tränen, was aus Deutschland und deutscher Politik geworden ist. Deutschland gebärdet sich in seinem Moral-Wahn nunmehr selbst gegenüber seinen europäischen “Partnern” als Retter der Welt mit erhobenem Zeigefinger. Fast ist man erinnert an den Satz vom “Am deutschen Wesen soll die Welt genesen”, nur das es diesmal schlichtweg vernunfts-vergessendes und -verneindes Mitleid ist, was da vor sich hin-west. Aber wir wissen es ja auch schon seit ein paar Wochen: Auch diese Länder sind schließlich alles “Unanständige”, genauso wie Kanada, Australien, Neuseeland und alle anderen unzähligen Länder, die sich das dreiste Wissen leisten, dass man ein Problem nicht dadurch löst, dass man es leugnet und vor ihm einfach durch Nichtstun kapituliert. Das Verhalten und die Äußerungen der deutschen Politik fordern europäische Einheit und sind nicht mal in der Lage, die Befindlichkeiten unser Nachbarn anzuerkennen. Wenn die deutsche Politik “die Wahrung des europäischen Wertekanons” einfordert, verrutscht die Maske: Der europäische Wertekanon, der so krokodils-tränengleich angemahnt wird, soll nämlich der - scheinbar - deutsche sein und alle anderen Länder haben zu kuschen. Dabei ist es sogar umgekehrt: Deutschland ist es, was das Problem zu einem unbeherrschbaren Chaos werden lässt: Der ungarische Zaun musste gerade auch wegen der ausgerufenen deutschen Willkommenskultur gebaut werden und er wird derzeit atomisiert aus dem gleichen Grunde. Auch Rumänien, Bulgarien etc. haben sich schon hinreichend bei uns “bedankt” , dass wir mit dem Sog unserer Sozialleistungen ganze Landschaften entvölkern. Frau Merkel, nehmen sie doch einfach mal zur Kenntnis, das in Danzig und Stettin, Tallin und Prag keiner Lust auf Duisburg-Marxloh hat und insbesondere: nicht das Geld dafür. Schon Brecht wusste, dass man sich Moral leisten können muss und dass in jeglicher Hinsicht: Sozial und finanziell. Die osteuropäischen Länder sind strukturell und wirtschaftlich nicht in der Lage und auch nicht gewillt, 65 Jahre und 25 Jahre nach Abschütteln von Fremdherrschaften sich wieder in eine Situation zu begeben, wo ihnen droht, nicht mehr Herr im eigenen Haus und über ihre eigenen Grenzen zu sein. Das haben wir in Deutschland nicht nur zu akzeptieren, sondern sollten uns sogar eine Scheibe von abschneiden: Aber von unseren europäischen Nachbarn lernen, das kam ja deutschen Politikern noch nie in den Sinn.
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