Wie es mit dem Journalismus in anderen Ländern bestellt ist, weiß ich nicht, für den deutschen jedenfalls gilt: Statt die Regierung zu kritisieren, geht er lieber gegen Regierungskritik in Stellung. Dabei mag sie doch ohnehin schon niemand, die Verschwörungstheoretiker, Rechtsextremisten, Impfgegner und Corona-Leugner. Es ist wohlfeil, sich auf diese Minderheit zu konzentrieren und sie zur großen „Gefahr für die Demokratie“ zu stilisieren, während man der Regierung den Rücken frei hält.
Kritik sei erlaubt, so heißt es allenthalben, doch Schluss sei dort, wo Regeln absichtlich missachtet werden. Es gehört zur totalitären Logik dieser Regeln, dass es nunmehr gar keiner Aggression mehr bedarf, um mit polizeilicher Gewalt und Wasserwerfern gegen Regierungskritiker vorzugehen: Allein wer sich an der frischen Luft auf einer Demonstration keine Maske aufsetzt, kann nun als Gefährder aller stigmatisiert werden, dem nur recht geschehe, wenn er zu Boden geworfen oder durchnässt wird. Das ist die Brutalität, die in den so unschuldig und harmlos daherkommenden Abstands- und Hygieneregeln von Anfang an angelegt war. Wenn der Staat das Alltäglichste und Menschlichste ordnen will, muss es irgendwann ans Eingemachte gehen.
Der Hass von Mob und Elite auf vermeintliche Gesundheitsgefährder will auf Bestrafung hinaus: Bußgelder für Maskenverweigerer! Keine Intensivbetten für Corona-Leugner! Die Häme und das Lachen derer, die sich in den sozialen Medien über den „Nieselregen“ verlustierten, weil sie sich gewünscht hätten, dass ein harter Wasserstrahl in die Menge gehalten wird, – das war die passende Begleitmusik zu dem demokratiefeindlichen Gesetz, das Parlamentarier gestern im Bundestag durchgewunken haben. Ihre Namen werden nicht vergessen sein, wenn die Scherben zusammengekehrt werden.
Alles hängt an den PCR-Tests
Ein kollektiver Wahn durchseelt die Republik. Die ihn durchsetzende Regierung – und nicht irgendein Virus – wird uns mit ihrer skrupellosen Politik einen „harten Winter“ bescheren, der uns „noch viel abverlangen“ (Merkel) wird. Aus ihm heraus wird dieses Land dauerhaft verändert hervorgehen: neurotischer, repressiver, kärger, ärmer, feindseliger. Wir leben in Zeiten einer Massenhysterie, in der sich Politik und der lautere Teil der Bevölkerung gegenseitig befeuern: Der Aktionismus der Regierung reagiert auf Verunsicherung und Angst, die von jenem wiederum gesteigert werden.
Wo die unhinterfragten „Infektionszahlen“ weiter steigen, wird nicht etwa die von der WHO 2019 noch konstatierte Wirkungslosigkeit der Maßnahmen in Betracht gezogen, die Teststrategie problematisiert oder in Rechnung gestellt, dass Menschen in der Grippesaison nun einmal krank werden, nein: Nicht hart genug seien die Regeln, zu undiszipliniert diejenigen, die sich nicht an sie halten. Es gehört zur Narrenlogik des Lockdowns, dass gerade seine Wirkungslosigkeit zur Forderung führt, ihn noch härter durchzusetzen.
Jede Massenhysterie hat ein Ende, und irgendwann wird auch das Corona-Kartenhaus in sich zusammenfallen. Es fängt schon an zu wackeln: „Die Senatsverwaltung für Gesundheit hat bestätigt, dass PCR-Tests eigentlich nicht in der Lage sind, eine Infektion im Sinne des Infektionsschutzgesetzes festzustellen.“ Ein portugiesisches Gericht hat deswegen schon eine Quarantäne aufgehoben. Die mystisch verabsolutierte Zahl der „Neuinfektionen“ und die katastrophale Politik, die sich aus ihnen rechtfertigt – alles hängt an den PCR-Tests.
Die Nervosität, die sich in Christian Drostens Gesichtszüge förmlich eingebrannt hat, hat ihren Grund. Der Mann wird wissen, dass die von ihm empfohlene Politik auf einem mehr als nur wackeligen Gerüst gebaut ist. Der Staat nutzt Wasserwerfer gegen Corona-Skeptiker, doch was, wenn die nur eine Spritzpistole brauchen, um das Gerüst zum Einsturz zu bringen?
Zur wissenschaftlichen Kritik des PCR-Tests, siehe weiterführend hier.