Es ist doch egal wie. Das Regime nutzt halt, was willfährige „Wissenschaftler“, betrugserfahrene Statistiker und halbgebildete „Experten“ so abliefern. Die Richtigkeit wird von den halbamtlichen „Faktencheckern“ garantiert. Und jetzt Licht aus und keinen Mucks!
Typische deutsche Unterhaltung, kurz: A: Aber die indische Mutante. B: Indien hat 1,4 Milliarden Einwohner. A: Indien ist aber trotzdem ganz arm dran, und die Mutante ist gefährlicher. B: Indien ist nicht schlechter dran als Deutschland oder Frankreich. A: Sagt nichts mehr, ist beleidigt, zieht ab. Das lässt sich mit den meisten Beispielen oben durchexerzieren. Dieser Deutsche, der nichts mehr wissen will, der staatliche Gewissheit ohne Zweifel haben will, der bei Widerspruch beleidigt zumacht wie eine Muschel, erscheint mir degeneriert.
Die völlige Unbedarftheit im Umgang mit Zahlen ist an sich schon schlimm, aber fast noch schlimmer ist die bornierte Gläubigkeit, mit der den falschen Zahlen hinterher gelaufen wird. Nur ein Beispiel (diesmal aus dem Bereich Klima): Die Simulationsrechnungen für die Klimaentwicklung basieren allesamt auf Energiegleichungen und beziehen sich auf den absoluten Temperaturnullpunkt. Eine Erwärmung von 20°C auf 22°C entspricht eben nicht einer Energiezunahme von 10%, sondern von 0,15%. Man kann sich einfach ausrechnen, welche Genauigkeit für eine Aussage wie “Wir rechnen mit einer Erwärmung von 0,x Grad im Jahr” erforderlich wäre. Das leistet keine Simulationsrechnung, noch nicht einmal mit einfachen, gut beschreibbaren technischen Objekten und erst recht nicht mit einem komplexen System wie einem ganzen Planeten, bei dem noch nicht mal alle relevanten Parameter erfasst sind. Mit anderen Worten: Die Berechnungen zur Klimasimulation gleichen dem Versuch, mit einem Zollstock auf 1/1000 mm genau zu messen. Geht einfach nicht. Ich habe dieses Argument in einer ziemlich aufwändigen Diskussion gebracht. Standardantwort: “Weiß ich nicht. Damit kenne ich mich nicht aus. Aber die Wissenschaft ist sich einig, Harald Lesch hat nichts davon gesagt und Du bist kein Klimakundler. Ich glaube der Wissenschaft(TM)”. Wenn Aufklärung der Mut ist, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen, was ist denn dann die Verweigerung, sich seinen eigenen Verstand zu benutzen? Diese Diskussion war vor Corona. Es wundert mich überhaupt nicht, dass sich das ganze Volk so problemlos von ein paar lausig dahingetürkten “Kennzahlen” hat in die Panik treiben lassen. Und in seiner Panik Rattenfängern wie Södolf ihre Grundrechte vor die Füße wirft. Mir hat man in der Schule noch eingetrichtert, eine gute Bildung ist wichtig, damit man keinen Rattenfängern auf den Leim geht. Vielleicht hat man genau deswegen das Bildungssystem vor die Wand gefahren. Es ist zum Verzweifeln.
Ganz neu ist dieses Spielchen aber nicht Herr Peymani. Ich erinnere mich noch mit Wonne an einen älteren Artikel aus der brandeins über die Anzahl der ‘befahrbaren Strassen/Infrastruktur’, ich glaube das war in Mexiko oder Colubien, schon länger her. Der Plot ging ungefähr so: Mexiko liess sich massivst feiern für eine ‘Steigerung’ der Anzahl der Strassen um 50%. Wie hatte die das hinbekommen? Nun, man nehme die vorhandene Infrastruktur und pinsele anstelle von zwei Strassen drei Strassen und zack hat man sein Strassenpensum um 50% gesteigert. Jetzt begab es sich aber zu jener Zeit, dass die neu gepinselten Strassen zu eng waren und pausenlos Fahrzeuge deswegen ineinander krachten. Was war die Lösung? Man pinselte die Strassen wieder zurück in ihre ursprüngliche Form und erzählte der Bevölkerung: “Aufgrund der Gefahrenlage musste wir leider 33% der Strassen reduzieren, dennoch ist eine Gesamtsteigerung der Strassenanzahl zu verzeichnen.” und bezog sind im selben Atemzug auf die vorherige Steigerung der Strassenkapazität um 50%. 17% Prozent neue Strassen aus dem Nichts. Das kann nur Mathe.
Bitte nicht vergessen: ein Inzidenz von 100 klingt dramatischer als 1 Promille. Nun ja, PISA lässt grüssen.
Die hohe Kunst der Politik ist es nun einmal, dem Volk - wie weiland Till Eulenspiegel den Juden - Kackekugeln als Pralinen zu verkaufen. Oder umgekehrt: Pralinen zu Kackekugeln zu erklären. Nehmen wir das Beispiel Inzidenz - ganz abgesehen von der methodischen Problematik und der statistischen Irrelevanz dieser Zahl: Stellen wir uns vor, man würde von von einer Inzidenz von 100 berichten, sondern von 1 Promille. Das ist zwar exakt dasselbe in diesem Fall, aber wonach hört sich 1 Promille an? Die Vorstellung der Politik ist offenbar: Wenn die Leute was von Promille hören, dann nehmen sie es nicht ernst. Eine “Promillengefahr” ist einfach lächerlich gering (4 Bier und habe auch Promille). Ich denke, dass ganz am Anfang tatsächlich so eine Art “Sorge” vorhanden war, die Menschen würden die “Pandemie” nicht “ernst genug” nehmen (als schon alle in Panik waren, aber das nur nebenbei). Was dann aber passierte: Die Politiker haben den ganzen pandemischen Quark selbst auch nicht begriffen. Da musste ein Wert her, den sie selbst verstehen. Einer, mit dem sie vor das Volk treten konnten, ohne sich ständig zu verhaspeln - und ohne in der Zwickmühle zu sein, einen komplexen Sachverhalt, den sie selbst nicht verstehen, dem Volk verständlich machen zu müssen. Das war eine große Erleichterung, denke ich. Mit den Promillezahlen lässt sich “regieren”. Es darf daher nicht wundern, dass jetzt die schlimmsten Grundrechtseinschränkungen der Geschichte der Republik genau an diesen Wert geknüpft werden. Er ist eine “allgemein akzeptierte” und “etablierte”, leider irrelevante und nichtssagende Größe. Und die Menschen fressen die Kackekugeln, als wären es Pralinen, so wie sich eine Bevölkerung von Impfmuffeln nun zu einer Bevölkerung von Impfneidern entwickelt hat. Was gestern noch pfui war, ist heute hui. Dank der Tatsache, dass aus 1 Promille 100 wurde.
Danke, Herr Peymani. Früher habe ich dem geistigen Anachronismus angehangen, daß politische Führer nur durch ihre geistige Brillanz in das Amt gelangen. Expertise rules. So ungefähr ab 2005 habe ich mich allerdings immer öfter gefragt, ob ich im Angesicht der handelnden Politdarsteller die Zusammenhänge nicht begreife. Selbstreflektion ist ja ein wichtiges Werkzeug des ständigen Besserwerdenwollens. Spätestens seit 2015 bin ich mir nun sicher, daß pragmatische Analyse und das Ergebnis daraus in meinem Kopf besser funktionieren als im Politischen Herrschaftssystem. Aber darum geht es dort auch garnicht. Dort wird mithilfe von Emotion und Ideologie und einem Heer aus hochbezahlten Kommunikationsberatern die Volksmasse getäuscht, belogen, und eingelullt und peu a ´ peu eine Art Willkürherrschaft der politischen Macht etabliert. Viele bislang wichtige Grenzen sind bereits systematisch überschritten worden. Wenn wir es nicht schaffen, der breiten Masse den Grad ihrer Verarsche deutlich zu machen, ist Ende Gelände. Meine Hoffnung darauf schwindet allerdings von Tag zu Tag mehr, gerade auch im Angesicht der jüngsten Wahlergebnisse und Prognosen.
Inzidenz im Bundestag : Von 709 Abgeordneten stehen 12 unter Korruptionsverdacht ! Das entspricht einer Inzidenz vom 1693 ! Wir sollten vorsichtshalber alle einsperren bis der Wert unter 25 ist……
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