Henryk M. Broder / 26.07.2018 / 15:00 / 33 / Seite ausdrucken

Wohin mit den Juden?

Eine progressive schwedische Jungpolitikerin, die als Kandidatin für den schwedischen Reichstag kandidiert, schlägt vor, die jüdischen Israelis in die USA zu deportieren, um historisches Unrecht wieder gut und Platz für einen palästinensischen Staat zu machen. Hinterher fällt ihr ein, das Statement könnte missinterpretiert oder missverstanden werden. Deswegen stellt sie klar, es handelte sich um eine Fantasie, die nicht als politischer Lösungsvorschlag gemeint war.

Ja, man wird ja noch träumen dürfen, von einer besseren Welt, von einer Welt ohne Israel und von einer Welt ohne Juden. Auch die "Endlösung der Judenfrage" war so eine Fantasie. Und wenn sich die Nazis nicht an allen Fronten verhoben, sondern auf diese eine Frage konzentriert hätten, wäre sie beinahe gelungen.

Was mich angeht, so habe auch ich eine Fantasie, die ich an dieser Stelle gerne loswerden möchte. Schweden – 447 Tausend Quadratkilometer Fläche, 10 Millionen Einwohner, 23 Einwohner pro km², in Deutschland sind es zehnmal so viele – nimmt alle Palästinenser aus Gaza und der Westbank und den Flüchtlingslagern im Libanon und Jordanien auf. Das wären vier bis fünf Millionen Menschen. Schweden ist nur dünn besidelt, es gibt noch viel Platz zwischen den Fjorden und im Norden des Landes. Erstaunlich, dass der schwedischen Jungpolitikerin diese Lösung des Nahost-Problems nicht eingefallen ist. Das Denken aller Antisemiten kreist immer um Juden. Das ist der Stoff, aus dem ihre Fantasien ins Unkraut schießen.

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Frank Bleil / 26.07.2018

Bei der Lektüre des Spiegel-Buchs ‘Der Schattenkrieg’ über die Aktivitäten der israelischen Geheimdienste hat sich allerdings auch mir eine Fantasie aufgedrängt: Israel muss seit der Staatsgründung einen ungeheuren und ungeheuerlichen Aufwand betreiben, um sich der ständigen Vernichtungsbedrohung durch die arabische Welt zu erwehren. Neben Krieg, Terrorismus, Intifada streben wechselnde arabische Länder immer auch offen oder heimlich danach, in den Besitz der atomaren Massenvernichtungswaffe zu kommen, mit dem erklärten Ziel der Vernichtung Israels. Es ist abzusehen, dass dies auch irgendwann gelingt. Wäre es da nicht letztendlich eine große psychologische und historische Erleichterung, wenn die Israelis tatsächlich ihren Staat aufgeben würden. Sie würden doch als in der Regel hochqualifizierte, bzw. zumindest mehrheitlich qualifizierte und bestens integrierbare Fachkräfte sofort von vielen Ländern nicht nur der westlichen Welt aufgenommen werden und wären tatsächlich wirtschaftlich und kulturell die viel beschworene Bereicherung durch Einwanderung. Damit einher gehen könnte ein Auswanderungsprogramm für unsere arabisch-islamischen Migranten in einen dann nach ihren Regeln aufzubauenden palästinensischen Staat. Wie gesagt: auch nur eine abstruse Fantasie…

Ulrich Jäger / 26.07.2018

Dummheit ist wohl auch in Schweden ein Kriterium für eine erfolgreiche Politikerlaufbahn. Ein Blick auf die Geschichte des Staates Israel zeigt, dass nicht nur europäische Juden, die den Holocaust überlebt hatten, Bürger diese Staates wurden. Die andere Hälfte waren Vertriebene aus den islamischen Staaten, die nach 1948 „judenfrei“ wurden. Seltsamerweise wedeln nur die in den Nachbarländern Israels lebenden Palästinenser jährlich einmal mit den Schlüsseln ihrer alten Häuser, wobei die Wedler schon die Enkelgeneration sind. Man stelle sich nur vor, die Enkel der vertriebenen Juden würden Ähnliches veranstalten. Auch die Vertriebenen nach WK lI sind irgendwann hier angekommen. Der Ruf nach der „alten Heimat“ wird als revisionistisch wahrgenommen. Nur den Palästinensern wird dieses Denken und Handeln wohlwollend zugebilligt. 80 Jahre Flüchtlingslager formen. Auch das Denken vieler Politiker hierzulande.

Elmar Schürscheid / 26.07.2018

Die Palästinenser würden Schweden mit Sicherheit zur Weltwirtschaftsgroßmacht werden lassen.

Gunnar Horn / 26.07.2018

Das hat die Schrulle aus der Sitcom “The Big Bang Theory” übernommen, da gab es das mal, allerdings als Scherz. Da hat Sheldon Coope, brillanter theoretische Physiker, sozial allerdings absolut inkompetent, wahrscheinlich Asperger, folgendes zum Uni Präsidenten gesagt: “Da ich keine Aussichten mehr auf den Physiknobelpreis habe, habe ich mich entschlossen, den Friedensnobelpreis zu gewinnen. Hierzu erstellen wir einfach eine exakte Kopie des Staates Israel in der texanischen Wüste und schon ist der Nahostkonflikt gelöst.” Uni-Präs: “Wie wollen Sie die ganzen Menschen dorthin bekommen?” Sheldon: “Wie in der Bibel, Moses rief und das Volk kam.” Uni-Präs: “Wenn aber keiner kommen will?” Sheldon : “Ach das wird schon, wie geben ein Festmahl.” < Ende > Dabei ist es doch ganz einfach, den Friedensnobelpreis zu bekommen, man muss nur Chef einer Terrormiliz sein und nach jahrzehntelangem Morden versprechen, mal einen Gang runterzuschalten.

Frances Johnson / 26.07.2018

Das Bild von ihr im Link ist irreführend. Sie ist laut wiki sverige im Iran geboren, was erklärt, warum sie die jüdischen Israeli in die USA deportieren!!! will (kleiner soll zum großen Satan ziehen). Sonst hätte sie sie ja nach Schweden eingeladen. Es ist sehr schlecht um Schweden bestellt. Ich kann nicht mal über Broders Idee lachen, so traurig ist das.

Stefan Bley / 26.07.2018

Warum eigentlich deportieren wir nicht alle Linken, Grünen, Antifanten und sonstige Träumer nebst ihren wie Heuschrecken hier eingefallenen Goldjungs nach Gaza? Da können sie uns dann unter Laborbedingungen, weil ganz unter sich, zeigen, wie ein multikulti Sozialstaat ohne Nettozahler und eine Gesellschaft ohne Bildungsniveau im weltweiten Wettbewerb funktioniert.

Ilse Polifka / 26.07.2018

Ja, auch in anderen Länder treiben die echten Nazis ihre Blüten.

Esther Burke / 26.07.2018

Geht beides nicht. Die Feindschaft zwischen Israel und seinen Nachbarn ist als Pufferzone zu wichtig : die 80 israelischen Atomsprengköpfe schützen nicht nur Israel vor seinen Nachbarn, sondern schützen auch die Nachbarschaft, weil die so nicht mehr so einfach “genuked” werden können - zu riskant . Der Hass in Middle East “schützt” auch Araber vor Arabern , Araber vor Iranern (Sunni :II: Schia), “den Westen"vor Rußland (+ China ?) und natürlich auch jew. umgekehrt. Erklärt vielleicht, warum nicht alle Juden (wer oder was ist ein Jude nach 2000 J. Diaspora ?) ins gelobte Land heimkehren wollen. Erklärt evtl auch, wie die USA gleichzeitig mit Israel UND den Saudis so eng befreundet sein können.    ???

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