Henryk M. Broder / 19.07.2007 / 23:40 / 0 / Seite ausdrucken

Mutter Krausens Fahrt ins Glück

Hannelore Krause wurde 1945 in Teltow/Brandenburg geboren, zog 1967 in den Irak, heiratete dort den Mediziner Mohammed al-Tornachi, bekam mit ihm drei Kinder und arbeitete “viele Jahre” als Leiterin der österreichischen Außenhandelsstelle in Bagdad. http://209.85.135.104/search?q=cache:QjtpFp9nZrAJ:de.wikipedia.org/wiki/Entf%C3%BChrung_von_Hannelore_Krause+hannelore+krause&hl=de&ct=clnk&cd=13&gl=de&lr=lang_de
Frau Krause hat einen irakischen Paß und keine Steuernummer in Deutschland. Und niemand würde ihren Namen kennen, wenn sie nicht am 6. Februar 2oo7 zusammen mit ihrem jüngsten Sohn Sinan (2o) entführt worden wäre. Da fiel Frau Krause plötzlich ein, dass sie eigentlich eine Deutsche sei, worauf sie die Bundesregierung anflehte, ihr Leben und das Leben ihres Sohnes zu retten. Nach einigen Herz ergreifenden Appellen, die von den Entführern aufgenommen und den Medien zugespielt wurden, geriet Frau Krause vorübergehend in Vergessenheit, bis sie am 1o. Juli 2oo7, nach fünf Monaten in Geiselhaft, überraschend freigelassen wurde. http://de.wikipedia.org/wiki/Entf%C3%BChrung_von_Hannelore_Krause
Kaum in Freiheit, bedankte sich Frau Krause bei den Entführern für die “anständige Behandlung”, die sie erfahren hatte, um im Anschluß an diese Danksagung die Bundesregierung abermals anzuflehen, das Leben ihres Sohnes zu retten.
Wie und wodurch es zu der Freilassung von Frau Krause kam, bleibt vorerst ein operatives Geheimnis des Krisenstabes im AA. Aber nur Menschen, die an den Osterhasen, den Weihnachtsmann und den Islam als Religion des Friedens glauben, gehen davon aus, dass der Preis, der von der Bundesregierung bezahlt wurde, aus einer Schiffsladung von Koranbüchern bestand - mit einem Vorwort von Udo Steinbach und einem Nachwort von Oskar Lafontaine. Auch die Freilassung der Archäologin Susanne Osthoff, die Ende 2oo5 im Irak entführt worden war, basierte nicht auf einem Versprechen der Bundesregierung, den Irakern bei der Einführung des “Dualen Systems” zu helfen.
Was immer also die Freilassung von Frau Krause gekostet hat und die Freilassung ihres Sohnes kosten wird, das Geld ist gut angelegt. Es ist eine Maßnahme, mit der die irakische Entführungsindustrie gefördert wird, ein Beitrag zum Aufbau der Zivilgesellschaft im Zweistromland. Ungeklärt bleibt die Frage, warum sich die Bundesregierung für das Schicksal einer irakischen Staatsbürgerin verantwortlich fühlt und ob sie demnächst auch die Krankenkassenbeiträge für die Kinder und Enkel von Auswanderern übernehmen wird, die ihre Treue zu Deutschland dadurch beweisen, indem sie täglich das Programm der Deutschen Welle für Namibia hören.

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