Zu den unvergesslichen Begegnungen der besonderen Art, die ich erleben durfte, gehört ein eher zufälliges Zusammentreffen mit dem “Rabbiner” Moishe Arye Friedman in Wien, wo er einer “Gemeinde” vorstand, die aus ihm und seiner schierchen Mischpoche bestand. In der Walzer-Stadt an der Donau war der “Rabbi von Köpenick” weltberühmt; er wurde sogar vom iranischen Präsidenten zu einer Holocaustleugner-Konferenz nach Teheran eingeladen. Später soll er eine Weile in der iranischen Hauptstadt als Gast des iranischen Präsidenten gelebt haben, nachdem er Wien unter Zurücklassung erheblicher Schulden verlassen hatte. Dann verlor sich seine Spur im Diesseits, zumindest fiel er durch keinerlei spektakuläre Aktionen mehr auf.
Jetzt ist er wieder aufgetaucht, in Brüssel, der europäischen Metropole des institutionalisieren Wahnsinns. Als Teilnehmer am Arab-European Dialogue, zu dem das 2012 gegründete Euro-Arab Institute unter dem Schirm des Europäischen Parlaments eingeladen hatte. Das Event wurde nicht nur vom Europäischen Parlament gesponsert, der Präsident des Parlaments, Mark Schulz, betonte bei dieser Gelegenheit, wie wichtig der “multikulturelle Dialog” wäre, der die Grundlage der EU bildet.
Nun ist Moishe Arye Friedman nicht der erste Hochstapler, für den in Brüssel der rote Teppich ausgerollt wird. So etwas gehört zur Brüsseler Routine. Und wenn es für einen ultraorthodoxen Rabbiner geschieht, der den iranischen Präsidenten abgeknutscht hat, dann ist die Sache 100% halal und glatt koscher.