Rainer Bonhorst / 24.10.2014 / 18:14 / 5 / Seite ausdrucken

Für Dieter Nuhr

Reporter: Herr Abdullah, vielen Dank, dass Sie für dieses Interview zur Verfügung stehen.

Abdullah: Gerne.

Reporter: Sie sind Bürger des neuen Islamischen Staates.

Abdullah: Stimmt. Stolzer IS-Bürger.

Reporter: Im Moment wirken Sie allerdings ein wenig mitgenommen.

Abdullah: Kein Wunder. Ich komme gerade von einer Vollstreckung.

Reporter: Vollstreckung?

Abdullah: Steinigung.

Reporter: Sie kommen von einer Steinigung? Und Sie leben noch?

Abdullah: Was reden Sie da. Ich bin ein Mann. Männer werden doch nicht gesteinigt.

Reporter: Entschuldigung.

Abdullah: Also wirklich. Diese Abendländer. Was haben die für Vorstellungen von uns ISlern.

Reporter: Sorry. Also, wer wurde denn gesteinigt?

Abdullah: Meine Nichte.

Reporter: Ihre Nichte?

Abdullah: Ja, meine Nichte. Was gucken Sie denn so erstaunt?

Reporter: Entschuldigung. Aber Sie wirken so gelassen. Verschwitzt, aber gelassen. Dabei wurde doch gerade Ihre Nichte gesteinigt.

Abdullah: Was heißt hier: wurde. Ich habe sie gesteinigt. Selber. Mit meinen eigenen Händen. Sonst sähe ich ja nicht so verschwitzt aus. Außerdem macht mir meine rechte Schulter zu schaffen. Hoffentlich nichts Ernstes.

Reporter: Sie haben … ?

Abdullah: Was ist denn jetzt schon wieder. Natürlich habe ich meine Nichte gesteinigt. Wer denn sonst!

Reporter: Ihre eigene Nichte?

Abdullah: Also, Sie stellen Fragen. Soll ich die Steinigung meiner Nichte etwa irgendwelchen wildfremden Leuten überlassen?

Reporter: Also, ich weiß nicht. Aber bitte sehr. Was hat sie denn getan?

Abdullah: Wer?

Reporter: Ihre Nichte.

Abdullah: Ach die. Ehebruch.

Reporter: Ehebruch? Und dafür wird sie gesteinigt?

Abdullah: Ja, wofür denn sonst. Was machen Sie denn, wenn Ihre Frau die Ehe bricht?

Reporter: Wegschauen oder Scheidung.

Abdullah: Scheidung? Da haben wir ihn wieder, den abendländischen Sittenverfall. Bei uns ist die Ehe heilig.

Reporter: Ja, gibt es denn bei Ihnen keine Scheidung?

Abdullah: Doch, natürlich. Der Ehemann sagt dreimal: Ich verstoße dich. Und fertig.

Reporter: Und dann?

Abdullah: Dann wird gesteinigt. Der Ehemann verstößt seine Frau natürlich nur, wenn er glaubt, dass sie die Ehe gebrochen hat. Und die Ehe ist, wie gesagt, bei uns heilig.

Reporter: Ach du heiliger Bimbam..

Abdullah: Was soll denn diese Bemerkung. Haben Sie sonst noch Fragen? Ich hab es etwas eilig. Hab gleich noch ne Steinigung.

Reporter: Noch eine?

Abdullah: Ja, das ist dann meine dritte. Aber dann ist Feierabend.

Reporter: Ihre dritte Steinigung?

Abdullah. Natürlich. Heute ist Steinigungstag. Immer am ersten Dienstag und am letzten Freitag des Monats.

Reporter: Da kommt aber eine Menge zusammen. Wo kriegen Sie denn die ganzen Steine her?

Abdullah: Überwiegend Importware. Aber die Steine sind nicht unser Hauptproblem.

Reporter: Sondern?

Abdullah: Die Überstunden. Die Nachfrage nach Steinigungen wächst ständig. An zwei Tagen im Monat ist das nicht mehr zu schaffen. Zweimal in der

Woche, das wäre der Nachfrage angemassen. Wir brauchen dringend eine Steinigungsreform.

Reporter: Eine Steinigungsreform?

Abdullah: Ja, natürlich. Ach, ich verstehe. Sie glauben, wir islamistischen Fundamentalisten sind nicht reformfähig.

Reporter: Das habe ich nicht gesagt.

Abdullah: Aber gedacht haben Sie es. Das ist wieder typisch für euch Christen. Immer bereit, andere Religionen zu diskriminieren.

Reporter; Ich bin Agnostiker.

Abdullah: Das ist wieder typisch für euch Christen. Lauter Ungläubige.

Reporter: Gibt es bei Ihnen denn keine Ungläubigen?

Abdullah: Nein, die werden geköpft. Oder, um genau zu sein: Frauen gesteinigt. Männer geköpft.

Reporter: Ach ja. Sie achten ja auf eine strenge Trennung der Geschlechter.

Abdullah: Sollen wir etwa Männer und Frauen zusammen in die ewigen Jagdgründe schicken?

Reporter: In die ewigen Jagdgründe?

Abdullah: Kleiner Islamistenscherz. Sie wissen doch: Humor ist, wenn man trotzdem lacht.

Reporter: Hahaha.

Abdullah: Hahahahaha.

Reporter: Danke für dieses Gespräch und viel Spaß bei der Steinigung.

Abdullah: Danke. Hab ich.

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Leserpost

netiquette:

Klaus Kalweit / 25.10.2014

Das hat aber mit der Wirklichkeit nichts zu tun. Oder etwa doch?

Svenja Pletowska / 24.10.2014

Kribbeliges Pflaster. Habe nur von dem Video gehört, wo der Vater seine Tochter (mit-)steinigt, war darüber einfach fassungslos. Den ganzen Tag, zwei Tage kam mir das immer wieder hoch, sie sollte nicht umsonst gestorben sein. Habe immer wieder darüber nachgedacht, was Frauen denn bloß gegen eine solche Unterdrückung tun können. Bin froh, dass der Kabarettist das thematisiert, ist ihm wohl auch nahe gegangen. Sehe keine Diskriminierung, sehe barbarische Hinrichtung, die sich auf die Scharia des Islam beruft.

Matthias Pflipsen / 24.10.2014

“Ich nehme zwei von den großen, dann bitte noch drei spitze und vier flache. Ach ja, und noch ein Paket Kies.”

Werner Pfetzing / 24.10.2014

Hallo, lieber Herr Bonhorst ! Großartig, Ihr Beitrag.  Ich glaube, Sie haben Herrn Nuhr getoppt.  Ob der Gute Ihre Anregung annimmt ?  Wenn nicht, was wegen seines Bekannheitgrades und der daraus resultierenden Breitenwirkung schade wäre, dann eben Akif Pirinci.  Aber der gilt ja mittlerweile als Paria im Öffentlich-Rechtlichen TV. Viele Grüsse Werner Pfetzing

Reiner Schöne / 24.10.2014

Ich habe gelacht. Sehr gut.

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