Eugen Sorg
Die grosszügigsten Sozialsysteme der Weltgeschichte locken immer mehr Wirtschaftsflüchtlinge nach Europa. Es hat sich herumgesprochen, dass kaum einer weggewiesen wird.
Im vergangenen Monat reisten allein über Griechenland 50’000 illegale Einwanderer aus Afrika, Nahost und Asien in Europa ein. Das sind laut Frontex 8000 mehr als im gesamten letzten Jahr. Schlepper setzten sie ab auf Ferieninseln und sie zogen von dort weiter ins übrige Europa, etwa nach Calais in Frankreich. Calais gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was Europa erwartet. Dort lagern zirka 4000 Migranten um das kleine Städtchen herum und lauern auf die Gelegenheit, versteckt in Lastwagen durch den Eurotunnel nach England zu gelangen.
Linke Aktivisten und Utopisten mobilisierten vor einer Woche Hunderte zorniger junger Einwanderer. Sie zogen durch Calais und forderten auf Plakaten: «Keine Grenze für Migranten», «Mauern einreissen». Und vor wenigen Tagen verglich der BBC-Journalist Aaqil Ahmed die Migranten mit der Heiligen Familie der Bibel. Wie Joseph, Maria und das Jesuskind sich vor dem mörderischen König Herodes nach Ägypten hätten retten müssen, versuchten Flüchtlinge in Calais sich vor den Kriegen in ihrer Heimat in Sicherheit zu bringen.
Ahmed ist kein unbedeutender Schreiberling. Er ist Chef der BBC-Abteilung «Religion und Ethik» und besetzt so einen der einflussreichsten religiösen Posten des Landes. Der Vergleich mit der Heiligen Familie sollte das schlechte Gewissen seiner in der Mehrzahl immer noch christlichen britischen Landsleute wecken und ihre Zustimmung für den Einlass der Migranten erwirken.
Was der gläubige Muslim Ahmed aber nicht sagte, war, dass die Mehrheit der Migranten nicht Flüchtlinge aus Kriegsgebieten sind, sondern Wirtschaftseinwanderer, zumeist Muslime. Ihre Zahl hat nicht zugenommen weil es plötzlich mehr Kriege, mehr wirtschaftliche Not oder gar mehr Hunger gäbe, sondern weil sich herumgesprochen hat, dass man kaum mehr weggewiesen wird, hat man einmal den Boden Europas erreicht. Dafür kommt man, ohne hier je gearbeitet zu haben, in den Genuss der grosszügigsten Sozialsysteme der Weltgeschichte: freie Unterkunft, Verpflegung, Sackgeld, medizinische Versorgung, Ausbildung für die Kinder, kostenlose Rechtshilfe.
Folgt man den Empfehlungen Ahmeds und seiner links-utopistischen Mauerstürmer, werden Millionen nachkommen, und das Europa, das wir heute kennen und lieben, wird in wenigen Jahrzehnten eine unwirkliche Erinnerung sein.
Zuerst erschienen auf http://bazonline.ch/ausland/europa/ihr-kinderlein-kommet/story/29043150