Zum ersten Mal stellt die EU in Sachen Klimapolitik knallharte Bedingungen an den Rest der Welt. Die Zeit des grünen Unilateralismus ist offenbar wirklich vorbei. Allerdings können sich weder China noch Indien eine Zustimmung zu den EU-Bedingungen erlauben. Damit sinken die Chancen auf eine Einigung über ein UN-Klimaabkommen immer schneller gen Null: Die EU-Umweltminister wollen, dass fortschrittliche Schwellenländer wie China und Indien im Rahmen eines globalen Klimaschutzabkommens im nächsten Jahr einen „angemessenen Beitrag“ zur Minderung der CO2-Emissionen leisten. Neben den Industrienationen wie den USA, die Verpflichtungen zur Senkung der CO2-Emissionen eingegangen sind, sollten auch Schwellenländer mit großem Wirtschaftswachstum ihre Emissionen bis 2020 auf ähnliche Weise um 15% bis 30% senken, verglichen mit den Emissionen, die sie sonst normalerweise ausstoßen würden. Das macht die EU zur Bedingung, um im Dezember 2009 in Kopenhagen einem weltweiten System zur Reduzierung von Emissionen zuzustimmen.