Seinen Höhepunkt erreicht die Weigerung, Abartiges aus anderen Kulturen auch als abartig zu bezeichnen, wenn es zum Thema Beschneidung von Frauen kommt. Ich hatte in vier verschiedenen Seminare an Diskussionen darüber teilgenommen. In keiner einzigen wurde dieses Thema in der gebührenden Kürze abgehandelt und diese grausame Verstümmelung als unentschuldbares Verbrechen bezeichnet. Genau genommen wurde es überhaupt nicht als Verbrechen bezeichnet. Es wurde betont, dass diese Zeremonie eine wichtige Rolle im sozialen Leben solcher Gesellschaften spielt und die Frauen selber führende Positionen bei dieser Prozedur einnehmen würden. Ja, oft wären es sogar Frauen, die das wehrlose Kind entstellen dürfen. Glückwunsch!
http://debatte.welt.de/weblogs/4881/boess+in+berlin/136478/unter+studentender+soziologie