In Europa hat sich der Islamismus bereits institutionell verankert und die Europäer scheinen das zu schätzen und als vorteilhaft zu betrachten, weil sie glauben, so mit Islamisten verhandeln zu können, die bereit sind, auf Gewalt zu verzichten. Zwar trifft es zu, dass es einen Unterschied zwischen friedlich-institutionellem und dschihadistischem Islamismus gibt, aber dieser Unterschied betrifft nur die Frage der Gewaltanwendung als Mittel der Politik. Friedliche Islamisten verzichten darauf, gleichwohl pflegen sie dieselbe dschihadistische Weltsicht. Sie betreiben Dschihad institutionell und instrumentalisieren dafür die Zivilgesellschaft. Beide Richtungen des Islamismus jedoch, die gewalttätige wie die unter Verzicht auf Gewalt vorgehende institutionelle, lehnen nicht allein die Werte der Zivilgesellschaft ab, sondern auch das Konzept von Zivilreligion überhaupt, weil dieses Konzept die Trennung von Religion und Politik bejaht, die es für Islamisten nicht geben kann. Die Anerkennung der Religion als Quelle von Werten, die im Einklang mit der Zivilgesellschaft stehen, passt nicht in diese islamistische Ideologie. http://www.die-tagespost.de/2008/index.php?option=com_content&task=view&id=100050972&Itemid=1