nee, hier hat Cora Stephan recht: die Falschen haben gewonnen (Tichy). Nicht erst 2020, das begann schon 1990. Ich tue mich schwer mit Leserbriefen, aber ich war 1988 in Leipzig auf der Straße und darüberhinaus. Um schon 1990 auf die Fresse zu bekommen, weil die Wiedervereinigung nicht schnell genug ging gegen den Willen der Hälfte der Demonstranten. Der Werte- Verrat war viel früher und hat mit Fußball so viel zu tun wie mit Kegeln. Ich schätze Ihre Artikel sehr, aber hier werfen Sie zusammen, was zusammen nicht gehört. Unsere Gesellschaft krankt an allem Möglichen, am Fußball jedoch nicht. Das ist nur Randerscheinung. Felix, wissen Sie wie es ich anfühlt, trotz Schießbefehls auf die Straße zu gehen? So war es 1989. Und ich bin froh, dass Sie es nicht wissen! Und ich hoffe, Sie werden es nie erfahren! Ganz herzliche Grüße. Mike Höpp
Entschuldigung, aber wenn ich dieses Foto als Verkörperung von Scheinheiligkeit sehe, wird mir schlecht wie einst Max Liebermann. Ich habe nichts vergessen. Und vergeben werde ich nur, wenn ich explizit darum gebeten werde und vorher öffentlich Reue bekundet und Wiedergutmachung geleistet wird. - Der unwerten „Weicheierschaft“ in Katar wünsche ich eine brutal blamable Niederlage gegen Spanien, so dass sie bei Nacht und Nebel und geschlossenem Flughafen im moralinverkleisterten Deutschland einfliegen müssen
Bereits nach der ersten rot grünen Regierung unter Schröder sagte Fr Roth, dass die größte Leistung der Koalition darin bestanden habe, dass Schwule und Lesben nun freier leben können. Dazu mag man stehen wie man will, aber es zeigt das völlige Abhandenkommen des Fokus. Wirklich wichtige Dinge werden gar nicht mehr als solche wahrgenommen, daher ist Scheitern vorprogrammiert (z. B. Energiewende, Katastrophenschutz). Die Fußballer spiegeln dies wider. 2018 mit moralischer Erhöhung über Türken unter Erdogan krachend gescheitert. 2022 mit derselben moralischen Überhöhung gegen Katar. Bevor die Truppe merkt, warum sie eigentlich bei der WM dabei ist, fährt sie schon mit Flicks Bus nach Hause.
“Wir waren Zeuge davon. 2020 wurden die westlichen Freiheitsrechte der Bekämpfung eines Virus geopfert, das sich von anderen kursierenden Atemwegsinfektionen nicht wesentlich unterscheidet.” –– Dies ist in dieser Verkürzung falsch. Im Jahre 2020, jedenfalls am Anfang, bestand die begründete Angst, das Corona tödlich sei wie die Pest oder jedenfalls wie die Cholera. Wäre das der Fall gewesen – und es gab anfangs gute Gründe, dies zu glauben! –, wären die Maßnahmen angemessen gewesen. Leben ist eben auch ein Menschenrecht. Die gemachten Fehler kamen später. Diese wiederum sind nicht nur der Politik, sondern ebenso den angstgeilen Medien sowie einer hysteriegeneigten Öffentlichkeit zuzuschreiben. Wir leben inzwischen nicht nur in einer Massen-Demokratie, sondern auch in einer Mob-Demokratie.
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