Henryk M. Broder / 06.08.2007 / 23:05 / 0 / Seite ausdrucken

Eine Schmockine packt aus

Leute, macht den ZDF-Hausfrauen-Porno aus, die Klimaanlage wieder an, schnallt euch fest an, damit ihr nicht vom Sofa fallt, hier kommt die beste Lachnummer seit Otti Fischers letztem Besuch bei den Weight Watchers. Frau Rosenzweig, Ehefrau des “Oberrabbiners” Moishe Arye Friedman, Chef der ultraorthodoxen jüdischen Gemeinde in Wien, deren Mitglieder sich regelmäßig in der Friedman-Küche versammeln, um mit Matzeknödeln aufeinander zu werfen, schüttet ihr gequältes Herz aus. Im muslimmarkt, der schon immer ein Herz für verfolgte Juden hatte.

“Ich kenne nur wenige Juden, die die Schabbat-Regeln so gewissenhaft einhalten, wie es mein Gatte tut. Und solch eine Regel als Ausschluss für die Kinder von der Schule erscheint mir zumindest merkwürdig. Es geht um eine Rede in Berlin an einem Samstag, wobei mein Gatte nicht einmal das Mikrofon gehalten hat, sondern es wurde von einen Muslim gehalten. Jedenfalls ist es sonnenklar, dass all diesen Begründungen nur Scheinbegründungen sind, es geht einzig und allein um die Konferenz im Iran gemeinsam mit dem Treffen mit Präsident Dr. Mahmoud Ahmadinejad. Ich glaube man vergisst, dass wir Österreicher sind und in Österreich leben; Österreicher jüdischen Glaubens.”

Alles im Einzelnen richtig zu stellen, was in diesem Interview erstunken und erlogen ist, wäre so mühsam, wie einem Kreationisten die Evolutionstheorie zu erklären. Es geht schon damit los, dass eine orthodoxe jüdische Frau bei der Heirat natürlich den Namen ihres Mannes annimmt und hört mit dem Mikrofon, das sich “der Gatte” von einem Moslem halten ließ, noch lange nicht auf. Unerklärlich ist auch, warum sich Friedman/Rosenzweig an ein so obskures Unternehmen wie den muslimmarkt wenden,  obwohl der Herr Gatte doch mit dem ehrenwerten Präsidenten des Iran, Dr. Mahmud Ahmadineschad, befreundet ist. Dieselben Leute, die ihm die Reise nach Teheran bezahlt haben, könnten ihm auch jetzt aus der Klemme helfen. Und was die “Österreicher jüdischen Glaubens” angeht, so bekommt der erste, der Friedmans k.u.k-Pass gesehen hat, von mir ein Abo für den Prater spendiert, einschließlich Riesenrad und Geisterbahn.
Es spricht einiges dafür, dass Friedman/Rosenzweig keine Juden, sondern psychotische Judendarsteller sind. “Jude” ist ja keine geschützte Berufsbezeichnung, jeder Mythomane darf sich auch “Gott” oder “Holocaustüberlebender” nennen und mit dieser Nummer auf Tournee gehen. Weit gekommen sind Friedman/Rosenzweig freilich nicht. Wer im muslimarkt aufschlägt, hat sogar seine Karriere als Bruchpilot schon hinter sich.

Die ganze wilde Majse steht hier:
http://www.muslimmarkt.de/interview/2007/rosenzweig.htm

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